Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dein goettliches Herz entflammt

Dein goettliches Herz entflammt

Titel: Dein goettliches Herz entflammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Keaton
Vom Netzwerk:
obwohl ich nicht verstand, was er sagte. Seine Lippen und sein warmer Atem streiften meine Schläfe, während er leise auf mich einredete. Ich schmiegte mich an ihn, suchte nach Trost, nach Erlösung in irgendeiner Form, doch es tat immer noch weh. Bei jedem seiner Schritte schossen neue Schmerzen durch meinen Kopf.
    Und dann blieb er Gott sei Dank stehen. Er hatte die Arme um mich geschlungen und hielt mich ganz fest. Ich klammerte mich an ihn, kniff die Augen zusammen und sperrte alles aus. Aber ich war nicht allein. Dieses Mal war ich dankbar, nicht allein zu sein.

Sieben
    Die sanfte Jazzmelodie hatte den gleichen Rhythmus wie Sebastians Herzschlag und die Töne des Klaviers wehten wie eine leichte Brise durch mein erwachendes Bewusstsein. Dumpfe Reste von Schmerz klebten an meiner Schädeldecke, eine Erinnerung an meinen Zusammenbruch mitten auf der Dumaine Street und die Arme, die mich festgehalten hatten – die mich immer noch festhielten.
    Die rechte Seite meines Gesichts lag auf dem weichen Stoff von Sebastians T-Shirt, mein Ohr war auf seine Brust gepresst. In meinem Nacken spürte ich seine Hand, deren Finger in meinen offenen Haaren vergraben waren. Seine andere Hand lag auf der nackten Haut meines Rückens, an der Stelle, an der mein T-Shirt hochgerutscht war. Ich war umgeben von Wärme. Seiner Wärme. Seinem Geruch. Seinen Armen. Ich saß auf seinem Schoß, zwischen seinen Beinen, mit der Hüfte genau am Reißverschluss seiner Hose.
    Je wacher ich wurde, desto stärker verdrängte mein schneller werdender Puls das Geräusch von Sebastians Herzschlag. In meinem Magen breitete sich ein merkwürdiges Gefühl aus. Sämtliche Nervenenden meines Körpers kribbelten, weil ich ihm so nah war… und weil es mir so fürchterlich peinlich war, dass ich mich die ganze Zeit an ihn geklammert hatte.
    Jetzt mach schon. Bring’s hinter dich.
    Ich holte Luft und biss mir auf die Lippe. Dann hob ich den Kopf und öffnete die Augen. Ich legte eine Hand auf Sebastians Brustkorb und die andere auf seine Schulter und drückte mich hoch, bis ich aufrecht zwischen seinen Beinen saß. Meine offenen Haare fielen mir ins Gesicht. Noch nie hatte ich einen Jungen so angefasst. Noch nie hatte ich seine Wärme, seine Muskeln und das Gefühl seiner Haut unter meinen Händen gespürt.
    Mein Blick fiel auf Sebastian. Ausnahmsweise war ich froh, dass meine Haare nicht zusammengebunden waren und mir ins Gesicht hingen. So konnte ich mich wenigstens dahinter verstecken.
    Sebastian saß in der Ecke einer Sitznische, den Kopf an das dunkelgrüne Polster gelehnt. Der Barkeeper wischte gerade die Theke sauber. Am Klavier saß ein Mann und spielte und die Kellnerin stellte zwei Drinks vor das einzige andere Pärchen im Raum. Die Eingangstür der Bar stand weit offen.
    Als mein Blick zu Sebastian zurückkehrte, fiel mir auf, dass seine Augen halb offen waren und mich ruhig und undurchdringlich anschauten. Sie erinnerten mich an schwelenden Rauch, eine Farbe zwischen Grau und Silber. Seine Lippen waren dunkelrot geworden und sein Kopf lehnte immer noch ganz entspannt an der Lehne der Sitzbank. Als er schluckte, bewegte sich der Adamsapfel an seinem blassen Hals. Ich rührte mich nicht. Ich konnte nicht.
    Zum ersten Mal in meinem Leben schämte ich mich nicht für meine offenen Haare. Ich entspannte mich und wurde auch innerlich völlig ruhig, etwas das ich von meinem Körper allerdings nicht behaupten konnte. Mein Blut schoss mit Lichtgeschwindigkeit durch die Adern und in meinem Magen kribbelte es vor Energie.
    Sebastian hob die Hand und fuhr langsam mit den Fingern durch meine Haare. Mein Herz klopfte noch schneller, als er mich sanft an der Wange berührte und dann seine Hand in meinen Nacken legte und meinen Kopf zu sich zog.
    Ich hatte das Gefühl, als würde ich schlafen, als wäre ich tief versunken in einem Traum.
    Ihm schien es genauso zu gehen wie mir, denn sein Körper war völlig entspannt. Es gab keine Pause, kein Zögern, nur eine langsame, unaufhaltsame Reise zu seinen Lippen.
    Mein Herz setzte einen Moment aus, als meine Lippen für einen kurzen, flüchtigen Moment über seinem Mund verharrten, so nah, dass unser Atem sich mischte. Dann berührten sich unsere Lippen.
    Adrenalin schoss durch meinen Körper. Unsere Lippen pressten sich fester aufeinander. Sein Mund öffnete sich. Meiner auch. Als sich unsere Zungen berührten, spürte ich Schmetterlinge im Bauch.
    Schmetterlinge. Jetzt verstand ich, was das bedeutete.
    Er zog mich

Weitere Kostenlose Bücher