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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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höflich. Er hielt anderen Menschen die Tür auf, sprach Frauen mit »Ma’am« an und hätte es als höchst ungehörig empfunden, sich bei seinen Gästen zu erkundigen, wann sie wieder gehen würden.
    Mia knabberte am Speck. »Na ja, vielleicht bin ich heute Abend schon weg. Wenn die Ermittlungen glattgehen, ist der Verdächtige bald identifiziert und verhaftet, und alles ist wieder okay.«
    Er zog die Augenbrauen hoch. »Ziemlich optimistisch, oder?«
    Â»Die Fingerabdrücke werden schon untersucht. Ich hoffe, da kommt was dabei raus.«
    Â»Du hoffst es?« Scott schüttelte den Kopf. »Ich hab die ballistischen Untersuchungen in deinem Fall gesehen.«
    Das war Mia neu.
    Â»Es scheint, der Täter ist schon länger unterwegs. Ich glaub nicht, dass das so leicht wird mit der Verhaftung. Was meint denn dein Detective?«
    Mia hegte leichte Zweifel, ob sich Ric als ihr Detective bezeichnen würde, aber darüber ging sie großzügig hinweg. »Er glaubt, es gibt ein paar Indizien. Aber ich soll aufpas sen.«
    Â»Was für Sicherheitsvorkehrungen?«
    Sie rümpfte die Nase.
    Â»Lass mich raten. Pfefferspray im Nachtkästchen, stimmt’s?«
    Â»Ich hasse Schusswaffen.«
    Er schüttelte den Kopf. »Du hast Angst, weil du sie nicht kennst. Wenn du damit umgehen könntest, wär das anders.«
    Mia bezweifelte, dass sie sich mit einer Pistole in der Handtasche besser fühlen würde. Wahrscheinlich würde das den Stressfaktor nur weiter steigern.
    Â»Du bist komplett sauber«, sagte Scott. »Probleme, eine Zulassung fürs versteckte Tragen einer Waffe zu kriegen, hast du also nicht. Sei schlau und hol dir eine.« Er machte eine Pause. »Oder ich leih dir eine und zeig dir, wie man damit umgeht.«
    Der Klang seiner Stimme verriet ihr, dass sein Angebot am Rande der Legalität war. Er musste ziemlich besorgt sein, was sie rührte.
    Â»Danke, das ist echt nett von dir. Aber ich glaube wirklich, dass das bald ausgestanden ist.«
    Auf seinen skeptischen Blick hin beschloss sie einen Themawechsel.
    Â»Ich würd dich gern um einen anderen Gefallen bitten. Es wäre toll, wenn wir auf dem Weg zur Arbeit kurz bei mir zu Hause vorbeifahren würden. Ich bräuchte nämlich dringend was Frisches zum Anziehen.«
    Â»Deine Auszeit ist schon rum? War aber kurz.«
    Es Auszeit zu nennen, war Snyders Idee gewesen, um die Sache PR -wirksam anzugehen. Nachdem ihm die Staatsanwältin vergangene Woche gehörig den Kopf gewaschen hatte, musste er Mia irgendwie bestrafen, ohne dass das Delphi Center damit einen Fehler einräumte. Aber Mia hatte die Lügerei satt. Sie hatte sich entschlossen, zu ihren Taten zu stehen und die Konsequenzen zu tragen. Danach wäre sie wenigstens mit sich im Reinen. Sie wusste zwar noch nicht, was das für ihre Karriere bedeutete, aber sie könnte ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen.
    Â»War eigentlich eh keine Auszeit«, gestand sie.
    Â»Was du nicht sagst.«
    Â»Was soll das heißen?«
    Er stand auf und trug seinen Teller zur Spüle. »Das heißt, die Gerüchteküche brodelt, Schätzchen. Wär ganz gut, wenn du dich blicken lässt und ein paar Dinge klärst.«
    Â»Was für Gerüchte?«
    Â»Na, wo fang ich an?« Sein spitzbübisches Lächeln ließ sie Böses ahnen. »Einmal heißt es, nach einem Krach mit Snyder wolltest du den Kram hinschmeißen, doch der Direktor hat dich überredet, eine Auszeit zu nehmen und es dir noch mal zu überlegen.«
    Â»Och, das geht ja.«
    Â»Andere behaupten, du wärst mit einem Cop nach Las Vegas durchgebrannt. Das dürfte aber nicht stimmen, da du heut Nacht ja bei mir warst und nicht bei ihm.«
    Â»Da hast du vermutlich recht.«
    Â»Dann geht das Gerücht, dass du selbst Frank Hannigan erschossen hast.«
    Â»Ich …?«
    Â»Und dass du dich aus dem Staub gemacht hast, als seine Kollegen in San Marcos das rausgekriegt haben.«
    Â»Oh, mein Gott!«
    Â»Und dann gibt’s mein Lieblingsgerücht.« Er grinste noch breiter.
    Â»Sag schon!«
    Â»Das willst du nicht wissen.«
    Â»Los, sag’s!«
    Er hielt abwehrend die Hände in die Höhe. »Okay, aber kill mich nicht, ich bin nur der Überbringer der Botschaft. Keine Ahnung, wer das aufgebracht hat. Hat vermutlich was zu tun mit den, hm, vertraulichen Gesprächen zwischen dir und

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