Dein Herzensprinz Prinzessin
wünschte, ich hätte eine Jacke.
O Gott o Gott o Gott O Gott o Gott o Gott O Gott o Gott o Gott O Gott o Gott o Gott O Gott o Gott o Gott O Gott o Gott o Gott O Gott o Gott o Gott O Gott o Gott o Gott O Gott o Gott o Gott!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Okay, ich muss mich zusammenreißen und ruhig durchatmen. GANZ RUHIG ATMEN. Ein und aus. Erst ein und dann aus. Dabei hat alles so gut angefangen. Als ich an Deck kam, sang Madonna gerade »Lucky Star«. Mein Diadem ist nicht runtergerutscht, alle haben geklatscht, und die Deko war wunderschön (besonders die violetten Lilien), obwohl Grandmère und Vigo sich deswegen solche Sorgen gemacht hatten. Aber das Schönste war, dass plötzlich mein Vater mit einem Mikro hinter einem monströsen Blumenbouquet hervortrat! Ja! Er hat sich extra für mich für einen Abend vom Wahlkampf losgeeist und ist mit dem Fürstenjet aus Genovia gekommen.
Er hielt eine Rede darüber, was für eine großartige Tochter - und Prinzessin - ich sei... wobei ich gestehen muss, dass ich kaum was davon mitbekommen hab, weil ich so gerührt war, dass mir die ganze Zeit die Tränen kamen.
Als er fertig war, umarmte er mich und überreichte mir eine riesige, mit schwarzem Samt bezogene Schachtel, in der ein funkelndes Diadem lag, das mir irgendwie bekannt vorkam. Und dann erzählte Dad, dass es das Diadem sei, das
Fürstin Amelie Virginie auf dem Porträt trägt, das in meinem Zimmer hängt! Wenn jemand verdient habe, es zu tragen, dann sei ich das, meinte er. Anscheinend galt das Diadem über vierhundert Jahre lang als verschollen, aber mein Vater hat den ganzen Palast auf den Kopf stellen lassen und schließlich wurde es tatsächlich in einer dunklen Ecke der fürstlichen Schatzkammer wiedergefunden und extra für mich gereinigt und poliert.
Ist das nicht süß?
Ich brauchte geschlagene fünf Minuten, bis ich endlich aufhören konnte zu weinen. Und dann dauerte es wegen der vielen Haarklammern noch mal fünf Minuten, bis Paolo mir mein altes Diadem abgenommen und das neue aufgesetzt und festgesteckt hatte.
Ich muss sagen, dass es viel besser sitzt als mein altes. Ich hab kein bisschen das Gefühl, dass es rutscht.
Und dann kamen alle auf mich zu, um zu gratulieren und nette Sachen zu sagen wie: »Danke, dass Sie mich eingeladen haben und herzlichen Glückwunsch« oder »Sie sehen bezaubernd aus!« oder »Die Frühlingsrollen sind übrigens ausgesprochen köstlich.«
Und Angelina überreichte mir eine offizielle Einladung, Mitglied bei Domina Rei zu werden, die ich sofort annahm. (Grandmère zuliebe, aber auch, weil da wirklich sehr coole Frauen mitmachen.)
Als Grandmère mich mit Angelina Jolie reden sah, kam sie sofort angerannt wie Rocky, wenn er hört, wie jemand eine Schachtel Kekse aufreißt. Ich wünschte, ich könnte sagen, sie hätte nur ein paar kurze höfliche Worte mit ihr gewechselt und wäre dann wieder gegangen, aber sie klebte für den Rest des Abends an ihren Hacken und schleimte sich bei ihr ein. Es war richtig peinlich.
Aber dass Grandmère peinlich ist, das ist ja wahrlich nichts Neues.
Nachdem ich mich von Angelina verabschiedet hatte, schlenderte ich herum, um den Gästen persönlich für ihr Kommen zu danken, wobei ich mir kein bisschen blöd vorkam, weil ich mich nach mittlerweile vier Jahren als Prinzessin daran gewöhnt hab. Ich lasse mich auch nicht mehr davon irritieren, wenn irgendwelche Leute merkwürdige Sachen sagen. Wahrscheinlich verstehe ich sie nur deshalb nicht, weil sie aus dem Kontext gerissen sind. Als Mr Hipskins Frau sagte: »Du siehst aus wie eine Meerjungfrau!«, hat sie das bestimmt nur deswegen gesagt, weil mein Kleid so glänzt, und nicht, weil sie Hellseherin ist und weiß, dass ich die letzte Jungfrau der AES bin und damit so eine Art ausgestorbenes Fabelwesen (nur dass sie Meerjungfrauen mit Einhörnern verwechselt hat).
Danach bin ich auf die Tanzfläche, wo ich mit Lana, Trisha, Shameeka, Tina, Ling Su, Perin und meiner Mutter (!) zu »Express Yourself« (»Come on, Girls!«) abrockte.
Anschließend machten Lana und Trisha sich (wie zu erwarten) an William und Harry ran, und ich tanzte eng umschlungen erst mit JP zu »Crazy for You« und danach (nicht ganz so eng umschlungen) mit Dad zu »La Isla Bonita«. Lilly ging die ganze Zeit herum und filmte die Gäste, was das Sicherheitspersonal ziemlich nervös machte, weil Aufnahmen auf der Party eigentlich nicht erlaubt waren. Aber ich hab ihnen gesagt, dass sie Lilly in Ruhe lassen sollen.
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