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Dein ist mein ganzes Herz

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Titel: Dein ist mein ganzes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Ihr Instinkt sagte ihr, daß die Beziehungen des Marquess zu ihrer Enkelin nicht ganz so waren, wie sie ihr geschildert worden waren. Sie war entschlossen, von Lord Hazelmere eine detaillierte Erklärung zu verlangen. Als er sich über ihre Hand beugte, musterte sie ihn mit einem Basiliskenblick, unter dem bisher auch die hartgesottensten Sünder Geständnisse abgelegt hatten. Er lächelte nur.
    Offenbar machte es einen großen Unterschied, ob man von einem zehnjährigen jungen erfahren wollte, warum sein Kricketball in ihrem Salon gelandet war, oder von einem einunddreißigjährigen Peer, der nicht nur ein wichtiges Mitglied des ton sondern außerdem einer der bestaussehenden Männer des Königreiches war, eine Rechtfertigung seines Benehmens verlangte. Und seine amüsierte Miene zeigte, daß ihr Gast das ganz genau wußte.
    Lady Merion bedeutete dem Marquess, Platz zu nehmen. Während er sich setzte, bewunderte sie insgeheim seine breiten Schultern, die die perfekt sitzende Jacke noch betonte. Seine muskulösen Oberschenkel steckten in hautengen Hosen aus Büffelleder. Die Stiefel glänzten, daß man sich darin spiegeln konnte. Trotz ihres Alters hatte sie sich den Blick für solche Einzelheiten bewahrt.
    "Wie ich hörte, muß ich Ihnen danken, daß Sie meiner Enkelin aus einer unangenehmen Situation geholfen haben", sagte sie.
    Der Marquess machte eine abwehrende Handbewegung. "Nicht einmal jemand mit einem so schlechten Ruf wie dem meinen könnte eine Dame in Not sehen, ohne sie daraus zu befreien." Sein spöttischer Ton sowie das Lachen in seinen Augen nahmen seinen Worten jede Spitze.
    "Weshalb dann diese Unterredung?" fragte Lady Merion. "Unglücklicherweise gehörte zu der Gruppe junger Männer, von der Miss Darent belästigt wurde, zumindest ein Mitglied des ton, das den Vorfall sicher nicht vergessen wird."
    "Dorothea erwähnte Tremlow."
    "Ja, Tremlow war da, ebenso Botherwood, die Lords Michaels und Downie, doch die sind im Vergleich relativ harmlos. Mir bereitet Sir Barnaby Ruscombe Sorgen."
    .,Dieser abscheuliche Mensch, der ständig bösartigen Klatsch verbreitet." Lady Merion schaute den Marquess fragend an. .,Was ihn betrifft, können Sie wohl nichts tun?"
    .,Leider nein. Sein Geschäft ist der Skandal. Doch wenn uns eine plausible Erklärung einfällt, bei welcher Gelegenheit ich Miss Darent schon früher getroffen habe, erscheint mir das Risiko, daß ihr Ruf ernstlich Schaden nimmt, gering."
    .,Da haben Sie vermutlich recht", pflichtete Lady Merion ihm bei. .,Ich denke, Dorothea sollte an unserem Gespräch teilnehmen. Würden Sie wohl bitte läuten?"
    "Das ist nicht notwendig. Ich traf sie aufmeinem Weg hierher im Park. Sie ging nur nach oben, um ihre Frisur zu richten. Dann kommt sie zu uns."
    Wie auf ihr Stichwort trat Dorothea in den Salon. Der Marquess erhob sich, nahm Dorotheas Hand und zog sie an die Lippen. Dabei schaute er sie wohlgefällig an.
    Lady Merion versteifte sich. Es war nicht üblich, die Hand einer jungen Dame zu küssen. Was um aller Welt ging da vor sich? Dorothea zeigte keinerlei Überraschung. Sie setzte sich auf einen Stuhl neben ihre Großmutter und sah sie neugierig an.
    .,Wir sprachen gerade darüber, wie wir erklären können, daß Lord Hazelmere dich in dem Gasthof erkannte, meine Liebe", erklärte Lady Merion.
    .,Vielleicht hat Miss Darent einen Vorschlag", warf der Marquess ein.
    .,Den habe ich tatsächlich", erwiderte Dorothea. .,Ich denke, wir sollten uns auf Einzelheiten beschränken, die niemand nachprüfen kann."
    Um Lord Hazelmeres Mund zuckte es. .,Das wäre weise", murmelte er.
    Dorothea neigte den Kopf. .,Mir schwebt da folgendes vor: Bei einem Ihrer Besuche fühlte sich Lady Moreton einigermaßen wohl, so daß Sie mit ihr in Ihrem Curricle* ausgefahren sind. Nicht weit natürlich, lediglich in die nähere Umgebung. Ich weiß, daß sie das gern getan hätte, wenn sie dazu imstande gewesen wäre."
    .,Da haben Sie recht. Meine Großtante hat sehr bedauert, daß ihr Befinden ihr einen solchen Ausflug nicht mehr erlaubte."
    .,Gut! Diese Ausfahrt hat also stattgefunden und Ihren Reitknecht haben Sie zu Hause gelassen. Ist das richtig?"
    Lord Hazelmere, der sofort begriff, antwortete prompt: "Ich bin sicher, daß ich Jim an jenem Tag die Erlaubnis gegeben habe, sich auszuruhen."
    Dorothea nickte. .,Auf der Landstraße sind Sie meiner Mutter und mir begegnet, die von einem Besuch in ... Waverley Park zurückkehrten."
    .,Und Ihr Kutscher?"
    .,Ich lenkte das Gig**

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