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Dein Herz will ich erobern

Dein Herz will ich erobern

Titel: Dein Herz will ich erobern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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körperlichen Aspekt einer Beziehung ersehnten, die auf eine erfüllte Ehe hofften.
    Es hatte einmal eine Zeit gegeben, als sie geglaubt hatte, dass ihre Hemmungen und Ängste mit der Heirat verschwinden würden. Aber die Ehe mit Derek, die von Anfang an ein Desaster gewesen und innerhalb weniger Monate total gescheitert war, hatte sie eines Besseren belehrt.
    Die Tür flog auf, als Alison sich mit ihrem ganzen Gewicht dagegen warf. Doch das Badezimmer war nicht leer. Luc stand vor dem Spiegel und kämmte sich die nassen Haare, und er trug nichts als Wassertropfen am Körper.
    Zum ersten Mal seit Jahren war sie ohne Dusche hellwach. Als Krankenschwester war sie natürlich an den Anblick unbekleideter Menschen gewöhnt, aber nur in der nüchternen, sterilen Umgebung des Krankenhauses. Nie zuvor hatte sie einen praktisch Fremden nackt im Badezimmer ihres eigenen Hauses erlebt.
    Das Wort prachtvoll spukte ihr im Kopf herum, und sie war überzeugt, dass selbst Michelangelos David bei diesem Anblick vor Neid erblasst und beschämt davongeschlichen wäre.
    Mit einem erstickten Laut wich sie zurück in den Flur und schloss hastig die Tür.
    Ihr Herz pochte wild, und sie brauchte einen Moment, um die Sprache wieder zu finden. „Es tut mir Leid. Ich wollte nicht… Ich habe noch halb geschlafen… Die Tür… Ich dachte, sie hätte nur geklemmt.“
    Sie hörte ihn lachen, und es klang so erotisch, dass ihr der Atem stockte. Ihre Reaktion ärgerte sie maßlos. Sie hatte den Drang verspürt, ihn anzustarren, bis sich jede Kontur seines Körpers in ihr Gedächtnis eingeprägt hatte.
    Vermutlich war es sogar geschehen.
    Dieses Mannsbild hatte sich verirrt, und niemand suchte nach ihm? Das konnte sie kaum glauben.
    Im nächsten Moment ging die Tür auf, und Luc kam heraus. Seine Haare waren noch nass. Offensichtlich hatte er sich hastig angezogen, ohne sich abzutrocknen.
    Denn die Kleidung, die sie ihm an vergangenen Abend mit freundlicher Genehmigung von Jimmy gegeben hatte, klebte ihm am Körper. Er war beinahe so aufreizend anzusehen wie einige Sekunden zuvor im Adamskostüm.
    Er lächelte sie an, um ihr die Verlegenheit zu nehmen. Wäre sie noch mehr errötet, hätte sie wie zum Leben erweckte Zuckerwatte ausgesehen, für die er anscheinend eine Schwäche hegte. „Es gehört ganz dir.“
    Ihr Kopf war leer. Vermutlich so leer wie seiner am Vortag. „Mir?“
    „Das Badezimmer.“
    „Oh. Richtig. Danke.“ Hastig trat sie ein und verriegelte die Tür hinter sich.
    Eine Viertelstunde später, als Alison in die Küche ging, war sie immer noch verlegen, und sie befürchtete den Spott ihrer Brüder über den peinlichen Vorfall im Badezimmer.
    Kevin und Jimmy nicken ihr nur wortlos zu, denn sie waren ganz mit dem Frühstück beschäftigt. Anscheinend hatte Luc ihnen nichts erzählt.
    Dann erblickte sie den Tisch und riss erstaunt die Augen auf. Statt Toastbrot und Müsli wie üblich gab es Rührei mit Schinkenspeck, goldbraun gebackene Pfannkuchen und Waffeln, die einen köstlichen Duft verströmten. „Ist Lily hier?“
    fragte sie, denn es war die einzig logische Erklärung für sie.
    „Nein, aber Luc.“ Begierig nahm Jimmy sich noch einen Pfannkuchen. „Wusstest du, dass er so fantastisch kochen kann?“
    „Ach, das ist doch nicht der Rede wert“, wehrte Luc ab.
    „Nicht der Rede wert?“ hakte Kevin nach. „Wenn Sie eine Frau wären, hätte ich Ihnen schon einen Antrag gemacht.“ Mit einem genüsslichen Seufzen biss er in eine Waffel.
    Die Küche muss wie ein Schlachtfeld aussehen, dachte Alison. Zögernd wagte sie einen Blick hinüber und erlebte eine Überraschung. Der Herd war blitzsauber, und weder auf den Arbeitsflächen noch in der Spüle waren schmutzige Gegenstände zu sehen.
    Der Mann war in mehr als nur einer Hinsicht ein Zauberer.
    Er hatte außerdem wieder einen seltsamen Ausdruck auf dem Gesicht.
    „Luc, was ist denn?“ fragte Kevin besorgt.
    Mit leicht geöffnetem Mund starrte Luc ihn an, als wäre er soeben vom Blitz getroffen worden.
    „He, das mit dem Antrag war doch nur ein Scherz. Ich wollte nicht…“
    Aber Luc hörte ihn nicht. Im Geiste hörte er vielmehr andere Stimmen.

6. KAPITEL
    Aus allen Richtungen stürmte es auf Luc ein. Gesichter, Wörter, Erinnerungen drängten sich ihm auf.
    „Luc, geht es dir nicht gut?“
    Die melodiöse, liebliche Stimme drang in sein Bewusstsein vor. Er blickte auf und sah, dass Alison ihn forschend musterte. Eine Sekunde lang fühlte er sich gefesselt von

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