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Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Titel: Dein göttliches Herz versteinert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Keaton
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war. Noch nie hatte ich mich jemandem so geöffnet.
    »Wie rührend«, kommentierte Athene und kam zu uns herüber.
    Ich schloss meine Augen. In diesem Moment wurde mir klar, was wir gerade getan hatten, und ich fühlte mich, als hätte mir jemand einen Vorschlaghammer in den Magen gerammt. Nein, nein, nein … Hoffnungslosigkeit erstickte den letzten Rest an Kampfgeist, der mir noch geblieben war. Wir hatten ihr gerade noch etwas geliefert, das Sie gegen uns verwenden konnte.
    Die Göttin hatte die Hände in die Hüften gestemmt, doch dieses Mal – wie ich schon geahnt hatte – lag ihr Blick nicht auf mir, sondern auf Sebastian. Sie dachte nach und traf eine Entscheidung. Sie packte Sebastian am Arm und riss ihn von der Bank.
    Er war nur ein bisschen größer als Athene und mit ihren schwarzen Haaren und ihrer perfekten Haut sahen sie einander verblüffend ähnlich. Sie beugte sich zu ihm. »Sag mir, Nebelgeborener, hast du schon Blut getrunken?«
    Ihre Finger strichen über seinen Kiefer; er zuckte unter ihrer Berührung. Meine Wut kehrte zurück, so schnell, dass mir schwindlig wurde. Sebastian starrte Sie herausfordernd an. Er antwortete nicht.
    »Nein, hast du nicht.« Sie beugte sich noch weiter zu ihm und streifte seine Wange mit ihrer. Dann mit ihren Lippen. »Du riechst so unschuldig. Wie … wundervoll.« Sie wandte sich an die Wächter, dieselben, an deren Händen das Blut meines Vaters klebte. »Bringt sie zurück«, befahl Sie.
    »Was?«, keuchte ich.
    »Ihr geht nach New 2 zurück. Und das Tor wird hinter euch versiegelt.«
    Diesen Albtraum zu verlassen, war alles, was ich wollte, und doch wehrte ich mich, als die Wächter mich ergriffen. »Nein!«
    »Ich geb ja zu, ich habe nicht damit gerechnet, dass du durch das Tor gestolpert kommst, aber der Zeitpunkt war einfach perfekt. Jetzt fällt es dir schwer, wieder zu gehen, stimmt’s? Jetzt, wo du weißt, was ich mit deinem guten, alten Daddy mache.« Von einer Sekunde zur anderen wich ihr Wahnsinn Brutalität. Sie packte mich am Kinn und zwang mich, ihr in die Augen zu sehen. »Das hier ist mein Reich. Meine Zeit. Meine Entscheidungen. Mit dir werde ich mich befassen, wenn es mir passt.« Ihre Nase streifte meine. »Vergiss nicht, wer hier das Sagen hat, Gorgo.«
    »Warum bringst du mich nicht einfach um, damit es vorbei ist?«, rief ich.
    »Warum sollte ich?« Sie lachte, doch ihre Worte klangen wie ein Knurren. »Ich habe mich seit mindestens einem Jahrhundert nicht mehr so gut amüsiert und –«
    »Lass sie gehen. Mein Vater nützt dir doch nichts. Und Violet ist nur ein Kind.«
    »Das bist du auch, Schätzchen.« Sie stieß mich in die Arme der Wächter zurück. »Ich wünsche dir viel Vergnügen dabei, dich in deinem Kummer zu wälzen, Aristanae. Und versuch, nicht zu viele Albträume zu haben, wenn du daran denkst, wie viel Spaß wir hier ohne dich haben.«
    Die Wächter zerrten mich zum Tor. »Nein!« Ich trat nach den beiden und schrie wie am Spieß, doch es nutzte alles nichts. Wir gingen wieder zurück.
    Weil Athene mich leiden lassen wollte.

Fünfzehn
    S ebastian und ich wurden so brutal durch das Tor gestoßen, dass wir auf Händen und Knien auf die andere Seite fielen und vor den Füßen von Michel, Henri, Bran und Josephine landeten.
    Ich knallte mit dem Kinn so fest auf den Fußboden, dass die Haut aufplatzte. Glasscherben bohrten sich in meine Handflächen und Knie, doch der Schmerz war nichts im Vergleich zu dem Elend in mir. Während ich auf Josephines teure schwarze Schuhe starrte, hatte ich das Gefühl, nicht richtig dort zu sein. Ich kam mir vor, als wäre ich immer noch in dem Grauen in Athenes Tempel gefangen.
    »Merde«, seufzte Josephine genervt. »Blute doch bitte auf ein anderes Paar Schuhe.« Sie hob den Fuß und wollte mit der Sohle ihres hochhackigen Pumps mein Gesicht wegschieben.
    »Hör auf, Grandmère.« Sebastians Ton war kühl.
    »Das Tor hat sich geschlossen«, sagte Michel, bevor Josephine zu einer Antwort ansetzte. Er trat vor, während ich mich langsam aufsetzte. Ein Blick über die Schulter verriet mir, dass er recht hatte; seine Hände lagen flach auf der Wand. Athene hatte das Tor von der anderen Seite aus versiegelt.
    »Steh auf, Selkirk.« Brans barsche Stimme ließ mich den Kopf heben. Er beugte sich vor und hielt mir die Hand entgegen, während er sich um einen strengen Gesichtsdruck bemühte, aber ich konnte ihm ansehen, wie beunruhigt er war. Er machte sich tatsächlich Sorgen – die Wunder nahmen

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