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Dein goettliches Herz entflammt

Dein goettliches Herz entflammt

Titel: Dein goettliches Herz entflammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Keaton
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Deschanels und Sinclairs sind alle so etwas wie Halbgötter oder Gestaltwandler. Und die Arnauds, Mandevilles und Baptistes sind… Vampire.«
    Ein langsames Blinzeln war meine einzige Reaktion.
    Der Rest passierte in mir drin, das flaue Gefühl in meinem Magen, das Eiswasser in meinen Adern und die plötzliche Erkenntnis, dass alles, was er mir gerade erzählt hatte, stimmte.
    Es passte alles zusammen. Die Leute jenseits des Walls lachten nur und schüttelten den Kopf, wenn wieder einmal über paranormale Aktivitäten in New 2 berichtet wurde oder wenn jemand behauptete, dort gäbe es Vampire und Geister. Ich mit meinem Fluch. Die Jugendlichen in der First Street. Sebastian, der aus den beiden Frauen im Krankenhaus willenlose Roboter gemacht hatte…
    »Du bist ein Vampir.« Ich lachte.
    Und du, Ari, hast gesehen, wie ein Mann sich in Rauch aufgelöst hat.
    »Zur Hälfte«, wandte er ein, als wäre das ein Riesenunterschied. »Mein Vater war kein Vampir. Er war ein Lamarliere. Ich bin kein dreihundert Jahre alter Perverser, der Teenies knutscht, okay? Ich bin genauso alt wie du. Ich wurde geboren, genau wie du.«
    Er hob die Hände und warf mir einen Blick zu, der so viel sagte wie Ich hab doch gewusst, dass du mich für verrückt hältst . Dann drehte er sich um und marschierte die Straße hinunter. Regentropfen liefen über mein Gesicht. Das French Quarter vor ihm schien sich in Wolken und Nebel aufzulösen. Plötzlich drehte er sich um, ging ein paar Schritte rückwärts und breitete die Arme aus. »Willkommen in New 2!«, brüllte er frustriert.
    Sebastian war verzweifelt und ich wusste nicht, weshalb. Er drehte sich wieder um und zog den Kopf ein, um sich vor dem Regen zu schützen. Mein Herz arbeitete auf Hochtouren. Ich zitterte heftig, der Kälte und seiner Worte wegen.
    Eigentlich hätte es mich nicht überraschen sollen. Vor allem weil ich selbst nicht normal war und alle Theorien und Geschichten über die Novem kannte. Wegen des Fluchs. Und wegen der Jugendlichen im Garden District .
    Was wirst du jetzt tun, Ari? Weglaufen? So tun, als wärst du normal und könntest mit so etwas nicht umgehen? Oder wirst du bleiben und herausfinden, was du bist?
    Ich lief wie ein eingesperrter Löwe auf der Straße hin und her, den Blick auf Sebastian gerichtet, der langsam im Nebel verschwand. Ich biss mir in die Wange, bis meine Zunge Blut schmeckte und der Schmerz mir bewies, dass ich menschlich war, dass es mich tatsächlich gab. Die Leute in New 2 bluteten auch. Sie starben. Sie liebten, litten und wollten leben. Genau wie die Doués, die Begabten. Und die Novem.
    »Sebastian!«
    Ich rannte die Straße hinunter.
    Er ging noch ein paar Schritte, drehte sich dann aber um. Der Regen war stärker geworden. Ich hatte keine Ahnung, was ich tat. Oder warum ich es tat. Aber ich warf mich gegen ihn, schlang meine Arme um ihn und hielt ihn fest.
    Zuerst war er stocksteif. Ich wusste nicht, ob er erschrocken oder wütend war, doch dann spürte ich seine Arme um mich, die mich so eng an ihn zogen, bis sein Gesicht an meinem Hals vergraben war.
    Und als wir beide nass bis auf die Haut waren, hob er den Kopf, sah auf mich herunter und legte seine Hände an meine Wangen. »Ich dachte, du würdest zu mir sagen, ich solle abhauen, und dann von hier verschwinden. Ich dachte, ich würde dich nie wiedersehen.«
    »Sebastian, ich kann damit umgehen. Du hast keine Ahnung, was mit mir nicht stimmt.«
    Sein schiefes Lächeln ließ sein Gesicht strahlen. »Oh doch, ich habe da so eine Ahnung.«
    Ich hatte wieder dieses warme Gefühl in meinem Magen. Als Sebastian mich küsste, spürte ich den Regen auf seinen Lippen.

Neun
    Wir waren von Anfang an hier zu Hause. Als die Hurrikans kamen, taten sich die Familien trotz ihrer Differenzen zusammen und beschützten so viel von der Stadt, wie sie konnten. Das Vieux Carré . Den Garden District . Das Geschäftsviertel wurde ziemlich schwer getroffen, deshalb liegt der größte Teil davon heute noch in Trümmern. Als alles vorbei war, gründeten die Oberhäupter der Familien den Rat, legten alte Streitereien bei und redeten wieder miteinander. Und als klar war, dass die Regierung die Stadt nicht wieder aufbauen konnte, legten die Familien ihr Vermögen zusammen und kauften das Land. Seitdem gehört die Stadt den Novem. Sie kontrollieren alles – Bankgeschäfte, Immobilien, Tourismus, Wirtschaft… alles.«
    Ich hörte Sebastian zu, während ich heißen Tee aus einem Pappbecher trank. Als der Regen

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