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Dein fuer immer

Dein fuer immer

Titel: Dein fuer immer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Becca Fitzpatrick
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ihn.

Zehn
    I ch war schon fast beim Volkswagen, als ich einen schattenhaften Umriss auf dem Fahrersitz sah. Ich blieb stehen, und meine Gedanken machten einen kleinen Ausflug zurück zu Cowboyhut-Zweite-Runde. Ich hielt den Atem an, während ich darüber nachdachte, ob es klug wäre, einfach wegzurennen. Aber je länger ich darüber nachdachte, desto schwächer wurde meine hyperaktive Vorstellungskraft, und der Umriss nahm seine wahre Form an. Patch lockte mich mit gekrümmtem Zeigefinger ins Auto. Während ein breites Grinsen sich auf meinem Gesicht ausbreitete, löste sich meine Besorgnis in nichts auf.
    »Schwänzt du die Schule, um rollschuhfahren zu gehen ?«, fragte er, als ich mich ins Auto fallen ließ.
    »Du kennst mich. Ich hab’ eine Schwäche für lilafarbene Räder.«
    Patch lächelte. »Ich habe dein Auto nicht bei der Schule gesehen. Ich habe nach dir gesucht. Hast du ein paar Minuten Zeit ?«
    Ich gab ihm die Schlüssel. »Du fährst.«
    Patch fuhr uns zu einer prachtvollen, luxuriösen Villa, die auf die Casco Bay hinausging. Der historische Charme des Gebäudes – tiefrote Backsteine gemischt mit Steinen aus der Gegend – ließ vermuten, dass es weit über hundert Jahre alt war, aber es war von Grund auf saniert worden, mit glänzenden Fenstern, schwarzen Marmorsäulen und einem Türsteher. Patch fuhr in eine Einzelgarage und ließ das Tor herunter, so dass wir allein in kühler Dunkelheit saßen.
    »Neue Wohnung ?«, fragte ich.
    »Pepper hat ein paar Nephilim-Schläger angeheuert, um mein Studio unter dem Delphic-Vergnügungspark umzugestalten. Ich brauchte kurzfristig einen neuen Unterschlupf mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen.«
    Wir stiegen aus, gingen eine schmale Treppe hinauf, traten durch eine Tür und kamen in Patchs neuer Küche heraus. Eine Fensterfront von Wand zu Wand bot einen atemraubenden Blick über die Bucht. Einige weiße Segelboote waren aufs Wasser hingetupft, und ein malerischer bläulicher Nebel umwölkte die umgebende Steilküste. Herbstliches Laubwerk umrahmte die Bucht und brannte in leuchtend roten Farbschattierungen, als stünde die ganze Landschaft in Flammen. Der Bootsanleger unten am Fuß der Villen schien privat zu sein.
    »Protzig«, sagte ich.
    Er reichte mir von hinten einen Becher heißen Kakao und küsste mich auf den Nacken. »Es ist sehr viel offener, als mir lieb ist, und das ist etwas, was du nicht allzu oft von mir hören wirst.«
    Ich lehnte mich gegen ihn und nippte an meinem Kakao. »Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.«
    »Pepper hat mich gestern Abend vor dem Devil’s Handbag abgefangen. Was bedeutet, ich hatte keine Chance mehr, mit unserem Nephilim-Freund Cowboyhut zu reden. Aber ich habe ein paar Leute angerufen und ein bisschen Laufarbeit erledigt, angefangen damit, dass ich mir die Hütte angesehen habe, in die er dich gebracht hatte. Cowboyhuts richtiger Name lautet Shaun Corbridge, und er ist nach Nephilim-Zählung zwei Jahre alt. Er hat Weihnachten vor zwei Jahren die Treue geschworen und sich freiwillig in die Armee der Schwarzen Hand eingeschrieben. Er ist jähzornig und war drogensüchtig. Offensichtlich sucht er nach einer Möglichkeit, sich einen Namen zu machen, und denkt, du könntest ihm auf dem Weg dahin helfen. Sein Hang zur Dummheit ist unsäglich.« Patch küsste mich noch einmal in den Nacken, diesmal länger. »Ich habe dich auch vermisst. Was hast du denn für mich ?«
    Hmm, wo sollte ich anfangen.
    »Ich könnte dir erzählen, wie Pepper heute Morgen versucht hat, mich zu entführen. Oder vielleicht möchtest du lieber hören, wie Dante mir heimlich ein Gebräu zu trinken gegeben hat, das mit Teufelskraft belegt war ? Offensichtlich hat Blakely, Hanks rechte Hand, monatelang mit Teufelskraft herumexperimentiert und eine hochwirksame Droge für Nephilim entwickelt.«
    »Er hat was gemacht ?«, grollte Patch mit einer Stimme, in der kaum mehr Wut mitschwingen konnte. »Hat Pepper dir wehgetan ? Und Dante reiß’ ich in Stücke !«
    Ich schüttelte den Kopf, war aber überrascht, als mir plötzlich die Tränen in die Augen stiegen. Ich wusste, warum Dante das getan hatte – er musste mich stark genug machen, um die Nephilim-Armee zum Sieg zu führen –, aber ich nahm ihm die Art und Weise übel, wie er es hatte erreichen wollen. Er hatte mich angelogen. Er hatte mich mit einem Trick dazu gebracht, eine Substanz zu trinken, die nicht nur auf der Erde verboten, sondern möglicherweise auch gefährlich war. Ich war nicht

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