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Dein ist der Tod

Dein ist der Tod

Titel: Dein ist der Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Griffin
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gesagt hatte.
    Alle Anwesenden waren verblüfft. Jessup, dem das sichtlich unangenehm war, setzte sich ganz aufrecht hin.
    Singh verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich glaube, ich weiß nicht genau, worauf Sie hinauswollen?«
    Â»Ich auch nicht.« Rachel. Erbost sah sie ihn an. Er stellte sie vor den Schlipsträgern bloß, die sie kurz vorher noch beeindrucken wollte.
    Â»Ich sag’s Ihnen. Wir untersuchen drei ungeklärte Morde, die immer irgendwie zum Vizegouverneur führen.« Ric wandte sich direkt an den Ranger. »Soweit ich weiß, arbeiten Sie für ihn, da die Ranger bekanntlich direkt dem Gouverneur von Texas unterstehen. Daher fände ich es nicht unbedingt hilfreich, wenn meine Erkenntnisse gleich dem Verdächtigen zu Ohren kommen.«
    Singhs Hand schnellte in die Höhe. »Hoppla. Nicht so schnell. Ich glaube, wir sind noch nicht so weit, dass wir Vizegouverneur Lane als verdächtig bezeichnen können. Schon gar nicht des Mordes.«
    Delmonico warf ihr einen ungeduldigen Blick zu, und sofort wusste Ric, welcher der beiden Agenten die härtere Nuss war. »Detective Santos, Sie lehnen sich da ja ziemlich weit aus dem Fenster und machen Andeutungen, die auch für uns relevant sein könnten. Wir würden uns daher wirk lich gerne mit Ihnen über Ihren Fall unterhalten.« Er sah Jonah an. »Und Ihren.«
    Rachel versuchte weiterhin, gefasst zu wirken, doch ihre geröteten Wangen sprachen Bände. Soeben war eine politische Bombe auf ihrem Schoß gelandet, und sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass Ric sie entschärfte. Sie warf ihm einen Blick zu, der nichts anderes war als ein Aufschrei: Ich weiß nicht, was für ein Mist das ist, aber ich will nichts, aber auch gar nichts damit zu tun haben!
    Â»Ich würde gerne etwas dazu sagen.« Der Ranger erhob die Stimme, und augenblicklich wurde es still. »Ich mache den Job seit dreiundzwanzig Jahren. Das waren fünf Gouverneure, jeder mit einer anderen politischen Haltung. Um die schere ich mich einen Dreck. Wenn im Texas State House jemand was auf dem Kerbholz hat, hat er da nichts verloren. Punkt.«
    Ric ließ seine Worte sacken. Sie klangen aufrichtig, aber das bedeutete nichts. Beim Lügen aufrichtig zu wirken, war die Kernkompetenz jedes Politikers, und Jessup war mehr als zwanzig Jahre bei ihnen in die Lehre gegangen.
    Â»Zurück zum Fall«, meinte Delmonico. »Und seien wir realistisch. Das sind bundespolizeiliche Ermittlungen, daher können wir nicht all unser Wissen mit Ihnen teilen. Aber Sie kriegen von uns, so viel wir Ihnen geben können. Ich denke, das sollte uns eine gute Zusammenarbeit ermöglichen.«
    Â»Wie wär’s, wenn Sie mit dem Zusammenarbeiten anfangen?«, warf Jonah ein. »Können Sie bestätigen, was Ric gerade gesagt hat? Dass Ashley Meyer bei einem Escortservice war?«
    Â»Das können wir.«
    Ric sah seinen Partner an, der haargenau gewusst hatte, dass das nichts als eine Vermutung gewesen war.
    Â»Für eine Agentur aus Fort Worth?«, fügte Jonah rasch hinzu. »Die sich Night Angels nennt?«
    Â»Ihr Foto war auf der Website«, schaltete sich Singh wieder in das Gespräch ein. »Wir können bestätigen, dass Meyer vom Festnetzanschluss im Haus der Person, gegen die wir ermitteln, angerufen wurde. Allerdings können wir Ihnen leider nicht mitteilen, um welche Person es sich handelt.« Sie sah Delmonico streng an.
    Â»Aber wir sind sehr an Ihren Überlegungen interessiert«, fuhr Delmonico fort. »Sie sagten vorhin drei Morde, nicht?«
    Â»Vielleicht auch mehr.« Ric blickte kurz zu Rachel. Die schien in eine Art Schockstarre verfallen. Aber das war ihre eigene Schuld, da sie am Sonntag keine Lust gehabt hatte, sich mit ihm zu treffen. Er hatte sie gewarnt, dass es wichtig war, aber sie hatte ihn abgewimmelt.
    Auf die Ellbogen gestützt, beugte sie sich nun vor. Ric konnte an ihrem Gesicht ablesen, dass sie fieberhaft nach einer Lösung suchte. Sie und der Vizegouverneur gehörten derselben Partei an. Hier bahnte sich ein Desaster mit Ansage an, und das Rauschen im Blätterwald dürfte Orkanstärke erreichen, wenn die Bombe platzte.
    Â»Komm schon, Ric«, begann sie. »Du willst doch nicht ernsthaft behaupten, dass Jeff Lane drei Menschen getötet haben könnte?«
    Alle Augen im Raum waren auf Ric gerichtet.
    Â»Nicht Lane selbst«, antwortete

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