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Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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es war nicht das Wetter, was sie
bedrückte. Ihre Gedanken kreisten um Neal, um sein
Verhalten und die Tatsche, dass er nach dem „Zwischenfall“
einfach nicht mehr nach Hause gekommen war.
    Umso überraschter war sie, als sie an der sonst so
einsamen Bushaltestelle eine Person stehen sah. Zuerst
drosselte sie ihr Tempo. War ihr doch das plötzliche
Erscheinen eines weiteren Fahrgastes nicht geheuer. Ihre
Familie wohnte eher ländlich. Die meisten Schüler wurden an
den folgenden Haltestellen eingesammelt. Francis stand
immer alleine und wartete. Doch an diesem Morgen gesellte
sich ein weiterer Schüler zu ihr. Als sie einige Schritte auf ihn
zuging, grinste er sie sogar freundlich an.
    Er schien ein paar Jahre älter zu sein und war größer als
sie. Er trug dunkle Kleidung und hatte wasserstoffblondgefärbte Haare, kurz, und mit Haargel gestylt.
„Hi!”, grüßte er.
    Allmählich konnte Francis auch sein Gesicht genauer
erkennen. Er war recht blass, hatte braune Augen. „Ich bin
Thilo, bin neu hergezogen. – Da drüben hin!“
    Er deutete auf die lange Allee von Bäumen, welche die
Landstraße umrandete. Hinter diesem Weg gab es noch ein
größeres Anwesen. Bis dato hatte Francis dort aber nie
Bewohner bemerkt. Nun wusste sie auch, wieso.
„Ich bin Francis. Hi!”, gab sie schüchtern zurück. Ihr
    Unbehagen war fort.
„Fährst du immer mit dem Schulbus?”, fragte Thilo
neugierig.
Sie nickte.
„Cool.“ Thilo grinste zufrieden. Offensichtlich war er
erleichtert, nicht alleine die neue Schule und den Bus
betreten zu müssen.
„Manchmal fährt mich auch mein Bruder“, gab Francis
noch zu verstehen. Wehleidig sah sie auf die Nebelfelder,
durch die sich langsam die Sonnenstrahlen einen Weg
bahnten. „Aber das hat wohl nun auch ein Ende.“
    Als sie am Nachmittag von der Schule kam, deutete
ebenfalls nichts darauf hin, dass ihr Bruder zu Hause
gewesen war. Als das Telefon klingelte und Francis voller
Erwartung das Gespräch entgegen nahm, wurde sie erneut
enttäuscht. Es waren ihre Eltern, die ihre verfrühte Heimkehr
ankündigten. Die Geschäfte waren gut gelaufen und schon
am nächsten Tag wollten Stephanie und Peter zurück sein.
    Francis ließ sich ihre Anspannung nicht anmerken. Sie
versicherte ihrer Mutter, dass alles in Ordnung sei und
innerlich war sie sogar froh, bald nicht mehr alleine im Haus
sein zu müssen.
    Ihre Haushälterin Hanna hatte nämlich kurzfristig zwei
Tage freigenommen und so machte sich Francis lediglich
eine Schale mit Müsli zurecht, und die Küche blieb den
dritten Tag kalt.
    Auch am Abend kehrte Neal nicht heim. Voller Angst und
mit Tränen in den Augen kam Francis erst sehr spät zur
Ruhe.
    Am Nachmittag des nächsten Tages kamen Stephanie
und Peter zurück. Ihre Reise war nicht lang gewesen. Der
Flug zurück von Paris war kurz und ohne Komplikationen
verlaufen.
    Erfreut begrüßten sie ihre Tochter, und auch Hanna war
wieder anwesend und konnte das Gepäck gleich in Empfang
nehmen.
    Dass Neal nicht zu Hause war, stimmte die Eltern nicht
nachdenklich. Ihr Sohn war oft unterwegs. Zur Uni, zur Probe
oder bei Freunden.
    Sie fragten nicht nach, wo er sich befand, und Francis
war froh darüber.
Als sie dann in vertrauter Runde zu Abend aßen, öffnete
sich schließlich die Haustür und Neal trat herein.
Erstaunt kam er durch den Flur und spähte in das
Esszimmer.
„Ihr seid zurück?“
Fragend schweifte sein Blick zwischen seinen Eltern hin
und her. Peter nickte als Erster.
„Wir hatten doch Bescheid gesagt.“
Nur kurz sah Neal seine Schwester an. Deren Blick war
gesenkt. Es signalisierte ihm, dass sie nicht erzählt hatte,
was vorgefallen und ebenso nicht berichtet hatte, dass Neal
ein paar Tage außer Haus gewesen war.
Schnell fügte er hinzu: „Klar! Muss ich irgendwie
verwechselt haben.“
Er legte seine Jacke ab. Er trug noch dieselben
Kleidungsstücke, wie vor wenigen Tagen. Doch er sah nicht
ungepflegt aus. Seine Kleidung war sogar gebügelt.
André!, schoss es Francis durch den Kopf. Sicher war
Neal bei ihm gewesen ...
Er setzte sich an den Tisch, doch sein Appetit hielt sich
in Grenzen. Sein sonst so lebhaftes Gemüt wirkte
eingefroren. Er sah nur stur auf seinen Teller. Wie die
Geschäftsreise seiner Eltern verlaufen war, interessierte ihn
in keiner Weise.
„Wir haben sogar Jarvis in Bristol besuchen können“,
berichtete Peter erfreut. Doch das tangierte Neal am
wenigsten. Mit seinem älteren Stiefbruder, dem Sohn aus

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