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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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Einkaufskorb in die andere Hand, und ging in den nächsten Gang, in dem sie ein paar der Dinge zu finden hoffte, die sie eigentlich brauchte.
    Müsli, Brot und Fruchtschnitten. Sie legte noch eine Packung Smacks in den Korb und ging zur Kasse.
    Â»Keinen Köder heute?«
    Der vollbärtige Mann an der Kasse war groß und dick. Und er wollte ihr Köder verkaufen, immerhin war sie ja auch in einem Köderladen – Bud’s Bait Shop. Aller Wahrscheinlichkeit nach stand Bud selbst vor ihr an der Kasse und tippte ihre Einkäufe ein.
    Â»Ach ja, ich nehm welche.« Sie griff in die nächste Auslage und nahm einen der Köder. Da sie in einem Angler städtchen war und sich eine Angelhütte gemietet hatte, konnte es nicht schaden, zur Tarnung auch etwas Angelzeug zu kaufen.
    Â»Gehen Sie auf Schwarzbarsch?«
    Auf wen? »Stimmt genau.«
    Â»Dann ist der genau richtig, darauf sind die total wild.«
    Ein tätowierter Mann mit einer Harley-Davidson-Lederjacke wandte sich um und musterte sie, ehe er ein Sixpack aus einem der Kühlschränke holte. Etwas an der Art, wie er sie angesehen hatte, ließ es ihr kalt den Rücken runterlaufen.
    Â»Einer der besten Oberflächenköder fürs Spinnfischen, wenn Sie mich fragen.« Bud pries noch immer seine Köder an.
    Mia lächelte. »Das mag mein Freund am liebsten.«
    Â»Na, und ein paar Bierchen mag er doch sicher auch.«
    Â»Nein danke, das wär’s für heute.« Sie zog die Brieftasche heraus, wobei sie sorgsam darauf achtete, dass bei der Geldentnahme niemand ihren neuen gefälschten Ausweis sehen konnte. Als sich der Biker hinter sie stellte, versuchte sie, möglichst unverkrampft darauf zu warten, dass Bud ihr das Wechselgeld gab und die Waren einpackte.
    Â»Viel Erfolg mit dem Wobbler«, sagte er und reichte ihr die Tüte.
    Â»Ã„h, wie bitte?«
    Â»Na, mit dem Wobbler, den Sie grad gekauft haben. Für Ihren Freund.«
    Â»Ach so.« Beim Verlassen des Ladens vermied sie jeden Blickkontakt. Der unauffällige kleine Pick-up, den Alex ihr netterweise gemietet hatte, stand direkt am Eingang. Doch trotz der kurzen Entfernung zog Mia die Baseballkappe tiefer ins Gesicht. Die Kappe sowie Flanellhemd, Jeans und Outdoorjacke dienten der Tarnung und schienen ihren Zweck auch zu erfüllen. Das Städtchen war zwar klein und kaum mehr als ein Zwischenstopp auf dem Weg zum Canyon Lake, aber sie konnte nicht vorsichtig genug sein.
    Kaum hatte sie den Motor gestartet, fiel ihr Blick auf die Tankanzeige. Knapp über Reserve. Sie konnte mit dem Tanken also noch warten, aber das Risiko, liegen zu bleiben, wollte sie lieber nicht eingehen. Also machte sie sich auf den Weg zur einzigen Tankstelle am Ort. Aus den Autolautsprechern troff ein schmalziger Country-Song über Backhähnchen oder so was. Mia versuchte, den Sender zu wechseln, aber der Empfang war so beschränkt wie einiges andere hier. Sie gab auf und schaltete ab, als sie sich der Zapfsäule näherte. Sie würde bar zahlen. Sie sah hinüber zu dem jugendlichen Bediensteten der Tankstelle, aber der war viel zu sehr mit der Übertragung eines Baseball-Spiels beschäftigt, um sie mehr als eines Blickes zu würdigen.
    Mia lehnte an ihrem Wagen und sah ihrem Atem zu, der frostige Wölkchen in der Luft bildete, während auf der Zapfsäule die Ziffern dahinrauschten. Um warm zu bleiben, schlang sie die Arme enger um sich.
    Das Städtchen war ruhig und friedlich. Genau danach hatte sie gesucht, als sie Alex erzählte, sie wollte eine Zeitlang von der Bildfläche verschwinden, aber nicht allzu weit von zu Hause weg sein. Alex hatte sofort verstanden. Ehe sie beim Delphi Center angefangen hatte, war Alex darauf spezialisiert gewesen, Frauen in schwierigen Situationen beim Untertauchen zu helfen, und genau das hatte Mia vor. Alex wusste, wie man sich unsichtbar machte, und bereits nach wenigen Stunden hatte sie Mia das Nötigste besorgt und ihr Tipps gegeben, wie sie eine Weile unentdeckt bleiben konnte. Bis jetzt war alles nach Plan verlaufen.
    Warum dann diese Nervosität? Mia blickte auf die lange leere Straße, die vor ihr lag, und schließlich gestand sie sich das Gefühl ein, das sie seit drei Tagen plagte.
    Sie war einsam.
    Sie wusste selbst, dass das dumm war. Der Witz an der Sache war ja gerade, allein zu sein. So weit wie möglich weg von Job, Familie und San Marcos, um in Sicherheit zu sein und

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