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Dein goettliches Herz entflammt

Dein goettliches Herz entflammt

Titel: Dein goettliches Herz entflammt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Keaton
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Brust stieß. »Oh, tut mir leid!« Schwer atmend blieb ich stehen. »Du schon wieder.«
    Mein erster Tanzpartner war zurückgekehrt und hielt mich eng an sich gezogen fest. Ich spürte seine warme Hand auf meinem Rücken. Er beugte sich zu mir herunter und streifte mit den Lippen mein Ohr. In meinem Magen kribbelte es auf einmal. »Mir tut es nicht leid.« Dann küsste er mich aufs Ohr und begann zu tanzen.
    »Wie heißt du?«, fragte er. »Nymphe? Sirene? Märchenprinzessin?«
    Ich genoss das Flirten und das Gefühl der Macht, das ich dabei hatte. »Ich bin nichts davon«, erwiderte ich lächelnd.
    »Ah, du bist mehr, viel mehr.« Er zog mich noch enger an sich und legte seine Wange an meine Schläfe. »Für mich bist du die Mondkönigin.«
    Ich lachte. »Und was bist dann du?«
    »Gute Frage.« Er lehnte sich zurück und sah auf mich herab. Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht. »Der König zu sein, wäre furchtbar langweilig. Ich weiß etwas Besseres… der Gemahl der Königin.«
    Das Blut schoss mir in die Wangen und das Atmen fiel mir immer schwerer. Sein Mund berührte meine Schläfe, dann wanderten seine Lippen ganz langsam meine Wange hinunter, streiften mein Ohr und verharrten schließlich auf meinem Hals.
    Heiße Schauer liefen mir über den Rücken. Ich wollte mehr, ich wollte mich fallen lassen in eine endlose Spirale der Gefühle. Die Konsequenzen waren mir egal. Er hielt mich fest an sich gedrückt, als würde er mein Verlangen spüren. Und ich ließ es zu und bot ihm meinen Hals dar, während wir uns im Kreis drehten.
    Irgendwo in meinem Hinterkopf war mir bewusst, dass das alles viel zu schnell ging und irgendwie seltsam war, doch die Deckenmalereien und die vielen Lichter verschmolzen zu schimmernden Farben und lenkten mich ab. Seine Arme umschlangen mich, als er meinen Hals küsste. Die sanften, hauchzarten Küsse und sein heißer Atem ließen meine Knie weich werden. Mein Blick begann zu wandern und fiel auf die Tänzer, während die Musik immer mehr in den Hintergrund trat, zusammen mit den Stimmen und dem Lachen der anderen.
    Während wir durch den Ballsaal schwebten, sah ich einzelne Bilder aufblitzen, sinnliche, freizügige Bilder. Maskierte Männer und Frauen, die ihre Lippen auf den Hals ihres Partners pressten. Einige standen an den Wänden. Küsse. Lustvolle Seufzer. Ein dunkelhaariges Paar – sein Mund näherte sich ihrem Hals, sie lehnte mit dem Kopf an der Wand, die Augen geschlossen.
    Und wieder ging es einmal im Kreis herum. Mein Herz schlug so laut, dass es die Musik übertönte. Meine Reaktionen wurden langsamer, doch in mir drin loderte es wie Feuer. Als wir zu der Stelle kamen, an der sich das dunkelhaarige Paar geküsst hatte, konnte ich nicht umhin, wieder hinzusehen.
    Oh mein Gott – der Mann machte den Mund auf, und als sich seine Zähne in den Hals des Mädchens bohrten, wurden sie immer länger. Im selben Moment spürte ich, wie mein Tanzpartner mit seiner Zunge über meinen Hals fuhr. Meine kurzen, schwarz lackierten Fingernägel krallten sich in seine Schulter, als die Lippen des Mädchens sich öffneten. Ich war mir nicht sicher, ob ich tatsächlich ein lustvolles Stöhnen vernahm oder ob ich es mir nur einbildete, doch ich konnte es ganz deutlich hören.
    Mein Herz klopfte wie wild und in meinem Magen kribbelte es. Ich bekam keine Luft mehr. Mein Blick verschwamm und der Saal begann, sich zu drehen.
    Plötzlich spürte ich die Wand in meinem Rücken. Mein Partner drückte mich dagegen, während er mit den Zähnen meinen Hals liebkoste. Ich war verloren, doch das war mir egal. Ich war jemand anders, eine maskierte Fremde, eine Frau, die begehrt wurde.
    Ja.
    Und dann war er plötzlich weg.
    Kühle Luft strich über meine Haut. Ich blinzelte und war zu keinem klaren Gedanken fähig. Seine Berührung fehlte mir.
    »Lass sie in Ruhe, Gabriel«, sagte eine Stimme, die mir bekannt vorkam.
    Das Gefühl der Trunkenheit wollte einfach nicht weichen, doch ich versuchte verzweifelt, mich zu konzentrieren. Mir war klar, dass etwas nicht stimmte. Ich reagierte viel zu langsam.
    »Sie will aber nicht in Ruhe gelassen werden«, sagte mein Partner. »Frag sie doch.«
    Der Saal drehte sich noch immer, doch ganz allmählich wurden die Musik und die Stimmen um mich herum wieder deutlicher. Eine Gestalt trat vor mich und schob ihre schlichte schwarze Maske nach oben.
    Es traf mich wie ein Eimer kaltes Wasser. »Sebastian?«

Vierzehn
    Nachdem ich ein paarmal geblinzelt hatte, konnte ich

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