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Dein fuer immer

Dein fuer immer

Titel: Dein fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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hatte, ob der stellvertretende Direktor nicht gerade irgendwo seine Runden drehte – durch eine Seitentür hinaus.
    Ich warf mich in den Volkswagen und holte erst einmal tief Luft. Das war allerdings der leichtere Teil gewesen. Ich konnte nicht ohne eine von der Schwester unterschriebene Abwesenheitserlaubnis in den Unterricht zurückkommen, und das würde nichts weniger als Zauberei erfordern. Keine Panik, dachte ich. Im schlimmsten Fall würde ich beim Schwänzen erwischt und würde die nächste Woche zur Frühstunde kommen müssen.
    Wenn ich eine Entschuldigung brauchte, um mich von Dante fernzuhalten, dem ich nicht mehr vertraute, dann war diese hier so gut wie jede andere.Die Sonne war herausgekommen, der Himmel ein herbstlich helles Blau, aber die kalte Luft schnitt durch meine Daunenweste und kündete schonungslos vom drohenden Winter. Der Parkplatz oberhalb der Bootsanleger war leer. Keine Freizeitangler heute. Nachdem ich den Wagen abgestellt hatte, duckte ich mich ein paar Minuten in die Büsche am Rand des Parkplatzes und wartete, ob ich jemanden zu sehen bekam, der mir gefolgt war. Dann nahm ich den gepflasterten Fußweg, der zu den Docks hinaufführte. Schnell wurde mir klar, warum Patch diesen Ort ausgewählt hatte: Abgesehen von ein paar zwitschernden Vögeln waren wir vollkommen allein hier.
    Die Bootsanleger erstreckten sich in den breiten Fluss hinaus, aber es waren keine Boote mehr da. Ich ging bis ans Ende des ersten Steges, schirmte die Augen mit der Hand vor der Sonne ab und sah mich um. Kein Patch.
    Mein Handy piepte.
    ICH BIN IN DEM WÄLDCHEN AM ENDE DES FUssWEGES , schrieb Patch.
    Ich folgte dem Fußweg an den Anlegern vorbei bis zu dem Wäldchen, und das war der Augenblick, als Pepper Friberg hinter einem Baum hervortrat. Er hatte Patchs Handy in der einen Hand und eine Pistole in der anderen. Die Augen fest auf die Waffe gerichtet, machte ich einen Schritt rückwärts.
    »Ich werde dich nicht töten, aber eine Schusswunde kann qualvoll sein«, sagte er. Seine Polyesterhosen waren hoch über den Bauch gezogen, und sein Hemd hing seltsam schief – er hatte die Knöpfe nicht richtig zugeknöpft. Trotz seines trotteligen und ungeschickten Erscheinungsbildes spürte ich, wie seine Macht über mich hinwegstrich wie die heißesten Sonnenstrahlen. Er war wesentlich gefährlicher, als er aussah.
    »Und woher willst du das wissen ?«, gab ich zurück.
    Sein Blick huschte den Fußweg auf und ab. Er tupfte sich die Stirn mit einem weißen Taschentuch ab, ein weiteres Anzeichen dafür, wie nervös er war. Seine Fingernägel waren kurz gekaut. »Wenn du weißt, wer ich bin – und ich wette, Patch hat es dir erzählt –, dann weißt du auch, dass ich Schmerz empfinden kann.«
    »Ich weiß, dass du ein Erzengel bist, und ich weiß, dass du dich nicht an die Regeln gehalten hast. Patch hat mir erzählt, dass du ein Doppelleben führst, Pepper. Ein mächtiger Erzengel, der sich nebenbei als Mensch ausgibt ? Mit deiner Macht könntest du wirklich was erreichen. Bist du hinter Geld her ? Macht ? Spaß ?«
    »Ich habe dir schon gesagt, dass ich hinter Patch her bin«, erklärte er, während ein frischer Schweißfilm auf seine Stirn trat. »Warum will er mich nicht treffen ?«
    Ähm, vielleicht weil du ihn in der Hölle anketten willst ? Ich wies mit dem Kinn auf das Handy in Peppers Hand. »Netter Trick, mich mit dem Telefon herzulocken. Wie bist du da drangekommen ?«
    »Ich habe es ihm gestern Abend im Devil’s Handbag abgenommen. Ich habe ihn entdeckt; er hatte sich in einem braunen Kleinbus versteckt, der am Straßenrand gegenüber vom Eingang parkte. Er ist abgehauen, bevor ich ihn zu fassen bekommen habe, aber in der Eile hat er vergessen, seine Sachen mitzunehmen, einschließlich seines Telefons mit all seinen Kontakten. Ich habe den ganzen Morgen schon Nummern gewählt und versucht, dich zu erreichen.«
    Insgeheim atmete ich erleichtert auf. Patch war entkommen. »Wenn du mich hergelockt hast, um mich zu verhören, dann hast du Pech gehabt. Ich weiß nicht, wo Patch ist. Ich habe seit gestern nicht mit ihm geredet. Ja, es hört sich ganz so an, als wärst du der Letzte, der ihn gesehen hat.«
    »Verhören ?« Die Spitzen seiner Elefantenohren glühten rosa. »Meine Güte, das hört sich ja bedrohlich an. Sehe ich etwa so aus ? Wie ein gemeiner Krimineller ?«
    »Wenn du mich nicht befragen willst, warum hast du mich dann den ganzen weiten Weg nach hier draußen gelockt ?« Bis jetzt hatten wir

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