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Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Dein göttliches Herz versteinert (German Edition)

Titel: Dein göttliches Herz versteinert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Keaton
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Großraumbüro. Ein kräftiger Wind blies herein – kein Wunder, schließlich hatte der gesamte Raum nicht eine Außenwand . Man konnte von hier aus die Lichter des French Quarter sehen . In den Metallgriffen eines Wandschranks steckte eine Stahlstange. Die Schranktüren erzitterten unter heftigen Schlägen von innen und an einer Tür lösten sich bereits die Angeln aus der Wand. Athenes Kreatur würde sich bald befreit haben.
    »Ich glaube, das Tor ist in dieser Wand. Seht ihr die vier Symbole?«, sagte Henri, der völlig außer Atem war.
    Als ich näher an die Innenwand links von mir trat, konnte ich vier mit Blut gemalte Symbole erkennen, die ein großes Viereck ergaben, wenn man sie miteinander verband.
    Ich richtete meine Aufmerksamkeit wieder auf den Wandschrank. Das Wesen musste uns sagen, wo das Tor hinführte und was uns auf der anderen Seite erwartete. »Könnt ihr es festhalten, wenn wir’s rauslassen?«
    Blaues Licht erschien über Sebastians Händen, als er und Henri sich vor den Schrank stellten. Sie nickten beide und sahen zuversichtlich aus. Was man von mir nicht gerade behaupten konnte. Das Ding war vielleicht nicht mal in der Lage, mit uns zu kommunizieren.
    »Scheiße«, fluchte Henri plötzlich. Er drehte sich um und sah zu der fehlenden Außenwand.
    Der Revenant vom Dach. Er war anscheinend an der Außenseite des Hochhauses nach unten geklettert und starrte uns jetzt kopfüber mit fiebrig glänzenden Augen an. Er kroch herein, an der Decke entlang bis zu uns und ließ sich dann fallen.
    Wir wichen zurück und bewegten uns langsam auf die Wand mit den Symbolen zu. Die Kreatur im Wandschrank hämmerte immer noch gegen die Türen und war kurz davor, die Angeln aus der Wand zu reißen. Plötzlich stürmte ein zweiter Revenant in den Raum. Obwohl ich wusste, dass eine Kugel ihn nicht aufhalten würde, zog ich instinktiv meine Pistole und drückte ab.
    Die Revenants kamen auf uns zu, als plötzlich Athenes Scherge aus dem Schrank ausbrach, an uns vorbeirannte und in der Wand mit den Symbolen verschwand.
    Henri sprang vor uns, breitete die Arme aus und rannte direkt auf die Revenants zu. »Das mach ich!«, brüllte er. Dann warf er sich auf die Kreaturen und schob sie mit aller Kraft nach hinten.
    Oh Gott, sie bewegten sich direkt auf die fehlende Außenwand zu! Ich schrie auf, als Henri die beiden Revenants über den Rand stieß und sie ihn mit sich rissen.
    »Henri!« Ich rannte ihnen nach, ließ mich dann aber wegen meiner Höhenangst auf den Bauch fallen und kroch das restliche Stück bis zur Kante. Oh Gott, oh Gott, oh Gott …
    Der Wind peitschte mir ins Gesicht und blies meine offenen Haare nach oben. Henri und die Revenants waren miteinander verschlungen. Ich konnte erkennen, wie die Kreaturen sich an Henri festklammerten, um ihn mit in die Tiefe zu nehmen. Meine Finger krampften sich um die Kante der Bodenplatte. Glasscherben bohrten sich in meine Handballen.
    Sie überschlugen sich immer wieder. Die Wucht des Falls riss einen der Revenants weg, doch der andere hing wie festgeklebt an Henri.
    Jetzt mach schon, Henri …
    Henri verwandelte sich in einen Falken und entwischte dem Revenant, der ihn mit heftig schlagenden Armen wieder zu greifen versuchte. Die Flügel des Falken breiteten sich aus, er drehte nach rechts ab und flog weg von dem Revenant, der zwischen zwei ausgestreckten Fingern eine Schwanzfeder hielt.
    Ich wandte den Blick ab, bevor die Kreatur auf dem Boden aufschlug, und sah stattdessen Henri zu, wie er auf die Lichter des Quarters zuflog.
    »Auch eine Möglichkeit, ein Zimmer von Ungeziefer zu befreien.«
    Als ich Sebastians trockene Bemerkung hörte, richtete ich mich halb auf und stützte mich auf die Ellbogen. Er schüttelte den Kopf und grinste.
    »Du bist verrückt. Henri ist verrückt.« Ich rutschte zuerst ein gutes Stück vom Rand weg, bevor ich aufstand. Ich zitterte von Kopf bis Fuß.
    »Ich würde ja sagen ›Willkommen in New 2‹, aber ich glaube, das hast du schon gehört. Lass mich mal sehen.« Sebastian kam zu mir, nahm meine Hand und drehte sie herum.
    Das einzige Geräusch im Raum war der Wind, der durch das dunkle Gebäude pfiff. Er riss an unserer Kleidung und schickte meine Haare in alle Richtungen, während Sebastian eine Glasscherbe aus meinem Handballen zog. Blut quoll aus der Wunde, schimmerndes Rubinrot auf einem Hintergrund aus Schwarz, Grau und Weiß.
    Sebastians Griff um meine Hand wurde fester.
    Wir hoben beide den Kopf und blickten uns an, als

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