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Dein fuer immer

Dein fuer immer

Titel: Dein fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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schnürte die Tennisschuhe.
    Vee kam pünktlich, um mich abzuholen. Und es wurde sofort klar, dass wir nicht zum Highschool-Sportplatz fuhren. Sie lenkte den lilafarbenen Neon in der entgegengesetzten Richtung durch die ganze Stadt, während sie gut gelaunt vor sich hinsummte.
    »Wo fahren wir hin ?«, fragte ich.
    »Ich dachte, wir sollten gleich mit Hügeltraining anfangen. Hügel sind gut für die Gesäßmuskulatur.« Als sie in die Deacon Road einbog, ging mir ein Licht auf.
    »Warte mal, Scott wohnt in der Deacon Road.«
    »Jetzt, wo du’s sagst, stimmt, das tut er.«
    »Laufen wir an Scotts Haus vorbei ? Ist das nicht ein bisschen … na ja, ich weiß nicht … irgendwie so, als würden wir stalken ?«
    »Das ist wirklich eine traurige Art und Weise, die Angelegenheit zu betrachten, Nora. Warum verstehst du’s nicht als eine Art Motivation ? Immer das Ziel vor Augen.«
    »Was, wenn er uns sieht ?«
    »Du bist mit Scott befreundet. Wenn er uns sieht, wird er wahrscheinlich rauskommen, um mit uns zu reden. Und dann wär’s doch unhöflich, nicht stehen zu bleiben und ihm ein paar Minuten unserer Zeit zu schenken.«
    »Mit anderen Worten, hier geht’s gar nicht ums Laufen. Es geht ums Aufreißen.«
    Vee schüttelte den Kopf. »Du bist echt ’ne Spaßbremse.«
    Sie fuhr gemächlich die Deacon hinauf, eine malerisch sich windende Straße, die auf beiden Seiten von dichtem Immergrün gesäumt war. Noch ein paar Wochen, und sie würden mit Schnee überzogen sein.
    Scott lebte mit seiner Mutter, Lynn Parnell, in einem Mehrfamilienhaus, das hinter der nächsten Kurve in Sicht kam. Über den Sommer war Scott ausgezogen und hatte sich versteckt. Er war aus Hanks Nephilim-Armee desertiert, und Hank hatte unermüdlich nach ihm gesucht, in der Hoffnung, an ihm ein Exempel statuieren zu können. Nachdem ich Hank getötet hatte, hatte Scott wieder nach Hause kommen können.
    Eine Betonmauer umgab das Grundstück, und auch wenn ich mir sicher war, dass es dabei um den Schutz der Privatsphäre ging, machte es auf mich doch den Eindruck eines Gefangenenlagers. Vee fuhr in die Einfahrt, und ich erinnerte mich plötzlich daran, wie sie mir damals geholfen hatte, Scotts Schlafzimmer auszuspionieren. Damals, als ich noch dachte, er wäre ein Tunichtgut. Mann, hatten die Dinge sich verändert ! Vee parkte in der Nähe der Tennisplätze. Die Netze waren längst abgenommen, und jemand hatte den Platz mit Graffitis verziert.
    Wir stiegen aus und machten ein paar Minuten lang Dehnübungen.
    Vee sagte: »Ich habe kein gutes Gefühl dabei, wenn ich den Neon in der Gegend hier so lange allein lasse. Vielleicht sollten wir einfach ein paar Runden um die Wohnanlage drehen. So kann ich immer ein Auge auf mein Baby haben.«
    »Mhm. Das gibt Scott außerdem mehr Möglichkeiten, uns zu sehen.«
    Vee trug rosafarbene Jogginghosen mit der Aufschrift DIVA in Goldglitzer quer über dem Hintern und eine rosafarbene Fleecejacke. Außerdem hatte sie ein vollständiges Make-up aufgelegt, trug diamantene Ohrstecker und einen rubinroten Cocktailring und roch nach Pure Poison von Dior. Mit anderen Worten: Es war ein ganz normaler Joggingtag.
    Wir setzten uns in Bewegung und fingen an, langsam auf dem Feldweg um den Block zu laufen. Die Sonne war herausgekommen, und nach drei Runden zog ich mein Sweatshirt aus und knotete es mir um die Taille. Vee steuerte direkt auf eine verwitterte Parkbank zu und brach schwer atmend darauf zusammen.
    »Das müssen ungefähr fünf Meilen gewesen sein«, sagte sie.
    Ich sah mich um. Klar … minus ungefähr vier Meilen.
    »Vielleicht sollten wir mal in Scotts Fenster gucken«, schlug Vee vor. »Es ist Sonntag. Gut möglich, dass er verschlafen hat und sich freut, wenn er freundlich geweckt wird.«
    »Scott wohnt im dritten Stock. Solange du keine zwölf Meter lange Leiter irgendwo im Kofferraum verstaut hast, ist Fenstergucken wahrscheinlich unmöglich.«
    »Wir könnten etwas Direkteres probieren. Zum Beispiel an seine Tür klopfen.«
    In dem Augenblick brummte ein Plymouth Barracuda, circa Baujahr 1970, auf den Parkplatz. Er fuhr unter ein Carport, und Scott sprang heraus. Wie die meisten Nephilim-Männer hat Scott einen Körper, der aussieht, als würde er regelmäßig mit Gewichten trainiert. Außerdem ist er ungewöhnlich hochgewachsen, an die zwei Meter groß. Er trägt sein Haar kurz geschoren wie ein Gefängnisinsasse und sieht gut aus – auf eine taffe Art und Weise. Heute trug er Basketballshorts aus

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