Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
Vom Netzwerk:
Tatort durch fremdes Material kontaminieren, noch etwas davon nach drau ßen schleppen. Er trug auch Gummihandschuhe, aber be rühren wollte er ohnedies nichts, bis nicht alles gründlich fotografiert und auf Fingerabdrücke untersucht worden war.
    Während die Fotografin ein Bild nach dem anderen schoss, versuchte Jonah, ein Gefühl für den Raum zu entwickeln. Er trug alle Züge einer Studentenbude: kleine Kochnische, ein Wohn- und Schlafbereich, ein verblichener Futon vor einem Fernseher mit angeschlossener Spielkonsole.
    Â»He, riechst du das?«, fragte Jonah den Spurensicherer.
    Â»Was – den Teppich?«
    Â»Ja, aber da ist noch was anderes in der Luft.«
    Der Mann schnupperte. »Ich glaub, du hast recht. Gute Nase, Mann.«
    Jonah suchte den Raum nach möglichen Spuren ab. Sollte er mit dem ungemachten Bett beginnen? Mit dem Papierwust auf dem Tisch? Dem Schrank voller Schmutzwäsche? Er ging zum Fernseher und sah sich den Stapel Videospiele an. Angeekelt betrachtete er den Joystick. Wahrscheinlich der meistbenutzte Gegenstand im Raum.
    Â»Mein Gott, was für ein Siff.«
    Er drehte sich um und sah eine Frau im Schutzanzug in der Tür – die Computerspezialistin des FBI , Beth Irgendwas. Sie rümpfte die Nase über die Unordnung, ging aber schnurstracks zu dem Laptop auf dem Couchtisch. Man hielt Kurt Lane für fluchtgefährdet, weswegen die Taskforce fieberhaft nach Hinweisen zu seinem Aufenthaltsort suchte. Die E-Mails waren da ein guter Anfang.
    Â»Lassen Sie mich wissen, wenn Sie sich in seinen Rechner gehackt haben«, bat Jonah, ehe er ins Badezimmer ging, um es zu inspizieren. Auf dem Waschbecken war nichts, doch auf dem Spülkasten stand eine leere Bierdose. Jonah schob den angeschimmelten Duschvorhang zur Seite und untersuchte die Fliesen auf verdächtige Spuren. Nichts.
    Sein Handy klingelte. Er ging dran.
    Â»Mit was für einer Waffe hat Burleson am Sonntag Schießübungen gemacht?«, fragte Ric ohne Umschweife.
    Â»Mit einer Remington 7600.«
    Â»Ist die nachtsichtgeeignet?«
    Â»Keine Ahnung. Warum?« Hinter der Milchglasscheibe schwand das Tageslicht rapide.
    Â»Mia ist im Labor. Ich bin unterwegs dorthin, aber sie hat grad angerufen; der Wachmann ist verschwunden.«
    Â»Glaubst du, dass er dort ist?« Er meinte Burleson.
    Â»Weiß nicht«, antwortete Ric, doch der Klang seiner Stimme verriet Jonah die Anspannung.
    Â»Wahrscheinlich musste der Wachmann nur mal oder dreht eine Runde«, meinte Jonah.
    Â»Mia ist schon seit Stunden da. Wenn er ihr draußen auf dem Parkplatz auflauern wollte, müsste er schon langsam kapiert haben, dass es aus der Entfernung nicht mehr klappt. Es ist fast dunkel.«
    Â»Und jetzt glaubst du …« Jonah wollte den Satz lieber nicht beenden.
    Â»Ich glaub, der Wachmann ist verschwunden und Burleson ebenfalls. Jetzt will er kurzen Prozess machen.«
    Mia saß an Kelseys Schreibtisch und wartete mit geballten Fäusten auf Rics Anruf. Wo war er? Vielleicht war er wegen der glatten Straßen wirklich langsamer gefahren, wie sie ihn gebeten hatte? Aber eigentlich glaubte sie es nicht, dazu hatte er viel zu beunruhigt geklungen. Er glaubte, sie war in Gefahr. Ganz akut. Und je mehr Zeit verging, umso mehr dachte sie das auch.
    Ihr Telefon klingelte, und sie ging sofort dran. »Ric?«
    Â»Hast du Ralph schon gefunden?«
    Â»Ich hab ein bisschen gesucht, aber keine Spur.«
    Â»Gibt es so was wie einen Überwachungsraum? Von wo aus er die Überwachungskameras im Blick hat?«
    Â»Das weiß ich nicht. Wahrscheinlich gibt’s einen, aber da war ich noch nie.«
    Â»Okay. Ist sonst noch wer da?«
    Sie holte tief Atem. »Nicht dass ich wüsste. Kelsey ist schon vor Stunden gegangen, und die von der Beweismittelabteilung machen am Wochenende um fünf Uhr Schluss. Als ich kam, standen nur drei Autos auf dem Parkplatz.«
    Â»Wo bist du?« Mias Blick ruhte auf dem Kaffeebecher mit Totenkopf und gekreuzten Knochen, den ihr Kelsey zum letzten Geburtstag geschenkt hatte.
    Â»In der Knochenabteilung.«
    Â»Hat die Tür ein Schloss?«
    Â»Ja.«
    Â»Sieh nach, ob abgeschlossen ist.«
    Mia erhob sich mit klopfendem Herzen und versuchte die Tür zu dem Raum zu öffnen, in dem Kelsey und ihre Kollegen ihre Büroabteile hatten.
    Â»Die ist zu«, sagte sie. »Bist du bald da?«
    Â»Ich brauch noch zehn Minuten.«
    Das

Weitere Kostenlose Bücher