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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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um die Uhr beschäftigt wären. Mia selbst schien sich davon aber nicht entmutigen zu lassen. Jedenfalls ließ sie es sich nicht anmerken.
    Sie las die Etiketten auf mehreren Schachteln und nannte dann eine Nummer.
    Â»Da ist es ja«, sagte sie. »Wir glauben, dass ein Zusammenhang mit einer anderen tödlichen Vergewaltigung, die letzte Woche reinkam, besteht.«
    Sie nahm drei Beutel und trug sie zu einem leeren Tisch. Ric betrachtete das makellose Labor. An den Wänden standen Glasschränke voller Becher, Reagenzgläser und weiterer, ihm unbekannter Gerätschaften. Auf der anderen Seite des Raums arbeiteten mehrere Männer in weißen Laborkitteln vor Mikroskopen, die vermutlich mehr kosteten als Rics Jahresgehalt. Das Delphi Center finanzierte sich durch seine saftigen Gebühren und durch private Gönner. Daher konnte es sich auch das Beste an technischer Ausstattung und Personal leisten. Es hieß, Delphi war genauso gut wie das FBI -Zentrum in Quantico. Mia behauptete sogar, es sei besser.
    Â»Schauen wir’s uns mal an.« Die nächsten Minuten stand sie an einem Waschbecken und schrubbte sich die Hände, so als würde sie sich auf eine Operation vorbereiten. Dann riss sie ei n weißes Blatt von einer Papierrolle und legte es als Unterlage auf die Arbeitsfläche. Zuletzt zog sie neue Handschuhe an und setzte eine Laborbrille auf, ehe sie das Beweismaterial öffnete.
    Im ersten Beutel war Klebeband.
    Â»Wer hat das denn gemacht?«, rief sie. Ihr erster Gedanke galt genau demselben Problem, das auch Ric beim Betrachten der Beweisfotos gesehen hatte. Derjenige, der die Fesseln von dem Opfer abgenommen hatte, hatte das Klebeband an drei Stellen durchschnitten.
    Â»Keine Ahnung. Könnte jemand von der Spurensicherung gewesen sein. Oder der Rechtsmediziner. Aber das glaub ich nicht, er ist eigentlich ziemlich sorgfältig.«
    Â»Bei der Autopsie warst du nicht dabei?« Sie sah ihn überrascht an.
    Â»Das war damals noch gar nicht mein Fall. Da war Burleson noch dran. Er war bei der Spurensicherung und der Autopsie dabei. Erst später hat der Chef die Sache mir übertragen. Er glaubt, dass es eine Verbindung zu einem Mord in einem Motel an der Interstate 35 gibt. Auch dabei wurde die Frau mit Klebeband gefesselt.«
    Mia schüttelte den Kopf. »Na, hoffentlich hast du Bilder. Das hier ist jedenfalls Mist.«
    Â»Haben wir«, sagt Ric. Doch Bilder allein hatten vor Gericht keinen Bestand. Die Art von Knoten und die Fesselungstechnik des Täters waren durchaus erhellend, aber nur wenn kein Idiot die Fesseln einfach vom Opfer abschnitt und damit den Beweis zerstörte. Fotos waren hilfreich, aber die Originalgegenstände waren vor Gericht wesentlich effektiver. Ric hatte Burleson deswegen auch schon den Kopf gewaschen. Als leitender Ermittler hätte er die Spurensicherung und den Rechtsmediziner die ganze Zeit beaufsichtigen und sicherstellen müssen, dass die Beweise nicht unbrauchbar wurden.
    Mit einer Pinzette schob Mia die Abschnitte des Klebebands langsam hin und her. »Wenn der Täter keine Handschuhe anhatte, befinden sich wahrscheinlich noch Hautzellen auf dem Klebestreifen. Vielleicht hat er das Band sogar mit den Zähnen abgerissen und Speichelspuren hinterlassen.« Kurz darauf legte sie das Band in den Behälter zurück. »Und was haben wir noch?«
    Â»Den Rest hab ich nicht gesehen. Ich glaube, ihre Schuhe und das Kleid sind noch da. Angeblich war’s ein ziemliches Blutbad.«
    Nachdem Mia den Beutel wieder versiegelt und in den Kühlschrank zurückgelegt hatte, wandte sie sich dem zweiten zu. Davor legte sie jedoch ein neues Papiertuch auf den Tisch und zog frische Handschuhe an. Dann öffnete sie den Beutel, und zu Rics Überraschung zog sie einen großen weißen Umschlag hervor. Eine ganz normale, mit Luftpolsterfolie gefütterte Postversandtasche.
    Sie warf ihm einen wütenden Blick zu. »Welcher Idiot hat das denn verpackt?«, fragte sie beim Öffnen.
    Â»Ich nicht.«
    Â»Warum zum Kuckuck wurde das in Plastik gesteckt? Das beschleunigt nur den Zerfall biologischen Materials.« Sie zog ein Kleidungsstück heraus. Es war himmelblau und starrte vor Blut. Kopfschüttelnd entfaltete sie es und breitete es auf der Papierunterlage aus.
    Das Kleid war knapp und tief ausgeschnitten. Die obere Hälfte war mit nachgedunkelten Blutflecken übersät.
    Zischend stieß Mia

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