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Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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Damentoilette aufgestellt haben, beugte mich vor und vergrub mein Gesicht in beiden Händen.
    Ich wusste es! Ich hab die ganze Zeit gewusst, dass sie miteinander geschlafen haben! Schon am Anfang der elften Klasse hab ich es gewusst.
    »Du hast mir gesagt, du hättest nie mit ihm geschlafen!«, rief ich. »Ich hab dich damals gefragt, und du hast gesagt, er hätte die Situation ausnutzen können, hätte es aber nie getan!«
    »Das stimmt.« Lilly setzte sich neben mich und lehnte sich erschöpft gegen die Wand. Ihr Gesicht war völlig ausdruckslos. »Das war gelogen. Ich hab schließlich auch meinen Stolz. Ich hab mich viel zu sehr geschämt, um es zuzugeben. Und außerdem ist es ja nicht so, als hätte ich es nicht auch gewollt. Ich stand total auf ihn. Ich hätte es nur schöner gefunden, wenn sich am Schluss nicht herausgestellt hätte, dass er die ganze Zeit auf meine beste Freundin scharf war.«
    »O Gott«, stöhnte ich. Ich hatte auf einmal schreckliche
Bilder im Kopf... JP und meine beste Freundin... Lilly … beim... na ja... beim Sex.
    Aber wieso hat JP dann die ganze Zeit behauptet, er wäre noch Jungfrau wie ich? Und dass er so froh wäre, auf die Richtige gewartet zu haben - nämlich auf mich?
    Tja, das war dann wohl Jean Paul Reynolds-Abernathys fette Lüge Nummer vier. Oder sind wir schon bei fünf? Wow, wenn man so weitergeht, schlägt er bald meinen Lügenrekord.
    »Oh Mann, Lilly«, seufzte ich. Mein Herz tat so weh, als würde jemand es langsam auswringen. Aber nicht meinetwegen. Wegen Lilly. Jetzt verstand ich. Ich verstand plötzlich alles... sogar wieso sie ichhassemiathermopolis.com ins Netz gestellt hatte. Das macht es natürlich nicht weniger schlimm.
    Aber verständlicher.
    »Das tut mir so leid.« Ich griff nach ihrer Hand mit den schwarz lackierten Nägeln. »Ich hatte wirklich keine Ahnung. Und... dass er meinetwegen mit dir Schluss gemacht hat, das wusste ich auch nicht. Ehrlich nicht. Wieso hast du mir es nicht einfach gesagt?«
    »Ach komm, Mia.« Lilly schüttelte den Kopf. »Hätte ich dir das wirklich sagen müssen? Du warst meine beste Freundin. Für mich war es selbstverständlich, dass du dich nicht an meinem Ex vergreifst. Und dass du wegen dieser lächerlichen Sache mit Judith Gershner mit meinem Bruder Schluss gemacht hast...« Sie schnaubte. »Gott. Das war voll... psychotisch. Aber du warst zu der Zeit allgemein ziemlich psychotisch, muss ich sagen.«
    Ich nagte an meiner Unterlippe. »Stimmt«, gab ich zu. »Ich weiß. Aber dass du nicht mehr mit mir geredet hast, hat nicht gerade geholfen.«
    »Ich weiß«, sagte Lilly. Als ich sie ansah, bemerkte ich, dass in ihren Augen Tränen glitzerten. »Wahrscheinlich war ich auch ziemlich psychotisch. Ich... na ja... ich hab ihn wirklich
geliebt, verstehst du? Und dann hat er deinetwegen mit mir Schluss gemacht. Ich... ich war einfach stinksauer auf dich. Und du warst so verdammt begriffsstutzig, so blind... Du hast ihn einfach nicht durchschaut und nicht gesehen, wie er wirklich ist. Aber dann... Ich hatte das Gefühl, du wärst glücklich. Und irgendwann bin ich mit Kenny zusammengekommen und war auch glücklich... Und na ja, ich dachte, JP hätte sich vielleicht geändert, weil er ja bekommen hatte, was er wollte... Oh Mann, Mia, wie soll man sich für so was entschuldigen? Für das... was ich getan hab?« Sie sah mich an und zuckte hilflos mit den Schultern. Meine eigenen Augen füllten sich auch mit Tränen.
    »Lilly«, sagte ich, und meine Stimme zitterte ein bisschen. »Ich hab dich vermisst. Ich hab dich so vermisst.«
    »Ich dich auch«, sagte Lilly. »Obwohl ich dich eine Zeit lang auch ganz schön gehasst hab.«
    Ich musste schluchzen.
    »Ich dich auch«, sagte ich.
    »Tja.« In Lillys Augenwinkeln glitzerten Tränen wie kleine Brillanten. »Wir haben uns beide wie Idioten benommen.«
    »Weil wir zugelassen haben, dass ein Junge unsere Freundschaft zerstört hat?«
    »Zwei«, präzisierte Lilly. »JP und mein Bruder.«
    »Stimmt«, sagte ich. »Vielleicht sollten wir uns darauf einigen, dass so was nie wieder vorkommen wird.«
    »Okay.« Lilly hielt mir ihren kleinen Finger zum Einhaken hin. Und dann umarmten wir uns schluchzend.
    Und dabei ist mir was Komisches aufgefallen. Sie riecht zwar nicht wie ihr Bruder. Aber sie riecht trotzdem total gut. Sie riecht nach... keine Ahnung... irgendwie tröstlich.
    »Okay, und jetzt...«, Lilly ließ mich los und wischte sich mit dem Handrücken über die Augen, »... muss ich zur

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