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Dein ist das Leid (German Edition)

Dein ist das Leid (German Edition)

Titel: Dein ist das Leid (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Kane
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Justins Vater herunterspielen? Bei ihm besteht doch die größte Chance, dass er als Spender infrage kommt?“
    „Ja“, erwiderte Casey. „Aber im Augenblick ist er auch eine sehr umstrittene Figur. Die Umstände seines Verschwindens – oder was für seine Ermordung gehalten wurde – deuten darauf hin, dass irgendetwas Illegales vorging. Wir müssen herausfinden, ob Everett Opfer oder Täter dieser kriminellen Aktivitäten gewesen ist. In beiden Fällen wollen wir auf keinen Fall die falschen Leute mit der Nase darauf stoßen, dass ein Team professioneller Ermittler versucht, Everett aufzustöbern.“
    „Das sehe ich natürlich ein.“ Mercer nickte. „Aber hat dieses Schiff nicht längst den Hafen verlassen?“
    „Bis zu einem gewissen Punkt haben Sie natürlich recht, wegen der ersten drei oder vier Stunden, in denen das Video in seiner ursprünglichen Form zu sehen war. Inzwischen haben wir mit Amandas Zustimmung unsere Telefonnummer durch eine kostenlose Hotline ersetzt und unseren Namen gelöscht. Wenn Sie es sich also jetzt auf YouTube ansehen, werden Sie unten etwas anderes eingeblendet finden. Die Verbindung zu uns dürfte sich so langsam verflüchtigen.“
    „Ich verstehe.“ Mercers schneller Seitenblick zu Fenton war kaum zu erkennen. „Selbstverständlich werde ich Ihnen helfen. Ich werde gleich live im Fernsehen auftreten, in …“ Er sah auf seine Uhr. „… genau siebzehn Minuten. Ich werde auf Justins Zustand hinweisen und lasse die kostenlose Hotline einblenden, wenn Sie mir die Nummer geben. Der ganzen übrigen Presse lasse ich schriftliche Erklärungen zukommen.“
    „Dafür sind wir Ihnen überaus dankbar, Cliff.“ Claire musterte ihn. „Das könnte die entscheidende Wendung bringen und Justins Leben retten.“
    „Das hoffe ich natürlich auch.“ Mercer erhob sich. „Falls sonst nichts weiter anliegt?“
    „Nur eine kurze Frage noch“, sagte Casey schnell. „Mr Fenton sagte uns, Sie hätten Paul Everett kaum gekannt. Da werden Sie uns wohl nicht viel über ihn sagen können. Aber für mich steht fest, dass Sie Menschen sehr gut einschätzen können. Als Sie Everett begegnet sind, ist Ihnen irgendetwas an ihm aufgefallen, das Ihnen unbehaglich war oder Ihren Verdacht erregt hat?“
    Man musste keine übernatürlichen Begabungen haben, um die plötzliche Anspannung im Raum zu spüren. Mercer räusperte sich und blinzelte mehrmals. Lyle Fenton wirkte außerordentlich verärgert.
    Mercer erholte sich zuerst.
    „Wie Sie sagten, ich bin ihm vielleicht ein-, höchstens zweimal begegnet. Er war einer meiner enthusiastischsten Unterstützer, deshalb war er ja zu dieser Veranstaltung eingeladen, wo er auch Amanda kennengelernt hat. Man stellte uns einander vor, er redete in den höchsten Tönen von mir und meinem Wahlprogramm, aber das war’s auch schon. Er war freundlich, machte einen netten und intelligenten Eindruck. Mehr kann ich Ihnen eigentlich nicht über ihn sagen. Mir ist nichts an ihm aufgefallen, das mich irgendwie irritiert hätte. Andererseits, falls er eine solche Seite gehabt haben sollte, hätte er sie sicher nicht bei so einer Gelegenheit zum Vorschein kommen lassen. Ihm ging es um meine Unterstützung bei der Errichtung dieses Hotels.“
    „Das stimmt.“ Casey ließ das Thema genauso schnell fallen, wie sie es aufs Tapet gebracht hatte. Sie hatte, was sie haben wollte. Nun ging es nur noch darum, dass man sich als die besten Freunde voneinander verabschiedete. Schließlich konnte sie nicht wissen, wann und unter welchen Umständen sie noch einmal mit Mercer sprechen mussten – als Verbündete oder als Gegner.
    „Vielen Dank für Ihre Zeit, Cliff“, sagte sie. „Wir schleichen so wieder raus, wie wir reingekommen sind. Noch einmal unseren herzlichen Dank für Ihre Hilfe.“
    „War mir ein Vergnügen“, erwiderte der Abgeordnete.
    Von wegen, dachte Casey. Ich würde wirklich gern Mäuschen spielen, wenn ihr zwei wieder unter euch seid.

16. KAPITEL
    Casey hatte den Van kaum vom Parkplatz des Krankenhauses gesteuert, als ihr Handy klingelte.
    Auf dem Display stand „Unbekannter Anrufer“.
    Casey warf den anderen einen Blick zu, dann ging sie ran.
    „Casey Woods.“
    „Ms Woods, hier spricht Detective Jones von der New York State Police. Ich muss dringend mit Ihnen über einen Fall sprechen, an dem Sie gerade arbeiten – es geht dabei auch um die Ermordung von Paul Everett.“
    Casey bremste den Wagen ab und hielt am Straßenrand. „Darf ich fragen, aus

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