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Dein goettliches Herz entflammt

Dein goettliches Herz entflammt

Titel: Dein goettliches Herz entflammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Keaton
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Panik, als die Stürme kamen. Sie glaubte nicht, dass ich sie beschützen könnte oder dass wir, die neun Familien, diese Stadt beschützen könnten. Doch wir haben es geschafft. Und jetzt gehört sie uns. Wenn deine Mutter geblieben wäre, wäre sie vielleicht noch am Leben.« Sie spielte kurz mit dem Stift, der auf ihrem Schreibtisch lag. »Ich wollte mit dir reden, um dir meinen Schutz anzubieten, solange du in unserer Stadt bist. Zusammen werden wir uns mit deiner Vergangenheit befassen und herausfinden, was für eine Gabe dir da geschenkt wurde. Doch dafür musst du mir Treue schwören und einen Bluteid gegenüber der Familie Arnaud leisten und keiner anderen.«
    »Haben Sie das auch von meiner Mutter verlangt? Sie wollten ihr also nicht einfach so aus der Güte Ihres Herzens heraus helfen?«
    Josephine lachte. »Ich habe kein Herz, meine Liebe. Frag meinen Enkel.« Sebastians Reaktion war ein süffisantes Grinsen. »Dann sind wir uns also einig?«
    »Geben Sie mir Ihr Wort, dass Sie den Fluch von mir nehmen?«
    »Die Macht der neun Familien kann alles vollbringen. Und oui, ich gebe dir mein Wort.«
    Ich hatte nicht vor, noch lange in New 2 zu bleiben, nachdem dieses Ding, dieser Fluch, an dem meine Mutter gestorben war, für immer aus meinem Leben verbannt war. Und ich hatte nicht die Absicht, mit Josephine zusammen in meiner Vergangenheit herumzuwühlen, aber das brauchte sie ja nicht zu wissen. Ich glaubte kein Wort, das über ihre makellosen Lippen kam. Aber ich konnte auch nicht die Tatsache ignorieren, dass ihr Name in den Unterlagen des Krankenhauses stand. Sie hatte meine Mutter gekannt. Jemand hatte versucht, mich umzubringen, und sich danach in Luft aufgelöst. Glaubte ich wirklich, dass Josephine den Fluch von mir nehmen konnte? Ich hatte meine Zweifel. Aber jetzt war ich hier. Es gab sonst niemanden, der mir helfen wollte, und ich hatte kein Problem damit, ihr ins Gesicht zu lügen, wenn sie das dazu bewegen würde, mit mir zusammenzuarbeiten. »In Ordnung. Sie nehmen den Fluch von mir und ich schwöre Ihnen Treue.«
    »Lass mir zwei Tage Zeit, um das Ritual zu arrangieren. Die Familie Arnaud wird solange ein wachsames Auge auf dich haben. Etienne wird dein Beschützer sein. Und du kannst hier –«
    Sebastian sprang auf. »Sie wird auf keinen Fall bei dir bleiben.«
    »Was du denkst oder möchtest, Sebastian, hat herzlich wenig Einfluss auf meine Entscheidungen.«
    »Etienne ist ein Arsch.«
    Josephine ignorierte seinen Wutausbruch, stützte sich mit den Ellbogen auf den Schreibtisch und sah Sebastian nachdenklich an. »Und was, bitte schön, soll ich deiner Meinung nach tun?«
    »Ihr Etienne nicht aufhalsen, zum Beispiel.«
    Ich stand auf. Meinetwegen konnten die beiden hierbleiben und für den Rest des Tages miteinander streiten. »Danke für das Angebot, aber ich kann selbst auf mich aufpassen. Ich muss meine Pflegeeltern anrufen und ihnen sagen, dass ich noch eine Weile bleibe.«
    Das einzige Geräusch im Raum war das dumpfe Gewittergrollen in der Ferne. »Gut«, meinte Josephine schließlich. »Geht jetzt. Ich habe zu tun. Sebastian wird auf dich aufpassen. Und Daniel wird dir wegen des Anrufs behilflich sein.« Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder den Akten auf ihrem Schreibtisch zu, hielt dann aber inne. »In zwei Tagen bist du wieder hier.«
    Als Daniel die Telefonverbindung nach Memphis herstellte, zitterte ich vor Aufregung. Die Novem hatten Telefone, die funktionierten. Und vermutlich auch Internet.
    Daniel gab mir das Telefon. Nach dem vierten Klingeln nahm Casey ab. »Kautionsagentur Sanderson, Sie sprechen mit Casey.«
    Ich entfernte mich so weit wie möglich von Daniels Schreibtisch. Sebastian wartete an der Tür. Er hatte sich mit dem Rücken dagegengelehnt und die Arme vor der Brust verschränkt. Ich sah ihm an, dass er am liebsten sofort hinausgerannt wäre.
    »Hallo, Casey. Ich bin’s.«
    »Großer Gott, Ari. Wo bist du? Bruce ruft ständig auf deinem Handy an und erreicht immer nur die Mobilbox. Wir dachten, du bist inzwischen schon auf dem Rückweg.« Sie brach ab und ich konnte mir vorstellen, wie die beiden Falten zwischen ihren Augenbrauen vor lauter Sorge noch tiefer wurden und wie sie ihre schulterlangen roten Haare hinter das Ohr strich. »Ist alles in Ordnung?«
    »Alles okay. Ich habe jemanden getroffen, der meine Mutter gekannt hat. Sie möchte, dass ich noch ein paar Tage bleibe. Ich möchte noch ein paar Tage bleiben.«
    »Oh. Na dann…« Die lange Pause verriet

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