Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)
mich von hinten und riss mich zu sich. Einer ihrer Arme schlang sich um meine Taille, der andere legte sich auf meinen Oberkörper. Ihre Wächter hatten Sebastian ergriffen, bevor er reagieren konnte. Die Göttin hielt mich fest und flüsterte mir ins Ohr, während mein Herz wie wild schlug.
»Du kannst ihn nicht retten, Ari. Nichts kann jemanden retten, der mich so hintergangen hat.«
Mein Vater versuchte, sich zu wehren, doch er war zu schwach und wurde von den Wächtern zum Wasserbecken gezerrt. Meine Gedanken überschlugen sich, in meinem Kopf herrschte Chaos. Ich wusste nicht, was ich tun sollte.
Athene ließ mich los und klatschte in die Hände. »Menai!«
Am Ende eines langen Tisches stand eine junge Frau auf und lief zu uns herüber. Sie war groß und schlank und wirkte irgendwie gelangweilt. Ihre dunkelroten Haare fielen ihr in weichen Wellen über die Schultern. Sie trug braune Schnürstiefel aus Wildleder, die ihr bis zu den Knien reichten, dazu einen kurzen Rock. Auf ihrem Rücken lag ein Bogen, dessen Sehne quer über ihrem Brustkorb verlief.
»Du passt auf diese beiden hier auf«, befahl Athene. Dann ging Sie zu ihrem Platz zurück.
Die beiden Wächter vom Tor stießen uns in Richtung der Bogenschützin, die jetzt wieder zu ihrem Tisch zurückging und auf der langen Bank Platz für uns schaffte.
Wie betäubt setzte ich mich zwischen Sebastian und Menai.
Die Wächter entfernten sich ein paar Schritte von uns, blieben aber hinter uns stehen. Menai fing an, ihren Teller mit Speisen zu beladen. »Du solltest was essen.« Sie sah mich mit ihren dunkelgrünen Augen an. »Das ist vielleicht das einzige Mal, dass du die Gelegenheit bekommst.«
Blankes Entsetzen packte mich, als mein Blick zu meinem Vater ging. »Was werden sie mit ihm machen?«
»Sie werfen ihn in das Becken.« Menai riss ein großes Stück von ihrem Brot ab und steckte es sich in den Mund. »Genau wie gestern. Und vorgestern.« Sie starrte kauend auf das Wasser und sah mich nicht an, als sie sagte: »Ich schlage vor, du bleibst sitzen. Wenn du aufstehst und versuchst, ihm zu helfen, wird Sie ihn töten. Verstanden?«
Athene sprang auf den Tisch und trampelte über das Essen. Dann ließ Sie sich wieder auf ihren Stuhl fallen und legte die Füße hoch. Ihr Blick wanderte kein einziges Mal zu meinem Vater; Sie sah die ganze Zeit nur mich an.
Die Wächter nahmen meinem Vater die Ketten ab und stießen ihn dann trotz seiner flehentlichen Bitten in das Wasserbecken.
Das Platschen war so laut, dass es von den Wänden widerhallte. Alle hielten den Atem an.
Das Wasser geriet in Bewegung. Der Kopf meines Vaters tauchte auf. Ich packte die Tischkante und klammerte mich daran fest. Er machte einen Schwimmstoß zum Beckenrand, dann begann er zu schreien.
Panik überfiel mich, ich bekam kaum noch Luft.
WAS ZUM TEUFEL IST DA IM WASSER?, schrie ich immer wieder in Gedanken.
Musik dröhnte durch die Halle, schnell und hart. Ein Schwanz schlug auf das Wasser. Die Gäste jubelten, als mein Vater schrie und blutiges Wasser schluckte.
Ich wollte aufstehen, kam aber nur ein paar Zentimeter hoch, bevor Sebastians Hand wie ein Schraubstock auf meinem Oberschenkel lag und mich nach unten drückte. Mit der anderen Hand packte er meinen Arm. In meiner Kehle bildete sich ein Schrei. Ich wollte aufstehen! Oh mein Gott, ich musste … Tränen liefen mir über das Gesicht. »Lass mich los.«
»Du kannst ihm nicht helfen«, sagte er. »Athene wartet nur darauf, dass du zu ihm läufst. Sieh Sie an. Ari. Sieh Sie an .«
Ich blinzelte, während Tränen von meinem Kinn auf den Tisch tropften, und drehte den Kopf in Athenes Richtung. Eine ihrer rabenschwarzen Augenbrauen schoss in die Höhe. Sie biss in ihre Frucht, kaute und begann zu strahlen.
Die Schreie meines Vaters hallten durch den Tempel und in meinen Ohren. Der Geruch des Essens wurde unerträglich. Gleich würde mir schlecht werden.
Menai aß ungerührt weiter, den Blick auf meinen Vater gerichtet, doch ihre Stimme war sehr leise. »Athene hat diese Art der Folter von den Römern gelernt. Muränen. Fleischfresser. Besonders grausam, da sie einen zweiten Kiefer haben. Der große Kiefer beißt sich fest. Der kleine Kiefer fährt aus und reißt Fleischbrocken heraus.«
Vor Schock und Tränen verschwamm alles vor meinen Augen. »Halt den Mund«, stieß ich zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Ein Arm meines Vaters hing schlaff über den Rand des Beckens. Seine Finger zuckten …
»Theron ist
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