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Dein Herz will ich erobern

Dein Herz will ich erobern

Titel: Dein Herz will ich erobern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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der Sorge in ihren Augen.
    Ein verklärtes Lächeln trat auf seine Lippen. „Mir geht es fabelhaft.“
    „Ist das sarkastisch gemeint oder…“ Die Frage erstarb auf ihren Lippen, als sie das Leuchten in seinen Augen wahrnahm. Hochstimmung gesellte sich zu dem Mitgefühl, das sie bisher für ihn empfunden hatte. „Du erinnerst dich wieder, oder?“
    Er lachte über das ganze Gesicht. Spontan hob er sie hoch und wirbelte sie im Kreis herum. „Jawohl, an alles.“ Aufatmend stellte er sie wieder ab. „Es ist ein unglaubliches Gefühl.“
    „Siehst du?“ Jimmy strahlte vor Stolz auf sich und seine Diagnose. „Ich habe dir doch gesagt, dass seine Amnesie nicht lange andauern würde.“
    Anscheinend hatte er vergessen, dass sie bei seiner vagen, unsicheren Prognose zugegen gewesen war. „Das war nur glücklich geraten, du Kanone“, konterte sie in verächtlichem Ton, aber sie war viel zu glücklich für Luc, um länger Empörung vortäuschen zu können.
    Kevin und Jimmy tauschten erstaunte Blicke. Beide wunderten sich über die unerwartet ausgeprägte Hochstimmung ihrer Schwester, und dass sie sich inzwischen mit Luc duzte, war noch erstaunlicher.
    „Was hat es ausgelöst?“ fragte sie Luc eifrig.
    „Ich weiß es nicht genau. Irgendwas, was Kevin gesagt hat, glaube ich. Plötzlich habe ich im Geist Ikes Stimme gehört.“
    „Ike?“ hakte Kevin verwundert nach. „Sie meinen den Präsidenten? Dwight Eisenhower?“
    „Nein. Ich rede von meinem Cousin. Klondyke.“
    „Ein seltsamer Name für eine Person“, bemerkte Alison. „Das passt eher zu einem Haustier oder so.“
    Luc grinste. Ike hasste die volle Version seines Vornamens, aber seine Eltern hatten ihren beiden Kindern geografische Namen aus ihrem Heimatstaat verpasst. „Nicht, wenn man in Alaska lebt.“
    „Dein Cousin lebt in Alaska?“ fragte Alison fasziniert, denn es erschien ihr wie eine ganz andere Welt. Als er nickte, hakte sie nach: „Du auch?“
    „Ja.“
    Es war wundervoll, sich an sein Zuhause und an all die Dinge zu erinnern, die damit zusammenhingen. Er hatte immer sehr gern in Alaska gelebt, während viele seiner Schulfreunde abgewandert waren, sobald sie alt genug dazu gewesen waren. Er selbst hatte nie den Drang verspürt, außer kurz vor seiner Abreise nach Seattle, und dafür gab es einen bestimmten Grund.
    „Ich wohne in einem kleinen Ort namens Hades, etwa hundert Meilen von Anchorage entfernt. Im Winter kann man ihn nur per Flugzeug erreichen, weil die Straßen dann unpassierbar sind.“
    Kevin konnte sich nicht vorstellen, woanders als im Herzen einer Großstadt zu leben. „Das klingt sehr abgeschieden. Kein Wunder, dass Sie hierher gekommen sind.“
    „Ja, und was hat es ihm letztendlich eingebracht? Keine halbe Stunde nach der Landung wurde er überfallen“, gab Alison nun zu bedenken.
    „Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten“, philosophierte Kevin.
    „Und jetzt, da Ihnen sozusagen ein Licht aufgegangen ist, müssen wir feiern.“
    Jimmy wickelte den Rest seines Frühstücks in eine Serviette und sprang auf. Er war spät dran, aber das war nicht ungewöhnlich. „Was halten Sie davon, wenn wir beide diese Stadt heute Abend so richtig aufmischen?“
    „Ich bin auch dabei“, verkündete Kevin.
    Überrascht blickte Alison ihn an, denn er ging höchst selten aus und reservierte seine Freizeit einigen wenigen, sehr guten Freunden. Discotheken waren Jimmys Domäne, nicht Kevins.
    „Okay, super.“ Jimmy stibitzte ein Stück Schinkenspeck von Kevins Teller. „Ich muss rennen. Wir reden nachher, wenn meine Schicht zu Ende ist.“ Er wandte sich an Luc. „Wir zeigen Ihnen ein paar heiße Lokale, die Sie Ihr Alaska vergessen lassen.“
    „Ich habe für eine Weile genug vergessen“, entgegnete Luc. „Aber ich würde gern was von der Stadt sehen.“
    „Gut. Bis später.“
    Unbewusst rückte Alison näher zu Luc. „Wenn du was von Seattle sehen willst, wäre der Fernsehturm ein guter Anfang. Jimmy schleppt dich bestimmt nur in die Discos, die seine Freunde frequentieren.“
    Mit einem Seufzen stand Kevin auf. „Ich habe nicht mehr so gut gegessen, seit Lily ausgezogen ist. Tja, ich muss auch los. Wir sehen uns also heute Abend, Luc.
    Es freut mich, dass Sie wieder bei vollem Verstand sind.“
    Hastig betupfte Alison sich die Lippen und legte die Serviette beiseite. „Warte einen Moment. Ich fahre mit dir. Ich bin schon…“
    Kevin warf ihr einen strengen Blick über die Schulter zu. „Du bleibst hier und

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