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Dein goettliches Herz entflammt

Dein goettliches Herz entflammt

Titel: Dein goettliches Herz entflammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Keaton
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noch enger an sich. Sein Kuss wurde heftiger, drängender, als würde er verhungern, doch er kostete jede Sekunde davon aus. Ich wusste, wie man küsste, wusste, wie es rein technisch funktioniert, doch es war das erste Mal, dass ich mich dabei verlor, dass ich es mehr wollte als die Luft zum Atmen. Zum ersten Mal wollte ich jemanden küssen, bis die Zeit stillstand und die Welt unterging.
    Ich fühlte mich so lebendig. Ich existierte nicht nur, ich war wirklich lebendig.
    »Oh, Mist!«, hörte ich eine schockierte Stimme von der anderen Seite des Tisches. Ich wich zurück und bekam gerade noch mit, wie die Kellnerin ihr Grinsen unterdrückte. »Tut mir leid, ich wollte nicht stören. Ich kann später noch mal kommen…«
    Sebastian setzte sich aufrecht hin. Dann rieb er mit der Hand über sein Gesicht und fuhr sich durch die Haare. Ich räusperte mich und plötzlich war es da, das Gefühl der Verlegenheit, das mir die ganze Zeit gefehlt hatte. Das änderte allerdings nichts daran, dass mir immer noch ganz heiß von unserem Kuss war. Es fühlte sich toll an, machte mich aber gleichzeitig auch nervös. »Schon in Ordnung«, bekam ich trotz meines keuchenden Atems heraus. »Bitte ein Glas Wasser, falls ihr das habt.«
    Natürlich haben sie Wasser. Wieso sagte ich so etwas Idiotisches?
    »Und du, Sebastian?«
    »Ich nehme auch Wasser, Pam. Danke.«
    Pam entfernte sich vom Tisch, als Sebastians Hände nach meinen Hüften griffen. »Wie geht es dir?« Für den Bruchteil einer Sekunde errötete er. »Ich meine, deinem Kopf.« Er lachte über sich selbst. »Tut er noch weh?«
    »Nein. Alles in Ordnung. Aber danke… dass du mir geholfen hast. Wo sind wir hier?«
    »Gabonna’s. Das ist nur einen Häuserblock davon entfernt, wo du zusammengebrochen bist. Ich bin oft hier. Passiert das häufiger?«
    »Passiert was häufiger?«
    Einer seiner Mundwinkel zuckte nach oben. »Dass du mitten auf der Straße anfängst zu schreien. Dass du hinfällst. Dass du weinst…«
    Ich wusste ehrlich gesagt nicht, was ich antworten sollte. In letzter Zeit hatte ich öfter Migräneanfälle, aber so schlimm war es noch nie gewesen. Die Kellnerin kam mit unserem Wasser. Ich trank die Hälfte davon in einem Zug aus. Die kalte Flüssigkeit weckte mich auf und ließ meinen Kopf klar werden. Ich stellte das Glas ab und drehte meine Haare zu einem Knoten zusammen.
    »Du solltest sie offen tragen.«
    Meine Wangen glühten immer noch, doch ich lächelte, während ich den Knoten feststeckte. »Sollte das ein Kompliment sein?«
    »Ja. Deine Haare gefallen mir. Sie sind…«
    »Seltsam? Ungewöhnlich? Anders? Ja, das bekomme ich die ganze Zeit zu hören.« Ich verdrehte die Augen und schob die letzte Strähne in den Knoten.
    »Hübsch wollte ich sagen.«
    »Oh.« Na toll. Ich Idiot. Ich musste noch eine Menge lernen. Was Jungs anging, war ich eine Null. Ich hatte nicht viel Übung im Flirten und so. Die meiste Zeit hatte ich damit verbracht, Jungs zu ignorieren oder mich mit denen zu schlagen, die sich von mir nicht ignorieren lassen wollten.
    »Tut mir leid.« Ich beschloss, ehrlich zu sein. »Jungs haben mich bis jetzt nicht so interessiert. Und Küssen auch nicht…«
    »Dann hast du also keinen Freund?«
    Ich wusste nicht, ob er das für lustig hielt oder es wirklich wissen wollte. Wahrscheinlich war es eine Mischung aus beidem. »Nein.«
    »Und warum nicht?«
    »Na ja, vielleicht liegt es daran, dass ich bis jetzt nicht viele Jungs getroffen habe, für die es noch etwas anderes außer Sport, Hormonen und Partys gibt.«
    »Und dafür interessierst du dich auch nicht?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Vielleicht schon, wenn es anders gelaufen wäre. Das, was anderen in meinem Alter wichtig ist, ist mir schon lange nicht mehr wichtig – oder war es nie.« Ich verbeugte mich leicht. »Darf ich vorstellen: das Produkt eines chronisch unterfinanzierten Fürsorgesystems, dem sowieso alles egal ist.«
    Er lachte. »Es ist fast Mittag. Das Essen hier ist gut, aber mir schwebt da etwas anderes vor. Was hältst du davon, wenn wir jetzt gehen?«
    »Was genau schwebt dir denn vor?«
    »Beignets.«
    Mein Magen knurrte, als er das hörte. »Damit kenne ich mich aus.« Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen und sah dabei Sebastian an, der mein Lächeln erwiderte. Dann wurde mir klar, dass wir dasaßen und uns wie zwei Idioten angrinsten. Ich wich seinem Blick aus, rutschte aus der Nische und griff nach meinem Rucksack, während Sebastian ein paar Dollar aus

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