Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
Vom Netzwerk:
Bild des Galgenvogels. Laut Geburtsdatum unter dem Bild war Corino sechsundzwanzig, aber er hatte die Zähne und das Gesicht eines alten Mannes.
    Â»Sieht wie aus ein Meth-Junkie. Was sagen die Akten?«
    Â»Bestätigen, was das Bild vermuten lässt«, meinte Jonah. »Wurde ein paarmal wegen Drogen hochgenommen. Saß zwei Jahre für einen Einbruch. Vor Kurzem wurde er bei einer Razzia in einem Meth-Labor in Bexar County miteinkassiert. Der Staatsanwalt hat ihn davonkommen lassen, weil er gegen ein paar seiner Kumpels ausgesagt hat.«
    Â»Mädels hat er auch am Laufen?«
    Â»Sieht so aus. Außerdem vertickt er selbst Meth. Du weißt, dass das Opfer zum Todeszeitpunkt was eingeworfen hatte?«
    Ric lehnte sich zurück. »Gibt’s eine Verbindung zu Ashley Meyer?«
    Â»Ziemlich ausgeschlossen.« Damit bestätigte Jonah Rics ersten Eindruck. »Für den Mordzeitpunkt hat er ein Alibi.«
    Â»Hast du schon mit ihm gesprochen?«
    Â»Noch nicht, aber ich hab bisschen telefoniert. Am Tag nach Weihnachten wurde er wegen der Drogensache eingebuchtet. Bis er vor zwei Tagen den Mund aufgemacht hat, war er Gast der Steuerzahler von Bexar County.«
    Â»Das disqualifiziert ihn für den Mord an Meyer«, sagte Ric. »Selbst wenn die Autopsie einen ein oder zwei Tage früheren Todeszeitpunkt nicht ausschließt, passt das immer noch nicht.«
    Â»Aber wenn’s der Kerl war, dann hatten wir recht«, meinte Jonah. »Die Morde stehen in keinem Zusammenhang.«
    Rics Handy klingelte, und er ging dran. »Santos.« Er hörte aufmerksam zu, erhob sich dann und nahm die Jacke von der Stuhllehne.
    Â»Wo brennt’s?«
    Â»Das war Rachel«, antwortete Ric. »Bei ihr im Zimmer sitzt Mia Voss und möchte mit uns über die Ermittlungen im Fall Meyer sprechen.«
    Â»Warum redet sie denn nicht hier mit uns?«
    Â»Mir scheißegal, wo sie mit uns redet. Es klingt, als gäb’s eine neue Entwicklung in unserem Fall.«
    In einem Nadelstreifenkostüm und mit dem Selbstbewusstsein einer Staatsanwältin, die dreiundneunzig Prozent ihrer Fälle mit einer Verurteilung abschloss, rauschte Rachel Patterson in das Besprechungszimmer.
    Â»Ich bin froh, dass Sie’s einrichten konnten, Detective Macon. Wo ist Ihr Partner?«
    Â»Sollte eigentlich gleich da sein. Er hat grad noch einen Anruf bekommen …«
    Im selben Moment betrat Ric das Besprechungszimmer. Während er das Telefon wegsteckte, nickte er der Bezirksstaatsanwältin zu. Der Blick, mit dem er Mia bedachte, verstärkte das flaue Gefühl in ihrem Magen noch mehr.
    Â»Schön, dass Sie da sind.« Rachel legte einen Notizblock an den Kopf des Besprechungstisches, ehe sie einen Stuhl hervorzog und sich niederließ. »Setzen wir uns doch. Ich muss in zwanzig Minuten bei Gericht sein. Dr. Voss?« Die eisblauen Augen der Anwältin ruhten auf Mia. »Sie haben uns etwas zu sagen?«
    Mia räusperte sich. Sie fühlte, wie Rics und Jonahs Blicke auf ihr ruhten, als sie die gefalteten Hände auf den Pressspantisch legte. Sie war in den vergangenen zwölf Stunden gedanklich immer wieder durchgegangen, was sie sagen wollte, und nun wollte sie es auch mit fester Stimme vortragen.
    Â»Ich bin wegen des Ashley-Meyer-Falls hier.«
    Die Staatsanwältin runzelte die Stirn. Mia richtete den Blick auf Jonah, dann auf Ric. Erwartungsvolle Stille füllte den Raum.
    Weil sie Ric nicht in die Augen sehen konnte, wandte sich Mia wieder der Staatsanwältin zu.
    Â»Ich fürchte, es gibt da ein Problem. Mein Problem.«
    Â»Was für ein Problem?«, fragte Rachel.
    Â»Das hat mit dem Beweismaterial zu tun. Den Beweisgegenständen. Die Sie zur Untersuchung ins Labor geschickt haben.« Oh Gott, sie fing schon jetzt zu stottern an, obwohl sie kaum begonnen hatte.
    Die Augen der Staatsanwältin verengten sich. »Was ist damit?«
    Mias Pulsschlag beschleunigte sich. Sie kämpfte gegen ihren Schluckreflex an und zwang sich, der anderen Frau in die Augen zu blicken, als sie Folgendes verkündet: »Ich scheine die Sachen verlegt zu haben.«
    Â»Sie haben sie verlegt?« Auf die Ellbogen gestützt, beugte sich Rachel nach vorne.
    Â»Beziehungsweise verloren.«
    Rachel glotzte sie an, und Mia fiel ein, dass sie die Staatsanwältin zum ersten Mal völlig perplex erlebte. »Welches Material haben Sie denn

Weitere Kostenlose Bücher