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Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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überlegt?“
Zu seinem Erstaunen nickte sie sofort.
„Ja, ich habe es mir überlegt. Ich will das Kind haben.“
Sie lächelte über das ganze Gesicht und registrierte im
ersten Moment gar nicht, dass Neal weniger erfreut darüber
schien. Er lächelte nicht. Stattdessen sah er bestürzt zu
Boden.
„Wenn es deine Entscheidung ist.“ Er erhob sich wieder.
Seine gute Laune war verflogen. Er musste sich eingestehen,
dass er mit dieser Entwicklung nicht gerechnet hatte.
„Dir scheint das nicht zu gefallen“, hörte er seine
Schwester sagen. Diese hatte sich inzwischen überwunden
und doch ein Stück Kuchen genommen.
Neal haderte mit der Antwort. „Um ehrlich zu sein“, fing
er an, „habe ich nicht damit gerechnet in meinem Alter schon
Vater zu werden.“ Er seufzte und fuhr sich über das Haar.
„Und du bist nicht mal sechzehn.“
Er drehte sich zu ihr um, doch sie wirkte relativ gelassen,
als hätte sie schon alles gut durchdacht. Woher nahm sie
diese Kraft?
„Was ist mit der Schule und deinen Freunden?“
Sie zuckte mit den Schultern. „Wenn es mir besser geht,
dann werde ich es erzählen. Und was ich durch die
Schwangerschaft verpasse, hole ich einfach nach.“
„Aha.“ Mehr konnte Neal dazu nicht sagen. Er konnte
sich wirklich nicht freuen. Ständig musste er an die
Schwierigkeiten denken, die auf sie zu kommen könnten.
Wieso konnten sie nicht einfach von dieser Sache verschont
werden?
„Und dieser komische Thilo?“, hakte er nach. „Der weiß
das schon?“
Francis nickte still.
„Weiß er auch, dass ich ...?“
Da schüttelte sie den Kopf. „Das habe ich nicht gesagt.“
Neal sah nicht zufriedener aus, dennoch war er froh,
dass seine Schwester nicht erzählt hatte, wer der Vater des
Kindes war.
„Nun gut“, gab er jetzt von sich und griff ebenfalls nach
einem Stück Kuchen. „Dann gehen wir in den nächsten
Tagen zu Dr. Kress und schildern die Lage.“ Er machte eine
nachdenkliche Pause, und was er nun dachte, verstimmte ihn
noch um einiges mehr. „Danach müssen wir wohl mit Mum
und Dad sprechen.“
Sie hatten erst einen Termin in der darauf folgenden
Woche bekommen, doch Francis blieb sich ihrer
    Entscheidung sicher.
Als sie im Zimmer der Ärztin saßen, machte sie einen
gefassteren Eindruck als beim letzten Besuch.
„Ich möchte das Kind haben“, sagte sie, und es klang ein
wenig stolz. Sie hatte nicht vor, das kleine Leben in ihr zu
beseitigen. Es war ein Teil von ihr – und ihrem Bruder, den
sie von ganzem Herzen liebte.
Frau Dr. Kress nickte. Sie hatte sich schon einige
Papiere zurechtgelegt, die sie Francis aushändigte. „Ich habe
die nächsten Termine aufgeschrieben. Du wirst öfter vorbei
kommen müssen als ältere Frauen.“ Die Ärztin lächelte. „Ich
möchte sicher gehen, dass die Schwangerschaft gut
verläuft.“
Francis nickte zufrieden. Sie hatte Vertrauen zu der
Ärztin und fühlte sich nun um einiges besser. Im Gegensatz
zu Neal, der die ganze Zeit nur still auf seinem Stuhl
gesessen und zu all dem nichts gesagt hatte. Dr. Kress hatte
sehr wohl bemerkt, dass Neal in großer Sorge war, doch sie
wusste es zu schätzen, dass er sich nicht einmischte.
Als sie fertig waren, deutete er zur Tür, dabei zwinkerte
er seiner Schwester zu. „Ich komme gleich nach.“
„Okay“, erwiderte sie, überrascht darüber, dass Neal
noch etwas mit der Ärztin alleine besprechen wollte. Doch
ebenso vertraute sie ihm.
Als sie das Zimmer verlassen hatte, wurde Neals
Gesicht noch bedrückter.
„Ich muss Ihnen etwas sagen“, fing er an. Nervös
rutschte er auf dem Stuhl herum, und trotz allem empfand er
es als richtig, die Ärztin endlich einzuweihen.
„Der Vater des Kindes, der Junge, den wir nicht genau
kennen ...“
Er stoppte und überlegte seine folgende Wortwahl. Dr.
Kress sah ihn neugierig an. „Ja?“
„Diesen Jungen gibt es gar nicht“, erklärte Neal
schließlich. Er seufzte. „Der Vater des Kindes bin ich.“
Er sah kurz zu Boden, als würde er sich schämen, doch
dann fand er es angebrachter, der Ärztin genau in die Augen
zu sehen. Er bemerkte dabei, dass sie keinesfalls groß
überrascht war.
„Ich habe es vermutet“, sagte sie. „Über Sie wird viel in
den Zeitungen geschrieben. Ob es stimmt oder nicht?“ Sie
zuckte mit den Schultern. „Aber ein Bruder, der mit seiner
Schwester einen Schwangerschaftstest macht, sie zum Arzt
begleitet, ihren Mutterpass aufbewahrt – das ist schon
ziemlich ungewöhnlich.“
Da musste Neal sogar verlegen grinsen,

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