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Dein Herz will ich erobern

Dein Herz will ich erobern

Titel: Dein Herz will ich erobern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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er, dass es ein großer Fehler gewesen wäre. „Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, bin ich ein bisschen größer als du und mehr als ein bisschen schwerer.“
    Sie hatte es bemerkt. Sie hatte wesentlich mehr an ihm bemerkt, als ihr lieb war.
    Und nun, da er sie geküsst hatte…
    Dadurch ändert sich gar nichts, redete sie sich entschieden ein. „Größe und Gewicht des Gegners können zum eigenen Vorteil genutzt werden.“
    „Kampfsport?“
    „Du scheinst dich damit auszukennen. Interessant. Vielleicht sollte ich in deinem Gehirn stöbern, um festzustellen, was da sonst noch für geheime Winkel verborgen sind, von denen du nichts weißt.“
    „Solange du dabei sanft vorgehst…“
    Sie lachte und deutete zum Computer. „Teste doch mal, ob dir irgendwas bekannt vorkommt.“ Als er nur zum Bildschirm blickte, legte sie seine Hände auf die Tastatur.
    Die Berührung löste ein unerwartetes Prickeln in ihrem Körper aus, erregte etwas in ihr, das sie nicht verstand und nicht analysieren wollte.
    „Vielleicht fällt dir was ein“, beharrte sie.
    Ihm fiel gar nichts ein. Aber ihre Hände auf seinen erweckten ein bittersüßes Gefühl. Und da war noch etwas. Er schnupperte und fing einen Duft auf, der faszinierend und aufregend wirkte – wie sie selbst. „Was für ein Parfüm benutzt du?“
    Alison schnupperte ebenfalls, aber sie roch nichts Ungewöhnliches, und sie war sicher, dass sie an diesem Morgen kein Parfüm genommen hatte. „Gar keins.“
    „Dann solltest du deine Tür verriegeln, denn wenn das dein eigener Duft ist, könnte jemand versuchen, dich zu kidnappen, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.“
    „Ich werde darüber nachdenken“, murmelte sie. „Zurück zum Computer.“
    Er lehnte sich auf dem Stuhl zurück. „Starte doch ein Programm oder ein Spiel, und dann werden wir sehen, ob es mir bekannt vorkommt.“
    Sie  befolgte  den  Vorschlag  und  öffnete  ein  beliebtes  Textverarbeitungsprogramm.
    „Wie heißt es?“
    Sie deutete auf den oberen Rand des Bildschirms. „Es steht da in der Titelleiste.“
    „Nein. Ich meine dein Haar. Wie nennst du es?“
    „Ich nenne es Haar. “
    Er lächelte breit. „Ich rede von der Farbe. Nussbraun? Schokolade? Kastanie?“
    Sie hob eine Locke und musterte sie so eingehend, als hätte sie sie nie zuvor gesehen. „Ich habe nie darüber nachgedacht. Kastanie, nehme ich an.“ Sie blickte ihn vorwurfsvoll an. „Du bist überhaupt nicht bei der Sache.“
    „Oh doch, das bin ich“, widersprach er nachdrücklich.
    Am nächsten Morgen fühlte Alison sich erschöpft. Obwohl sie früh ins Bett gegangen war, hatte sie nicht einmal vier Stunden geschlafen und sich die übrige Zeit rastlos gewälzt.
    Was Lucs Gedächtnis anging, waren sie am vergangenen Abend nicht vorangekommen. Als ihre Brüder nach Hause gekommen waren, hatten sie alle gemeinsam versucht, seine Erinnerung zu wecken. Doch seine Vergangenheit war noch immer ein Geheimnis mit sieben Siegeln.
    Allerdings war es nicht seine Vergangenheit, die sie wach gehalten hatte. Es war vielmehr die Gegenwart.
    Der Kuss ging ihr nicht aus dem Kopf, hatte er doch eine Vielzahl an Emotionen geweckt, die in der Dunkelheit noch übermächtiger erschienen waren. Sie fühlte sich dem neuen Tag nicht gewachsen und brauchte dringend eine Dusche.
    Als sie aus ihrem Zimmer in den Flur trat, hörte sie die Stimmen ihrer Brüder aus der Küche dringen. Sie waren in eine hitzige Diskussion über Baseball vertieft.
    Das bedeutete, dass sie das Badezimmer ganz für sich hatte. Weder Kevin noch Jimmy konnten einen zusammenhängenden Satz bilden, bevor sie ihre Morgentoilette hinter sich gebracht hatten. Eigentlich waren alle Quintanos Morgenmuffel, und es brauchte eine kalte Dusche und einen großen Becher Kaffee, um ihre Lebensgeister zu wecken.
    Alison schloss die Hand um den Knauf der Badezimmertür und drehte ihn. Die Tür öffnete sich nicht.
    Na, prima, sie klemmt mal wieder.
    Schon seit fast einem Monat bereitete diese Tür Schwierigkeiten, und zwar in beide Richtungen. Da sie mit ihrem Examen beschäftigt gewesen war, hatte sie sowohl Kevin wie auch Jimmy mehrfach gebeten, es in Ordnung zu bringen.
    Offensichtlich vergeblich.
    An diesem Morgen war ihr Besuch im Badezimmer noch dringlicher als gewöhnlich. Denn als sie schließlich doch eingeschlafen war, hatte sie auch noch von Luc geträumt. Es war ein erotischer Traum, wie sie ihn nie hatte, der den Frauen vorbehalten war, die sich den

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