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Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition)

Titel: Dein ist die Rache. McAvoys zweiter Fall: Ein Yorkshire-Krimi (Ein Aector-McAvoy-Krimi) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mark
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Leitung ertönt ein Trommelfeuer verwirrter Fragen. Colin Ray bringt sie zum Schweigen. »Der Junge mit den roten Haaren. Er ist dahin geflüchtet, wo er sich auskennt. Er ist wieder bei seinen Leuten. Und wir werden dafür sorgen, dass er da nicht willkommen ist.«

Kapitel 17
    16 : 14 Uhr. Ha’penny Bridge Way, Victoria-Dock-Viertel.
    McAvoy hat die Hand aufs Lenkrad gelegt und hört seine Frau weinen. Ihr Schluchzen klingt wie synchronisiert mit dem Regen, der gegen die Scheibe weht.
    »Komm nach Hause«, schnauft sie. »Bitte.«
    McAvoy sieht hinaus in den Wasserfall aus Regen, der über die Windschutzscheibe strömt. Die Luft ist schiefergrau, der Himmel scheint bis zu den immer tiefer werdenden Seen zu reichen, die die Kanaldeckel hochdrücken und Straßen und Gehwege überfluten.
    »Ein Zwischenstopp noch, Roisin«, bittet er. »Ein einziger, dann komme ich und löse dich ab.«
    »Sie hört einfach nicht auf zu weinen«, wiederholt sie, und ihre Verzweiflung sticht ihm wie ein Eiszapfen durch die Brust.
    »Eine Stunde«, sagt er und schließt die Augen.
    »Sie schreit«, bettelt Roisin. »Ich kann nicht …«
    Sie legt auf. Sie hat nie zuvor einfach aufgelegt.
    Er will sie gerade zurückrufen, als sein Telefon erneut klingelt.
    »Roisin …«
    »Nein, mein Junge. Hier ist DCI Ray. Wo zum Teufel stecken Sie?«
    McAvoy macht das Fenster einen Spalt weit auf. Lässt etwas Luft in den Wagen. In dem schmuddeligen Teich zwischen zwei modernen Apartmentblocks, die hoch über das Muster aus Doppelhaushälften aufragen, schwankt das Schilf im Wind.
    »Ich war …«
    »Mir egal«, sagt Ray. »Tremberg quasselt mir die Hucke voll, ich solle Ihnen Bescheid sagen, also tue ich das, damit sie endlich Ruhe gibt. Die haben Sie sich gut rangezogen, was? Wir haben mit Alan Rourke gesprochen. Der Zigeunerdrecksack hat kaum ein Wort gesagt. Die Identität des Knaben, der die Hunde auf ihre Hoheit gehetzt hat, ist noch ungeklärt, aber Shaz verhört Rourke weiter und verspricht ihm, dass seine Hunde nicht eingeschläfert werden, wenn er sich ein bisschen kooperativer zeigt. Wir haben Nada zu den Vietnamesen und dem Benzinbombenanschlag. Nicht dass Sie das besonders interessieren würde. So, wie das Ding geschmissen wurde, sollten wir die englische Kricketmannschaft verhören, schätze ich. Wahnsinnswurf. Na egal. Ben Neilsen ist drüben in Doncaster und besorgt Überwachungsbänder von dem Autohaus, wo der Landrover geklaut wurde. Anscheinend vermissen sie noch ein paar andere Autos. Benz, Audi, ein oder zwei Lexus. Und das in Doncaster! Fühlen Sie sich jetzt entsprechend gut informiert? Gut. Verpissen Sie sich. Tschüs.«
    McAvoy ist zu müde, um den Ausbruch irgendwie zu analysieren. Er nickt nur. Klappt das Telefon zu.
    Hinter der Scheibe wird der Sturm immer schlimmer. Die Nachrichten bei Radio Humberside klangen bereits ziemlich hysterisch, als McAvoy hierher aufbrach. Vor ein paar Jahren wurde Hull schon einmal von einer Flut beinahe biblischen Ausmaßes heimgesucht. Es gibt Leute, die immer noch in Wohnmobilen in den eigenen Vorgärten leben. Jedes Mal wenn es regnet, hält die Stadt den Atem an. Das Wetter war die Topmeldung, noch vor dem schlimmen Überfall letzte Nacht in der Morphet Street und dem Aufruf an Zeugen, sich zu melden. Ein neunzehnjähriges Mädchen landete mit schweren Kopfverletzungen im Krankenhaus, nachdem es gegen 23 : 30 Uhr von einem Unbekannten überfallen wurde. Freunde beschrieben das Opfer als fröhliches Mädchen, das immer nur für andere da war. Ein Polizeisprecher sagte, es sei noch zu früh für Spekulationen, ob der Vorfall mit der Explosion von Gewaltverbrechen im Drogenmilieu in Zusammenhang stünde.
    McAvoy schneidet eine Grimasse. Fragt sich, warum er sich so um Antworten im Fall Simon Appleyard bemüht, während gleichzeitig lebende Menschen gnadenlos niedergemacht werden.
    Unter einigen Schwierigkeiten hievt er sich aus dem Wagen. Er ist zu groß für die enge Fahrgastzelle. Manchmal meint er, es wäre besser, ein Loch ins Dach zu schneiden, durch das er den Kopf stecken kann. Jedes Mal beim Aussteigen hat er Angst, die Tür aus den Angeln zu reißen.
    Wind und Regen erfrischen ihn. Er hebt den Blick zum schiefergrauen Himmel und lässt sich den Regen ins Gesicht prasseln. Schiebt die Haare zurück und leckt sich die zusammenlaufenden Tropfen von den Lippen.
    Das Apartment, das er sucht, liegt im Erdgeschoss, mit Blick auf das Schilfgras im Wasser des großen, rechteckigen

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