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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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Becher stellte er ihn ab.
    Â»Wir müssen miteinander reden.«
    Aber Mia wollte nicht. Reden war momentan das Letzte, was sie mit ihm wollte. Vielleicht war das ihre einzige gemeinsame Nacht? Die wollte sie lieber genießen.
    Denn eine Nacht war nur eine Nacht, alles andere kam dem Bereich der Beziehung schon gefährlich nahe, und darauf wollte er sich nicht einlassen. Weil sie das wusste, wollte sie ihn nicht festhalten. Schon aus Gründen der Selbstachtung konnte sie das auch nicht. Also blieb ihr nur heute.
    Â»Möchtest du mir vielleicht was sagen?« In Erwartung der versprochenen Antwort hatte er sie keine Sekunde aus den Augen gelassen.
    Â»Mir ist kalt.«
    Â»Dir ist kalt?«
    Sie nahm ihren Becher mit Kakao und ging zum Kamin. Sie ließ sich auf dem Sofa nieder und zog die Beine an.
    Auch er trat zum Feuer, setzte sich jedoch nicht zu ihr. Ein Punkt für ihn und seine Vorsicht. Vermutlich ahnte er, dass sie ihn ablenken wollte. Was auch stimmte.
    Â»Du hast mir nicht erklärt, wie du mich gefunden hast«, meinte sie.
    Â»Ich hab doch gesagt, dass ich dich gesucht habe.«
    Â»Du hast nicht nur gesucht, du wusstest auch, wo. Dabei hatte ich alle Spuren verwischt und immer nur bar bezahlt. Und einen falschen Ausweis verwendet.«
    Er verschränkte die Arme. »Ja, ja, aber du hast ein paar Dinge vergessen, Schätzchen. Sobald ich wusste, dass du eine Hütte der White Oak Cabins gemietet hast, war der Rest ein Kinderspiel. Wenn du das nächste Mal untertauchst, such dir lieber einen Ort mit mehr als dreihundert Einwohnern.«
    Â»Woher wusstest du von der Hütte?«
    Er taxierte sie, unschlüssig wie viel er verraten durfte. »Du hast zu Hause eine Notiz hinterlassen.«
    Â»Garantiert nicht!«
    Â»Aber deinen Notizblock, das läuft aufs Gleiche raus.«
    Ungläubig starrte sie ihn an. »Heißt das, du bist bei mir eingebrochen und …« Sie runzelte die Stirn. Was genau hatte er gemacht?
    Â»Ich bin nicht eingebrochen. Und ja, ich hab deinen Notizblock mitgehen lassen und in den Abdrücken im Papier die Telefonnummer gelesen. Steht im Grundkurs für Ermittler. Spielt aber keine Rolle, denn ich hätte sie auch beim Überprüfen deiner Anrufe rausbekommen.«
    Sie stellte sich vor, wie er in ihrer Küche stand und mit einem Bleistift den Notizblock vollkritzelte, nur um ihren Aufenthaltsort herauszufinden. Eigentlich sollte sie sich ärgern, dass er ihre Privatsphäre verletzt hatte. Aber sie war gerührt. Er hatte sie gesucht und sich Sorgen gemacht. Und sie vor einem Heckenschützen gerettet. Sie konnte es kaum glauben.
    Â»Zeit für die Wahrheit, Mia. Vor wem läufst du weg?«
    Sie senkte den Blick. »Ich weiß es nicht.«
    Â»Wovor läufst du weg?«
    Â»Auch das weiß ich nicht.« Sie sprach leise, den Blick ins Feuer gerichtet. Sie erinnerte sich, wie die Flammen Ashleys Kleidung verschlungen hatten. Furcht bemächtigte sich ihrer. Wie war sie nur in diese verzweifelte Situation gekommen? Und was würde er sagen, wenn er es erfuhr?
    Sie wandte sich zu ihm. Sein Gesicht war zur Hälfte vom Feuerschein erhellt. Seine Miene war ausdruckslos. Sie wünschte sich seinen Gesichtsausdruck von vorhin zurück – jenen der sagte, dass sie ihn erregte und sein Blut in Wallung versetzte.
    Sie stellte den Becher auf den Boden und ging in die Knie. Seine Augen wurden schmal, als sie den obersten Knopf ihres Hemdes öffnete.
    Â»Mia, wir sind noch nicht fertig.«
    Der nächste Knopf. »Ich weiß.«
    Etwas in seinen Augen fing Feuer, sie konnte nicht sagen, ob es Ärger oder Begehren war. Aber darauf kam es nicht an.
    Â»Jetzt verrat mir mal was.« Sie war beim letzten Knopf angelangt, und das Hemd ging auf. Zwar bekam er nicht viel mehr als einen schmalen Streifen Haut zu sehen, doch das war genug. »Ist das wirklich ein sicheres Haus?«
    Er kam näher, berührte sie jedoch nicht. Sie kam ihm so nahe, bis sie gegenseitig den Atem des anderen spüren konnten.
    Â»Denn wenn es so ist, dann sind wir ja ganz sicher, oder?« Sie legte den Zeigefinger auf seine Gürtelschnalle und zog sie langsam nach. »Und wir haben die ganze Nacht Zeit, um zu reden … und für alles andere.«
    Sie beugte sich vor und lehnte den Kopf gegen seine Brust. Sie spürte, wie er unter dem T-Shirt zusammenzuckte. Sie küsste ihn auf den Stoff.
    Er atmete tief ein, dann aus,

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