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Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Titel: Dein göttliches Herz versteinert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Keaton
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Sebastian, doch als die beiden einen schnellen Blick wechselten, bekam ich das Gefühl, dass sie mir etwas verschwiegen. »Die Lichtkugel besteht im Grunde genommen aus Energie, die man der Umgebung entzieht. Energie ist überall um uns herum, aber die meisten Leute können sie nicht spüren.«
    »Einige schon«, sagte Michel zwischen zwei Bissen. »Wenn sie ein Gespür dafür haben oder in der Nähe von Orten mit starken Energiesignaturen sind, zum Beispiel Ley-Linien.«
    »Aber Hexen und Hexenmeister können sie fühlen und nutzen?«
    »Ja. Aufgrund unserer Gene – denen, die uns von den normalen Menschen unterscheiden – sind wir in der Lage, die Energie der Erde zu erkennen und uns mit ihr zu verbinden. Wir können sie dazu nutzen, einen Gedanken real werden zu lassen. Darum geht es bei Zauberei. Es hat mehrere Tausend Jahre Evolution, Studium und Training sowie die Weitergabe von Wissen von einer Generation zur nächsten gebraucht, um diese Energie und unsere Begabung zu beherrschen.«
    Ich nickte und spießte ein Stück gebratenes Hühnchen auf meine Gabel.
    »Wie war dein Training mit Bran?« Michel nahm sein Weinglas und lehnte sich zurück. »Lief es heute besser?«
    »Es war gut. Eigentlich bin ich hergekommen, um nach der Bibliothek zu fragen. Wann kann ich sie mir ansehen?«
    Er betrachtete mich nachdenklich und schwenkte geistesabwesend den Wein in seinem Glas. »Wir haben noch Zeit. Athene wird zu uns kommen und uns einen Handel anbieten. Du gegen das Kind, da bin ich mir ganz sicher.«
    Meine Finger krampften sich um die Gabel. Ich spürte, wie Sebastian neben mir erstarrte. Wir hatten keine Zeit. Jede Minute, die Violet und mein Vater bei Athene verbringen mussten, war eine Minute zu viel. Wie konnte Michel von mir erwarten, einfach abzuwarten?
    »Sie ist noch unsicher, was Sie mit dir machen soll«, fuhr Michel fort. »Ich glaube, Sie wollte dich zuerst eigenhändig töten, und hat deshalb ihren zweiten Jäger angewiesen, dich in ihr Gefängnis zu bringen – als Rache für den Tod des ersten Jägers. Aber als du auf dem Ball der Arnauds deine Macht gezeigt hast, hat es sich Athene wohl anders überlegt. Sie fragt sich wahrscheinlich, wie du ihr am meisten nutzt, ob es besser ist, dich am Leben zu lassen oder zu töten. Als Gottesmörderin hat sie viele Verwendungsmöglichkeiten für dich.«
    Das wusste ich alles schon – Athene hatte es mir selbst gesagt. Sie hatte mir einen Platz an ihrer Seite angeboten, eine Machtposition, alles, was ich tun musste, war, dem zuzustimmen und ihre Waffe werden. Was nicht passieren würde, aber entweder dachte Sie immer noch, dass Sie mich dazu bewegen konnte, in ihre Dienste zu treten, oder Sie hatte doch vor, mich zu töten.
    »Sebastian wird dir die Bibliothek morgen zeigen.« Michel sah seinen Sohn fragend an. »Einverstanden?«
    Sebastian nickte.
    Ich trank einen großen Schluck Wasser. »Danke«, sagte ich erleichtert. Ich hatte schon fast damit gerechnet, dass er sein Versprechen (und das der Novem) brechen würde.
    »Und Sie haben keine Idee, wo Athene meinen Vater oder Violet gefangen halten könnte?«, fragte ich ihn.
    Michel schüttelte den Kopf. »Nein. Aber ich vermute, dass Sie ein weiteres Gefängnis in der Nähe von New 2 errichtet oder die beiden in ihren Tempel gebracht hat. Aber leider weiß ich nicht, wo er ist. Tempel sind die am besten gehüteten Geheimnisse der Götter. Zumindest vor uns.«
    »Könnte ich in der Bibliothek etwas darüber finden?«
    »Mit Sicherheit eine ganze Menge. Aber soviel ich weiß, hat noch niemand den Weg dorthin herausgefunden. Die Bibliothek ist riesig, wie du morgen feststellen wirst, aber gib die Hoffnung nicht auf.«
    Das habe ich auch nicht vor, dachte ich, während ich mir einen Bissen in den Mund schob.
    Wir aßen zu Ende. Das Schweigen am Tisch wurde nur gelegentlich von Michel unterbrochen, der eine Frage stellte oder irgendeine Bemerkung machte. Ich hörte ihm nur mit halbem Ohr zu. Während die Sonne unterging, wurde die Geräuschkulisse jenseits des Innenhofs lauter. Die leisen Töne eines Saxofons mischten sich in das Murmeln des Fußgängerverkehrs und das gelegentliche Echo von knarzenden Kutschen und klappernden Hufen.
    Schließlich wurde das Licht im Innenhof eingeschaltet. Große, schmiedeeiserne Lampen, die wie Straßenlaternen aussahen, glühten gelb, in einigen Bäumen hingen weiße Lichterketten. Auch die Unterwasserbeleuchtung des Pools spendete etwas Licht.
    »Ich glaube, gleich beginnt ein

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