Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
Vom Netzwerk:
trotzdem ihren Plan ausführen zu können. Dennoch quälte es sie allmählich, dass sie seit drei Tagen kein richtiges Gespräch mehr geführt hatte. Das kurze Treffen mit Sophie an der Autobahnraststätte, als sie ihr Mias Beweissicherungsset für Notfälle gegeben hatte, zählte nicht. Sobald Sophie von ihrem Zusammentreffen mit Jonah berichtet hatte, war ihr die Lust aufs Plaudern vergangen.
    Wenn Jonah nach Mia suchte, dann auch Ric. Doch obwohl das nicht allzu überraschend war, wollte sie nicht weiter über sein Interesse nachdenken, denn das konnte sie von ihrem Vorhaben abbringen. Und das durfte nicht passieren. Noch nicht. Sie konnte es sich nicht leisten, mit Ric oder sonst jemandem in Verbindung zu treten, ganz egal wie sehr sie sich danach sehnte. Erst musste sie ein paar Antworten finden – vor allem auf die Frage, wer sie und ihre Familie bedrohte. Mia wollte es herausfinden, sobald der Fingerabdruck, den sie als Beweis eingereicht hatte, vom Labor analysiert worden war.
    Der Zapfhahn klickte, und Mia zog die Zapfpistole aus dem Tank und schraubte den Tankdeckel zu. Die schmutzigen Hände wischte sie an ihrer Jeans ab, dann fingerte sie den Schlüssel aus der Jackentasche. Ein Wollhandschuh fiel heraus, und sie bückte sich, um ihn aufzuheben.
    Plock!
    Sie ließ sich zu Boden fallen. Dieses Geräusch kannte sie. Es war …
    Plock!
    Split spritzte ihr ins Gesicht. Sie rappelte sich auf und rannte um den Wagen. Jemand schoss auf sie!
    Der Teenager trat aus dem Tankstellenhäuschen. »Was zum …«
    Â»Zurück, geh wieder rein!«, schrie sie und drückte sich gegen die hintere Stoßstange des Pick-ups. Panisch sah sie sich um. Woher waren die Schüsse gekommen?
    Bremsen quietschten, und schon im Herumwirbeln sah sie einen riesigen chromglänzenden Kühlergrill auf sich zurasen. Ihr Herzschlag schien auszusetzen, als er wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht zum Stehen kann. Sie sprang zur Seite, doch eine Hand packte sie am Arm. Dann fühlte sie nur noch Leder um sich herum. Sie dachte an den Biker aus dem Laden und begann wild zu schreien und um sich zu schlagen.
    Â»Mia, komm schon!« Plötzlich war Rics Gesicht vor ihr, und er zog sie hinter sich her. Er riss die Beifahrertür seines Autos auf und schubste sie hinein, dann sprang er hinterher. In Sekundenschnelle saß er am Steuer und raste mit offenen Türen von der Tankstelle weg.
    Â»Tür zu!«, brüllte er und schlug seine zu.
    Vom Fußraum aus konnte sie den Türgriff erreichen. Sie wollte auf den Sitz klettern, doch Ric drückte ihren Kopf nach unten.
    Â»Unten bleiben!«
    Sie rollte sich ganz klein zusammen und schloss die Augen, während sie versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Es war schon wieder passiert. Jemand schoss auf sie, und ihr Herz raste, und sie bekam keine Luft mehr. Ric nahm die Kurve auf zwei Rädern, und Mia stieß mit dem Kopf gegen das Armaturenbrett.
    Sein Gesichtsausdruck war Furcht einflößend, kriegerisch. Sie sah die Pistole in seiner Hand. Sie duckte sich möglichst weit weg davon, außer Schussweite, sollte sie irgendwie losgehen.
    Er bog um die nächste Ecke und blickte in den Spiegel. Dann sah er wieder sie an.
    Â»Halt mal.« Er reichte ihr die Waffe mit dem Griff voran. Sie nahm sie. Sie war noch warm von seiner Hand. Un schlüssig, was sie damit anfangen sollte, legte sie sie auf den Sitz mit der Mündung zur Tür. Ric suchte etwas in seinen Jackentaschen und zog sein Handy heraus.
    Â»Bitte ruf keine Polizei.«
    Seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen.
    Â»Wie bitte?«
    Er fixierte sie einen Moment lang mit blanker Wut im Blick.
    Â»Ric, die Straße!«
    Er wandte sich ab, und nach einem weiteren Blick in den Rückspiegel nahm er den Fuß vom Gas. »Okay, du kannst aufstehen. Hinter uns ist niemand.«
    Sie reichte ihm die Pistole und kletterte auf den Sitz. Erschrocken stellte sie fest, dass ihr das erhebliche Mühe bereitete. Ihre Knie zitterten und taten weh, vermutlich weil sie sich auf den Boden geworfen hatte. An ihren Handflächen war Blut. Sie wischte sie an ihrer Jeans ab und strich sich dann das Haar aus dem Gesicht. Die Straße hinter ihnen war tatsächlich leer, wie sie mit einem Blick zurück feststellte. Auch voraus kein Fahrzeug weit und breit.
    Â»Bist du sicher, dass uns niemand folgt?« Sie hörte das Zittern in ihrer Stimme.
    Â»Das war ein

Weitere Kostenlose Bücher