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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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bringen?«
    Â»Ich hätte gerne …«
    Â»Zwei Bud Light, bitte.« Ric nahm Mia die Speisekarte aus der Hand und reichte sie der Bedienung. »Und zweimal Spareribs mit extra Soße.«
    Mia glotzte ihn an, als die Bedienung pflichtschuldig die Bestellung notierte und verschwand.
    Â»Ich wollte Hühnchen.«
    Â»Kein Mensch isst hier Hühnchen.«
    Â»Ich schon. Und ich wollte übrigens auch eine Diet Coke. Herrgott.« Mia verschränkte die Arme vor der Brust und sah zur Seite. Er wollte sie wohl aus der Reserve locken. Vermutlich war das sein Plan, aber darauf würde sie nicht reinfallen. Und verdammt noch mal, wenn es sein musste, aß sie auch noch eine Riesenportion Spareribs.
    Ric lehnte sich zurück und legte die Arme auf die Rücklehne der Bank. Mia sah, wie sich seine kräftigen Brustmuskeln unter dem verblichenen T-Shirt abzeichneten. Er machte auch keine Anstalten, die umgeschnallte Pistole zu verbergen. Zufall? Eher nicht, dachte Mia. Vielmehr wollte er sie mit allen Mitteln einschüchtern. Doch das würde sie mit allen Mitteln zu verhindern wissen.
    Â»Okay, Mia, jetzt erzähl mal.«
    Â»Was soll ich denn erzählen?«
    Â»Was zum Henker mit dir los ist!« Er ließ den Blick durch den Raum schweifen und nickte ihr zu. »Keine Polizisten, kein Staatsanwalt. Nur wir zwei.«
    Â»Bei unserer letzten Begegnung warst du, glaub ich, doch Polizist?«
    Â»Hast du ein Problem damit?« Er zog eine seiner dunklen Brauen nach oben, und ihr wurde klar, dass er nicht lockerlassen würde.
    Â»Warum sollte ich ein Problem haben? Ich hab nichts getan.«
    Â»Du hast Polizisten in einer laufenden Mordermittlung belogen.«
    Â»Ich hab nicht gelogen«, sagte sie. »Ich sagte, ich habe das Beweismaterial verlegt.«
    Â»Sagtest du nicht, du hast es verloren?«
    Â»Ja, ich hab’s verloren.«
    Â»Was denn nun, verlegt oder verloren?«
    Â»Ich hab’s verloren.«
    Â»Das ist doch Quatsch.« Er beugte sich vor und sah sie scharf an. Am liebsten wäre sie im Boden versunken, doch sie zwang sich, seinem Blick standzuhalten. »Du hast nichts verloren.«
    Â»Doch.«
    Â»Nein. Du schreibst so gut wie alles auf. Du sortierst deine Einkaufsliste nach der Regalfolge im Supermarkt. Du ordnest doch sogar deine Gewürze in der Küche alphabetisch. Erzähl mir also nicht, dass du drei verschiedene Beweisbeutel auf einmal verlierst.«
    Â»Aber so war’s.«
    Er beugte sich zu ihr. »Lüg mich nicht an, Caramia. Das mag ich überhaupt nicht.«
    Â»Ich lüge nicht.« Ihr Herz raste, und sie sah ein wildes Funkeln in seinem Blick, das sie noch nie zuvor gesehen hatte. Sie merkte, dass sie zurückwich, sich duckte und ihn mit weit aufgerissenen Augen anstarrte wie ein Kaninchen die Schlange.
    Sie rückte wieder ein Stück von ihm ab und richtete sich auf. »Ich bin auch nur ein Mensch, ja? Jeder kann mal abgelenkt sein und einen Fehler machen. Momentan geht mir vieles durch den Kopf.«
    Â»Und was zum Beispiel? Genau das würde mich interessieren. Du verheimlichst mir doch etwas.«
    Â»Zum Beispiel … alles. Das ganze Leben.«
    Er verzog den Mund. »Du hast doch kein Leben. Deine Arbeit ist dein ganzes Leben.«
    Sie starrte ihn an, verblüfft über den Schmerz, den eine so knappe Bemerkung auslösen konnte.
    Dabei hatte sie die ganze Zeit gedacht, er kannte sie gar nicht. Aber anscheinend kannte er sie viel zu gut. Und was er kannte, gefiel ihm offensichtlich nicht besonders.
    Â»Zwei Portionen Ribs mit extra Soße.«
    Plötzlich stand ein wagenradgroßer Teller vor ihr. Sie atmete den würzigen Duft der Barbecue-Soße ein, der süßlich-scharf und mit leichtem Raucharoma vom Tisch aufstieg.
    Â»Darf’s noch was sein?«
    Mia glotzte auf den Fleischberg, der sich vor ihr auftürmte, und überlegte kurz, ob sie nicht um eine Schaufel bitten sollte. Aber die Frage ging natürlich an Ric, nicht an sie, und der hatte der Bedienung schon mit einem Kopfschütteln geantwortet.
    In Mia schwelte es. Er gab sich wütender, als er eigentlich war. Genau wie sie gedacht hatte, war das Ganze ein Trick, um ihre Gefühle in Aufruhr zu versetzen, damit sie sich schließlich ihm gegenüber öffnete.
    Und sie wäre beinahe darauf reingefallen.
    Sie griff nach dem Besteck neben ihrem Teller.
    Â»Denk nicht mal dran.« Er nahm eine seiner Rippchen in die

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