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Dein fuer immer

Dein fuer immer

Titel: Dein fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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würden eher die Bäume treffen als mich.
    »Dreißig Meilen von hier habe ich einen hübschen, geräumigen Lagerraum. Wie geschaffen für dich. Wenn wir erst einmal dort sind, rufe ich deinen Freund an.« Er ballte die Faust, streckte Daumen und Ringfinger aus und hielt sich die Hand wie ein Telefon ans Ohr. »Wollen doch mal sehen, ob wir uns dann nicht einig werden. Wenn er schwört, eine persönliche Angelegenheit von mir zu übernehmen, dann ist es gut möglich, dass du ihn, deine Freunde und deine Familie wiedersiehst.«
    »Wie willst du ihn denn anrufen ? Du hast sein Telefon.«
    Pepper runzelte die Stirn. Darüber hatte er noch gar nicht nachgedacht. »Dann müssen wir eben einfach warten, bis er uns anruft. Ich hoffe nur für dich, dass er nicht herumtrödelt.«
    Widerstrebend kletterte ich in das Boot. Ich hob das Seil auf und fing an, es zu einem Knoten zu schlingen. Wie konnte Pepper nur so dumm sein ? Glaubte er ernsthaft, dass so ein Nullachtfünfzehn-Seil mich festhalten könnte ?
    Pepper beantwortete meine Frage: »Falls du irgendwelche Fluchtgedanken hegst, solltest du wissen, dass das Seil mit einem Zauber belegt ist. Es sieht harmlos aus, aber es ist fester als Baustahl. Oh, und wenn du erst einmal deine Handgelenke gesichert hast, dann werde ich es noch einmal verzaubern. Wenn du auch nur versuchst, dagegen anzugehen, um freizukommen, wird es Strom mit zweihundert Volt durch deinen Körper jagen.«
    Ich versuchte, Haltung zu bewahren. »Ist das ein spezieller Erzengeltrick ?«
    »Sagen wir mal, ich bin machtvoller, als du glaubst.«
    Pepper schwang sein kurzes Bein über die Reling und setzte den Fuß auf den Fahrersitz. Bevor er das andere Bein hinüberschwingen konnte, warf ich mich gegen die Bordwand und brachte das Boot dermaßen zum Schwanken, dass es vom Anleger schaukelte. Pepper stand mit einem Bein drinnen und mit dem anderen draußen, während sich der Abstand zwischen seinen Füßen stetig vergrößerte.
    Er reagierte sofort, schoss in die Luft und schwebte einige Meter über dem Boot. Er stand in der Luft. Bei meinem spontanen Entschluss, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, hatte ich vergessen, dass er Flügel hatte. Und noch dazu war er jetzt richtig wütend.
    Ich sprang über Bord und schwamm, so schnell ich konnte, in die Mitte des Flusses, während ich rund um mich herum Schüsse ins Wasser peitschen hörte.
    Hinter mir klatschte etwas ins Wasser, und ich wusste, Pepper schwamm hinter mir her. Innerhalb von Sekunden würde er mich erreichen und sein Versprechen halten, ein Loch in meinen Fuß zu machen – und mir wahrscheinlich noch viel Schlimmeres anzutun. Ich war nicht so stark wie ein Erzengel, aber ich war jetzt Nephilim, und ich hatte mit Dante trainiert … zwei Mal. Ich beschloss, etwas zu tun, das entweder unglaublich dumm oder unglaublich mutig war.
    Ich setzte meine Füße fest auf den sandigen Grund des Flussbettes, drückte mich dann mit aller Kraft ab und sprang aus dem Wasser. Zu meiner Überraschung schoss ich weit übers Ziel hinaus, weit über die Baumwipfel, die die Flussufer säumten. Ich konnte meilenweit sehen, weiter als bis zu den Fabrikanlagen und den Feldern, bis hin zum Highway, der voller winziger Autos und Sattelzüge war. Dahinter sah ich Coldwater liegen, ein Haufen Wohnhäuser, Läden und Parks mit grünen Rasenflächen.
    Ebenso schnell verlor ich wieder an Geschwindigkeit. Mein Magen schlug Purzelbäume, die Luft glitt über meine Haut, während ich die entgegengesetzte Richtung einschlug. Der Fluss raste auf mich zu. Ich verspürte den Drang, wild mit den Armen zu rudern, aber es war, als wollte mein Körper das nicht. Er weigerte sich, etwas anderes zu sein als ein elegantes und effizientes Geschoss. Meine Füße krachten durch den Anlegesteg, zertrümmerten die Holzplanken und tauchten mich unter Wasser.
    Noch mehr Kugeln zischten mir um die Ohren. Ich wühlte mich aus dem Grundschlamm, stürzte ans Ufer und raste auf die Bäume zu. Zwei Morgen, an denen ich in der Dunkelheit gerannt war, hatten mich ein bisschen vorbereitet, aber das erklärte nicht, warum ich plötzlich in einer Geschwindigkeit laufen konnte, die mit der Dantes mithalten konnte. Die Bäume rasten in einem schwindelerregenden Tempo an mir vorbei, aber meine Füße hoben und senkten sich mit Leichtigkeit, beinahe als könnten sie die notwendigen Bewegungen eine halbe Sekunde vor meinem Geist erahnen.
    Ich rannte mit Höchstgeschwindigkeit über die Promenade, warf mich in den

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