Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
Vom Netzwerk:
kontrolliert. »Mia …«
    Â»Ich hab übrigens auch mitgekriegt, dass du dich vorhin selbst in die Schusslinie gebracht hast. Für mich.« Seine unergründlichen Augen blickten sie mit einer Intensität an, dass sie dachte, sie würde Feuer fangen. »Und ich hab dir noch gar nicht dafür gedankt.«
    Der Mann fuhr eine lange private Zufahrtsstraße hinauf und parkte seinen verbeulten Buick zwischen einem aufgemotzten schwarzen Escalade und einem schwarzen Audi. Schön zu sehen, was sich mit den verdammten Steuergeldern alles anstellen ließ. Er ging über den Parkplatz zur Hintertür, ohne den State Trooper und den PR-Heini, die auf der Terrasse rauchten, eines Blicks zu würdigen.
    Er stieg die Hintertreppe hinauf zu dem geräumigen Büro über der Garage für vier Autos. Wie erwartet, war Jeff Lane allein und telefonierte mit dem Handy. Er hatte die Hemdsärmel hochgerollt, ganz so, als hätte er einen anstrengenden Bürotag hinter sich, aber er lächelte entspannt. Vermutlich saß unter dem fetten Schreibtisch noch ein Mädel.
    Lanes Lächeln war wie weggewischt, als er das Büro betrat. Er ging zum Tisch, nahm Lane das Handy ab und beendete den Anruf.
    Â»Ich will mein Geld.« Das Handy warf er auf das Ledersofa hinter sich.
    Lane funkelte ihn ärgerlich an, aber er behielt die Ruhe. »Dann hast du den Job erledigt?«
    Â»Planänderung. Ich möchte erst mein Geld. Dann erledige ich den Job.«
    Lane seufzte genervt, doch er erhob sich und ging zu einer mit Granitplatten besetzten Bar.
    Der Mann war erleichtert, dass Lane offenbar nichts von dem fehlgeschlagenen Versuch gehört hatte. Mit etwas Glück würde das auch nicht passieren.
    Â»Scotch?«
    Â»Bourbon.«
    Lane schenkte zwei Gläser ein und reichte ihm eins, eines mit eingraviertem L. »Ich dachte, wir hatten ausgemacht …«
    Â»Du hältst mich hin«, schnitt er ihm das Wort ab. »Der Preis ist grade gestiegen. Sechsstellig.«
    Lane kicherte, als hätte er einen prima Witz gemacht. Er kehrte zu seinem Sessel zurück, stellte sein Glas vor sich auf den Tisch und lehnte sich zurück. »Würde ich dich nicht besser kennen, würde ich meinen, du wirst gierig.«
    Â»Das ist außerdem das letzte Mal. Danach bin ich raus. Wenn du dann noch mal Probleme hast, such dir wen anderen.«
    Lane lächelte. »Niemand ist je wirklich raus.«
    Â»Ich schon.«
    Selbstzufrieden nippte er an seinem Drink.
    Â»Und ich möchte mein Geld morgen. Sonst bin ich sogar schon raus, ehe die Sache erledigt ist. Und das, vermute ich, willst du gar nicht.«
    Lane taxierte ihn kurz, so als würde er seine Optionen abwägen. Doch sie beide wussten, dass es nichts abzuwägen gab, denn diesmal würde Lane nicht bestimmen, wo’s langging. Diesmal hatte er keine Wahl, und das wusste er.
    Â»Dir ist schon klar, dass du in dieser Sache nicht ganz klar bist, oder?«, meinte Lane leichthin. »Erst erzählst du, diese Genfrau ist ein Problem, das wir beseitigen müssen. Als das nicht funktioniert, sagst du, das ist okay, weil wir ihre Hilfe brauchen. Und jetzt erzählst du wieder, dass sie wegmuss. Was denn nun?«
    Â»Sie muss weg.«
    Lanes Miene verdüsterte sich. »Weißt du, allmählich krieg ich das Gefühl, ich werde verarscht. Du hast gesagt, sie hat dich nicht gesehen.«
    Â»Hat sie auch nicht.« Er erinnerte sich an den kurzen Blickkontakt, nachdem sie aus dem Jeep gehechtet war und sich umgedreht hatte. Die Sonnenbrille war verrutscht. Es war nur ein kurzer Moment gewesen, aber er hatte immer weniger Lust, Risiken auf sich zu nehmen. Man konnte ihn zu leicht erkennen.
    Kopfschüttelnd blickte Lane in sein Glas. »Mir wär’s lieber, ich würde nicht so viel Geld ausgeben. Und ich hätte lieber nicht noch eine Leiche. Warum jagst du ihr nicht ein bisschen Angst ein?«
    Â»Hab ich gemacht.«
    Â»Wo liegt dann das Problem?«
    Â»Das Problem ist, dass sie mit einem Cop vögelt. Es wird nicht lang dauern, bis die zwei Täubchen sich was flüstern und das rauskriegen. Dann hast du zwei Probleme an der Backe.«
    Â»Wer ist der Cop?«
    Â»Derselbe, der in dem Mord ermittelt.«
    Lane hob die Brauen. »Welchem Mord denn?«
    Er knirschte mit den Zähnen. »Beiden.« Lane wusste, dass es ihm gar nicht behagte, dass er einen Polizisten kaltgemacht hatte, aber das war keine

Weitere Kostenlose Bücher