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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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Teiches. McAvoy und Roisin hatten überlegt, sich hier eine Wohnung zu suchen, als sie in die Stadt zogen. Es sind nur zehn Minuten zu Fuß ins Stadtzentrum, und das Viertel wurde für junge Familien konzipiert. Die Häuser sind klein, aber gut gebaut und gepflegt. Doch das Gemeinschaftsgefühl, das die Planer im Sinn hatten, als sie das Projekt ein »urbanes Dorf« nannten, hat sich nie so recht einstellen wollen. Viele der Anwesen sind von den abwesenden Besitzern an Wohngemeinschaften vermietet, und es gibt eine Menge »Zu verkaufen«- und »Zu vermieten«-Schilder, ein Zeichen dafür, dass man in diesem Stadtteil nicht unbedingt bleiben möchte. Erste Spuren von Vernachlässigung sind erkennbar, was nicht zuletzt an der Mondlandschaft liegt, in die viele der Straßen sich dank der lange vorhergesagten Bodenabsackung zu verwandeln beginnen. Hier befand sich einmal ein Dock der Berufsschifffahrt, das aufgefüllt wurde, um Raum für Wohnbauprojekte zu schaffen. Man fürchtet, das ganze Viertel könnte versinken.
    McAvoy sieht sich vor auf den glitschigen Balken der Brücke über den Ententeich. Er hält Ausschau nach Lebenszeichen. Fragt sich, ob noch ein paar Enten hier existieren oder ob alle auf der Suche nach besseren Verhältnissen in Richtung der umliegenden Dörfer von East Riding entschwunden sind.
    Er blickt in sein Notizbuch, um sich zu vergewissern, dass er bei der richtigen Adresse ist. Aber er steht bereits direkt vor dem Eingang und kann die Sache nicht länger aufschieben. Er klingelt.
    Sekunden verstreichen. Wasser tropft ihm hinten in den Kragen.
    Das Knistern von Statik in der Gegensprechanlage.
    »Hallo?«
    »Stadtrat Hepburn«, sagt McAvoy lauter, als er eigentlich vorhatte. »Ich bin Polizist. Dürfte ich Ihre Zeit kurz in Anspruch nehmen?«
    Wieder eine Pause.
    »Kommen Sie rein.«
    Der Türöffner summt, und McAvoy tritt ein. Er befindet sich in einem großen Atrium mit grauem Teppichboden und Wänden in der Farbe von Buttermilch. Eine Treppe am hinteren Ende, drei braune Holztüren in den restlichen Wänden.
    Die Tür zu Apartment Nummer 29 geht auf.
    Er kennt den Mann auf der Schwelle aus der Zeitung und dem Fernsehen. Er ist Ende vierzig und hat gefärbte blonde Haare, die er aus einem langen Gesicht nach hinten zurückkämmt, das für sich genommen wenig bemerkenswert, aber mit viel Eitelkeit verziert ist. Das schmale Unterlippenbärtchen ist ebenfalls wasserstoffblond, und die Koteletten sind zu einer sauberen, beinahe teuflischen Spitze rasiert. Im linken Ohr trägt er zwei Ringe, und McAvoy bezweifelt, dass seine Augenbrauen von Natur aus so pechschwarz sind, wie sie aussehen.
    Er lächelt breit, das Grinsen eines Politikers. Er trägt einen lila Pulli mit V-Ausschnitt und grellkarierte Hosen, die mehr nach Rupert der Bär als nach Harris Tweed aussehen. Er ist relativ gut in Form, aber man sieht durchs Material des Sweaters, dass seine Brustmuskulatur langsam erschlafft.
    »In Zivil, was?«, fragt Hepburn herzlich. »Faszinierend.«
    McAvoy sieht an sich hinunter. Er steht in einer Pfütze, und es regnet mehr oder weniger von ihm auf den Boden.
    »Nieselt es noch?«, fragt Hepburn.
    McAvoy setzt ein gezwungenes Lächeln auf.
    »Kommen Sie rein«, sagt Hepburn. »Ich gebe Ihnen ein Handtuch.«
    Er tritt zurück und hält die Tür weit auf. McAvoy fragt sich, ob er anbieten soll, die Stiefel auszuziehen, erinnert sich aber an das Durcheinander am Morgen und bezweifelt, dass seine Socken zusammenpassen.
    Er folgt dem Stadtrat durch eine kurze Diele, die mit Schwarzweißdrucken dekoriert ist.
    Er lässt sich in ein großes Wohnzimmer führen, das terrakottafarben gestrichen ist und irgendwie javanisch wirkt. Die Rollos sind aus Bast, und an den Wänden hängen Drucke von Elefanten und traditionellen Fischerbooten, dazu gibt es Töpfe voller Gewürze und antike Landkarten wie aus einem Herrenclub. Auf dem cremefarbenen Teppichboden liegt noch ein teurer Teppich, und rote Chesterfield-Sofas verleihen dem Raum die Atmosphäre eines leicht heruntergekommenen Hotels aus der Zeit des britischen Empire. Auf dem Kaffeetisch steht eine riesige Vase mit Lilien. Das andere Ende des Raums wird von einem großen Flachbildschirm dominiert.
    »Paula, bringst du mir ein Handtuch, meine Liebe?«
    Hepburn lässt sich aufs Sofa fallen. Auf dem mittleren Kissen steht ein Laptop, und auf dem Boden liegt ein Mobiltelefon.
    »Was kann ich für Sie tun?«
    McAvoy will gerade etwas sagen, als eine Frau in der Tür

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