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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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verloren?«
    Â»Alles.«
    Rachel blieb der Mund offen stehen. Das Schweigen lastete schwer auf allen. Nur das schwache Klingeln eines Telefons in einem anderen Büro war zu hören.
    Â»Wir hatten drei verschiedene Beutel eingesandt.«
    Mia wandte den Blick zu Jonah, der sie mit über seiner breiten Brust verschränkten Armen feindselig anstarrte. Hätte er etwas anderes angehabt, würde er einen prima Türsteher für einen Club abgeben.
    Â»Das ist korrekt.«
    Â»Wie konnten Sie drei verschiedene Beutel auf einmal verlieren?«, wollte er wissen.
    Â»Ich weiß es nicht.« Mia blickte auf die vor ihr liegenden gefalteten Hände. Ihre Knöchel traten weiß hervor. Sie zwang sich, sie nicht mehr so fest zusammenzupressen. »Ich habe es Anfang der Woche festgestellt und schon überall gesucht.«
    Â»Wann?« Die Frage kam von Ric, der sie unverwandt ansah.
    Mias Kehle war trocken. Ȁh, wie bitte?«
    Â»Wann haben Sie’s festgestellt? Sie sagten mir, Sie wollten sich die Sachen am Sonntag ansehen.«
    Mia nickte. Sie hatte erwartet, dass das zur Sprache kommen würde. »Am Sonntag habe ich eine Vorabanalyse gemacht und mir Stichpunkte über die Untersuchungsmethoden gemacht. Das war am Nachmittag. Ich dachte, danach hätte ich alles wieder in den Kühlschrank gelegt.« Vor dem, was nun folgen musste, zuckte Mia innerlich zusammen. »Aber es kann sein, dass ich nur gedacht habe, ich hätte alles zurückgelegt, aber es irgendwie vergessen habe. Vielleicht habe ich die Sachen auch liegen lassen, und sie sind in den Müll gewandert.«
    Â»Sie meinen, sie wurden weggeworfen ?« Rachel sah völlig konsterniert aus.
    Â»Ich weiß es nicht. Möglich wär’s. Ich war Montag fast den ganzen Tag bei Gericht und erinnere mich nicht, sie da gesehen zu haben. Gestern Nachmittag bin ich ins Büro gekommen, um Abstriche zu nehmen und die Analysen durchzuführen, konnte aber nichts mehr finden.« Sie unterbrach sich und ließ das Schweigen sich ausbreiten. Sagen Sie nie mehr, als Sie müssen . Das hatte Rachel ihr beigebracht. Mia fand es auf tragische Weise ironisch, dass sie die Technik der Staatsanwältin nun selbst anwendete, um die anderen zu täuschen.
    Wenn sie die überhaupt täuschen konnte. Rachels blaue Augen waren kühl und berechnend, als sie sich zurücklehnte.
    Â»Hat vielleicht ein Kollege die Sachen weggenommen? Ein anderer Wissenschaftler?«, fragte Jonah.
    Â»Nein.«
    Â»Haben Sie denn keine Sicherheitsvorkehrungen gegen so etwas?« Rachels Stimme war schneidend. »Wie können Sie wichtiges Beweismaterial in einer Morduntersuchung verlegen? Ich dachte, das wäre ein erstklassiges forensisches Institut?«
    Â»Das sind wir auch.«
    Â»Nein, ganz gewiss nicht.« Sie schlug mit der Hand auf den Tisch. Mia fuhr zusammen. »Ist Ihnen klar, was das für den Fall bedeutet? Selbst wenn Sie das Material wiederfinden, können wir seinen Verbleib nicht lückenlos belegen. Unsere Beweismittelkette ist beim Teufel.«
    Â»Das ist mir klar.«
    Â»Ist Ihnen auch klar, dass Ashley Meyer einundzwanzig war?«, herrschte sie Rachel an. »Ist Ihnen klar, dass ihr so ein Schwein den Schädel eingeschlagen und sie aufgeschlitzt hat? Ist Ihnen klar, dass die besten Chancen, den Kerl zu finden, in diesen drei Tüten waren, die Sie auf so fahrlässige Weise verschlampt haben?«
    Mias spürte, wie ihre Wangen mit jedem Wort röter und heißer wurden. Und das Schweigen, das folgte, wirkte wie eine letzte schallende Ohrfeige.
    Â»Ja, das ist mir alles klar, und ich übernehme dafür auch die Verantwortung.« Ihre Stimme brach, ihre Hände zitterten unkontrolliert. Sie legte sie auf den Schoß und rieb ihre feuchten Handflächen auf ihren Oberschenkeln, während sie auf neue Vorwürfe wartete.
    Rachel schnaubte. »Ach ja, vielen Dank auch.« Dann beugte sie sich wieder vor und richtete den Zeigefinger auf Mia. »Diese Angelegenheit ist noch nicht ausgestanden, darauf können Sie sich verlassen. Ich werde Ihren Vorgesetzten informieren und ihn über dieses eklatante Fehlverhalten informieren.«
    Â»Verstehe.«
    In dem folgenden bedrückenden Schweigen verschossen die Augen der Staatsanwältin wütende Blitze.
    Mia zwang sich zu warten, obwohl sie nichts lieber getan hätte, als fluchtartig den Raum zu verlassen. Sie konnte weder Ric noch

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