Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
Vom Netzwerk:
wie die ausgesprochenen Worte. Er streckte die Hände aus und begann sie über den Kopf zu heben.
    Â»Keine Bewegung, Mann. Ich schwör’s dir, ich schieße!«
    Die Stimme klang bedrohlich. Sie würde es tun. Wie zum Teufel hatte sie sich so an ihn anschleichen können?
    Auf dem Teppich hinter sich hörte er Schritte. Parfümduft. Leicht und mit einer Moschusnote. Es passte genauso wenig zu Mia Voss wie diese Stimme.
    Â»Nimm die Pistole aus deiner Hose, und wirf sie aufs Bett. Sofort.«
    Jonah seufzte. »Hören Sie, ich bin Polizist.«
    Â» Sofort! «
    Langsam zog er die im Gummizug der Trainingshose steckende Glock heraus und hielt sie am Abzugsbügel in die Höhe. »Jonah Macon, Polizei San Marcos. Ich bin ein Freund von Mia.«
    Â»Bist du taub?«
    Jonah atmete tief durch und warf die Waffe auf das Bett. Dabei drehte er sich um.
    Vor ihm stand eine große blonde Frau in einem kurzen schwarzen Kleid und hohen schwarzen Stiefeln – eine Erscheinung, der er liebend gern in einer anderen Situation begegnet wäre. Leider hielt sie einen kompakten Revolver direkt auf seinen Unterleib gerichtet.
    Sie wandte ihre großen blauen Augen keine Sekunde von ihm, während sie zum Bett ging und die Glock mit ihrer linken Hand aufnahm. Als sie bemerkte, dass sie die Waffe nirgends einstecken konnte, zeichnete sich für einen Moment Verwirrung in ihrem Gesicht ab. Sie sah sich um, ging dann mit ihren Zehn-Zentimeter-High-Heels ein paar Schritte rückwärts und legte sie auf einen Sessel.
    Â»Halt die Hände so, dass ich sie sehen kann.«
    Er bemerkte das wenig Vertrauen erweckende Zittern ihrer Hände, als sie in ihre winzige Handtasche griff und ein silbernes Klapphandy herauszog.
    Â»Hören Sie mir erst einmal zu, Lady. Ich hab doch schon gesagt, dass ich Polizist bin.«
    Ein Polizist, der unglücklicherweise seinen Polizeiausweis im Auto liegenlassen hatte.
    Sie ging nicht auf ihn ein und gab eine Nummer in ihr kleines Telefon ein. Verdammt, rief sie jetzt etwa die Polizei? Das würde eine schöne Geschichte werden …
    Â»Vince? Hi, hier ist Sophie.« Ihre Stimme zitterte kaum merklich, als sie sich das Telefon ans Ohr hielt. »Ich bin grad in Mias Haus, und da ist ein Typ, der behauptet, Polizist zu sein. Jonah Bacon.«
    Â»Ich heiße Macon .«
    Â»Jonah Macon … Hm. Aus San Marcos, sagt er.« Die blauen Augen wurden ein wenig größer. »Okay, danke. Beeil dich, ja?« Sie ließ das Handy zurück in die Handtasche gleiten und reckte die Pistolenhand etwas mehr in seine Richtung. »Mein Freund ist hier in San Marcos bei der Polizei. Und er meint, er hat den Namen noch nie gehört.«
    Â» Was? «
    Â»Er kommt her. Mit mehreren Funkstreifen. Sie sind gleich da.«
    Â»Das hat er gesagt?«
    Â»Ja.«
    Jonah verdrehte die Augen. Kein Mensch bei der Polizei sagte noch »Funkstreife«. Moore wollte ihm eins auswischen, der Wichser. Wahrscheinlich weil ihn Jonah letzten Monat beim Pokern ausgenommen hatte.
    Jonah überschlug seine Situation. Er könnte diese Frau in maximal zwei, drei Sekunden entwaffnen, aber wenn sie es vorher schaffte, den Abzug zu drücken, könnte er es ernsthaft bereuen, nicht zuerst mit ihr geredet zu haben. Er hatte nicht die geringste Lust, heute Abend die Eier weggeschossen zu bekommen.
    Â»Hören Sie, Sophie, ich bin wirklich Polizist. Und ein Freund von Mia. Rufen Sie sie an, und fragen Sie.«
    Â»Was machen Sie in ihrem Schlafzimmer?« Eine kleine Falte erschien auf ihrer Stirn, und er spürte, dass sie ihm beinahe glaubte.
    Â»Wollen Sie mit dem Ding nicht irgendwo anders hinzielen, solange wir reden?«
    Â»Das ist keine Antwort auf meine Frage.«
    Jonah schloss die Augen und zählte in Gedanken bis drei. »Also, mein Partner, Ric Santos hat sich wegen Mia Sorgen gemacht und mich gebeten, heute Abend vorbeizuschauen, okay?«
    Offenbar war »Ric« das Zauberwort, denn nun fiel alle Anspannung von ihr ab. Sie senkte den kleinen Revolver, und Jonah war überrascht, wie erleichtert er darüber war. Er war versucht, vor ihr auf die Knie zu gehen und ihr vor Dankbarkeit die Füße zu küssen. Oder vielleicht doch wegen dieser Stiefel? Er wusste nicht genau, wohin die Frau in dieser Aufmachung ging, aber er hatte plötzlich sehr große Lust, es herauszufinden.
    Â»Wo ist Mia überhaupt? Sieht nach überstürztem Aufbruch

Weitere Kostenlose Bücher