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Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition)

Titel: Dein Glück hat mein Gesicht (Junge Liebe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Justin C. Skylark
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Gewissen.
    „Willst du dich nicht langsam mal wieder bei ihr melden?
Sie wartet sicher.“
Neal richtete sich auf. Sein Oberkörper war nackt. Er
hatte nur eine zarte Brustbehaarung, seine Haut war weiß. Er
war nicht sonderlich muskulös, aber auch nicht mehr so
hager, wie zu seiner Jugendzeit. Dankbar griff er nach dem
Becher Kaffee, den André ihm reichte.
„Sie weiß, dass ich ein paar Tage Ruhe brauche“,
erwiderte er, obwohl es nicht gerade überzeugend klang.
Nachdenklich sah er durch das Zimmer, überlegte.
„Und deine Eltern?“ André ließ nicht locker. Ihn hatte es
sehr schockiert, dass aus der Liebelei vielleicht nun auch
noch ein Kind hervorgehen würde, doch er hatte sich wie
gewohnt schnell wieder unter Kontrolle gehabt. Er hatte Neal
sogar versprochen, ihm zur Seite zu stehen, wo er nur
konnte.
„Die denken, ich bin auf einem Seminar für Baukonstruktion“, erklärte Neal amüsiert, dabei dachte er mit
Unbehagen an sein Studium. Er hatte es in letzter Zeit stark
vernachlässigt. Obwohl er sich schon im sechsten Semester
befand, spürte er deutlich, dass dieser Berufsweg nicht das
richtige für ihn war. Und als hätte er telepathische Kräfte
ausgesandt, ging plötzlich das Telefon.
„Ja, er ist hier“, sagte André, nachdem er rangegangen
war. Er reichte Neal den Hörer. „Richard!“
Sofort nahm Neal das Gespräch entgegen. In all der
Aufregung hatte er seinen Bandkollegen total vergessen. Und
der schien nicht gerade erfreut darüber.
„Mann, seit Tagen versuche ich dich zu erreichen“,
stöhnte er. „Mensch, wir haben Post aus England. NarcoticRecords sind an uns interessiert!“
Richard verstummte, wartete anscheinend auf einen
Jubel, Aufschrei oder wenigstens eine positive Äußerung von
Neal, doch der blieb ziemlich gelassen.
„Was haben die denn geschrieben?“
„Angerufen haben sie!”, erwiderte Richard aufgeregt.
„Wir sollen uns an einen Produzenten der Plattenfirma
wenden. Wir sollen vorspielen. Soll ich da zurückrufen?“
Neal überlegte. „Ja, mach das. Frage direkt nach einem
Termin und nach der Anzahl der Bewerber, die noch so
vorliegen. In der Regel lassen sie einige Bands vorspielen.
Kann sein, dass die uns nur hinhalten wollen.“ Er atmete
geräuschvoll aus. „Es wäre allerdings genial, wenn es
wirklich klappen sollte.“
    Neal trug eine schwarze Cordhose und ein helles TShirt. Seine schwarze Lederjacke reichte nur bis zu seiner
Taille. Mit guter Laune stieg er aus seinem Wagen. Er hatte
Kuchen gekauft und wollte Francis damit überraschen. Zu
lange hatte er sie alleine gelassen. Mittlerweile fühlte er sich
wieder stark genug, um den Problemen ins Auge sehen zu
können.
    Doch seine gute Laune wurde fast gänzlich zerstört, als
ihm Thilo entgegen kam, der offensichtlich zu Besuch bei den
Andersons war.
Was will der denn schon wieder hier?, dachte Neal.
Augenblicklich spannten sich seine Muskeln an.
    „Hast du nicht Freunde in deinem Alter, bei denen du
dich rumtreiben kannst?“
Neals Stimme klang bissig. Er mochte es gar nicht, dass
der siebzehnjährige Junge ständig die Nähe seiner
Schwester suchte.
„Ich habe Francis nur besucht“, gab Thilo zu verstehen.
„Sie war ja heute nicht zur Schule.“ Es hörte sich wie ein
Vorwurf an. Zudem war Thilos Blick durchbohrend, irgendwie
abwertend. Ob er etwas ahnte?
Neal runzelte die Stirn, doch er ließ es sich nicht
anmerken, dass ihn diese Begebenheit verunsicherte.
„Zieh Leine!”, forderte er den Jungen auf, dann wandte
er sich dem Haus zu.
Tatsächlich fand er seine Schwester im Bett liegend vor.
Sie hatte die Augen geschlossen. Aber als sie hörte, wie
jemand ihr Zimmer betrat, öffnete sie ihre Lider und begann
zu lächeln.
„Ich dachte, du hast mich vergessen“, sagte sie, dabei
richtete sie sich auf. Eine starke Blässe zierte ihr Gesicht.
Neal umfasste mit seinen Händen ihre Wangen, dann küsste
er sie auf den Mund.
„Hast du Hunger auf was Süßes?“ Er deutete auf den
Obstkuchen, den er mitgebracht hatte. Seine Schwester
rümpfte die Nase. „Danke, aber mir ist schlecht.“
Neal nickte. Sofort stellte sich wieder das ungute Gefühl
in seinem Magen ein. Es lag immer noch eine schwere
Entscheidung vor ihnen, und obwohl erst ein paar Tage nach
dem Arztbesuch vergangen waren, wagte er es, nach ihrer
Meinung zu fragen. Er nahm ihre Hände, setzte sich zu ihr an
das Bett und sah ihr dabei tief in die Augen.
„Hast du dir schon irgendetwas

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