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Dein Herz will ich erobern

Dein Herz will ich erobern

Titel: Dein Herz will ich erobern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Ferrarella
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unterhältst unseren Gast. Das ist das Mindeste, was du tun kannst.“
    Es gefiel ihr nicht, ihre Pflichten vorgehalten zu bekommen, und schon gar nicht in Gegenwart Fremder. „Ich fahre heute Taxi. Hast du das vergessen?“
    „Nur, wenn ich es sage. Und ich sage es nicht.“
    „Kevin…“
    „Aly…“, sagte er in demselben flehenden Tonfall. Er wandte sich an Luc.
    „Versuchen Sie bitte, sie zu beschäftigen. Ich fasse es als persönlichen Gefallen auf.“
    Empört starrte sie ihn an. Wie konnte er es wagen, sich mit Luc gegen sie zu verbünden, obwohl Luc ihre Entdeckung war, nicht seine? „Aber…“
    „Bis später, Kid“, unterbrach Kevin ungerührt und eilte schon in den Flur.
    Und dann waren nur noch Alison und Luc in der Küche. Im Haus. Sie beide und die Erinnerung an seinen nackten, muskulösen Körper.
    Sie griff nach ihrem Glas Orangensaft und leerte es in einem Zug. Sie musste dieses Bild verdrängen, doch es wollte ihr partout nicht gelingen.
    Erotische Gedanken stürmten auf sie ein. Gedanken, die nicht in eine Küche gehörten, die völlig untypisch für sie waren. Sie wusste nicht, ob sie froh oder entsetzt darüber sein sollte.
    Um sich abzulenken, räumte sie den Tisch ab. Zum ersten Mal seit vier Jahren hatte sie nichts zu tun, musste nirgendwo sein. „Also, wo möchtest du gern hin?“
    Luc sah ihr zu, als sie mit dem Abwasch begann. Bildete er es sich nur ein, oder war sie wirklich nervös? „Ich möchte dir keine Umstände…“
    „Das tust du doch gar nicht“, unterbrach sie schroff. „Ich meine, ich habe schließlich angeboten, dir die Stadt zu zeigen. Außerdem habe ich heute unerwartet einen freien Tag.“
    „Als Erstes würde ich gern zu Hause anrufen. Ich melde ein RGespräch an und…“
    „Das würde ich dir nicht raten. Wenn du das versuchst, breche ich dir alle Finger.“
    Er lachte laut auf und fragte sich, ob sie ahnte, wie witzig die Drohung angesichts der Tatsache klang, dass sie ein gutes Stück kleiner war als er. „Anscheinend sind Straßenräuber nicht die Einzigen, die in dieser Stadt gewalttätig sind.“
    „Allerdings nicht.“ Sie schob ihm das Telefon über den Tresen zu. „Jetzt ruf schon an. Deine Familie ist ‘wahrscheinlich krank vor Sorge.“
    „Ich glaube nicht, dass Ike mich vermisst. Er fühlt sich immer noch wie in den Flitterwochen, obwohl er und Marta inzwischen schon ein paar Monate verheiratet sind.“
    Früher einmal hatte er sich eine solch glückliche Beziehung mit Janice ausgemalt.
    Aber das war nur Wunschdenken gewesen.
    „Wartet vielleicht sonst noch jemand auf deinen Anruf?“ fragte Alison in seine Gedanken.
    Er schüttelte den Kopf, und sie atmete im Stillen erleichtert auf, während er zum Hörer griff und wählte.
    Nach dem üppigen Frühstück hatten weder Alison noch Luc Hunger, als sie zu Mittag in das Restaurant des Fernsehturms einkehrten. Daher tranken sie nur einen Kaffee, während sie den atemberaubenden Rundblick auf Seattle genossen.
    Anschließend führte sie ihn von einer Sehenswürdigkeit zur anderen. Sie gestand sich ein, dass sie insgeheim die Hoffnung hegte, ihn dadurch so zu ermüden, dass er Jimmys Einladung zu dem nächtlichen Stadtbummel ausschlagen musste.
    Doch die Wanderung durch Seattle schien ihn nur zu beleben. Vermutlich hatte das Leben im kalten Norden sein Durchhaltevermögen gestärkt.
    Ihr Plan ging nach hinten los. Am Ende des Tages war sie diejenige, die einer kräftigen Dosis Energie bedurft hätte. Aber sie war fest entschlossen, Luc nicht allein in die Wildnis des Nachtlebens ziehen zu lassen. Schließlich stammte er aus einem kleinen Nest und war vermutlich naiv, was menschliche Raubkatzen anging. Stillschweigend ernannte sie sich zu seiner Beschützerin.
    Zu ihren Pflichten als Beschützerin zählte es, eine willige Tanzpartnerin zu sein.
    Denn wie sich bald herausstellte, tanzte Luc sehr gern.
    Die schnellen Rhythmen raubten ihr die Energie, doch die langsamen Tänze, die sie eng umarmt absolvierten, waren noch schwerer zu verkraften.
    „Wie viele Einwohner hat Hades eigentlich?“ erkundigte sie sich, um sich von ihrer Reaktion auf seine Nähe, die sie lieber nicht analysieren wollte, abzulenken.
    Ihre Frage ließ ihn verklärt lächeln. Er konnte sich an eine Zeit erinnern, als die gesamte Einwohnerzahl in ein einziges Gebäude gepasst hätte. Das war, bevor die Zinkmine geöffnet hatte und die Industrie in Hades eingezogen war. „Gerade genug für eine größere Party.“
    „Und wie

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