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Dein Kuss in meiner Nacht

Dein Kuss in meiner Nacht

Titel: Dein Kuss in meiner Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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fahren wir? Zu deinem Bruder, dem Farmer?«
    »Nein, zu Rovan fahren wir erst am Wochenende. Unser Ziel ist ein anderes.«
    »Mach es nicht so spannend«, bettelte ich. »Wohin fahren wir?«
    Er lachte, doch meine Antwort bekam ich nicht. Dieser Schuft!
    Die Landschaft wurde hügeliger und in der Ferne waren Berge zu erkennen. Ein riesiges Waldgebiet erstreckte sich davor. Bald kamen wir an eine Abzweigung. Links führte die Straße am Wald vorbei, die rechte Straße führte mitten in den Wald hinein. Wir nahmen den rechten Weg.
    »Ah, jetzt weiß ich«, sagte ich schließlich.
    »Das bezweifle ich«, meinte Cole.
    »Du willst mir irgendeinen Platz zeigen. Deinen Lieblingsplatz? Vielleicht bei einem einsam gelegenen Teich oder irgendetwas anderem Romantischen?«
    Cole schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Das hört sich zwar sehr nett an, doch leider wieder daneben. Meinen Lieblingsplatz zeige ich dir ein anderes Mal.«
    »Du machst mich noch wahnsinnig«, klagte ich lachend. »Nun rück endlich raus mit der Sprache.
    »Nein. Ich schweige«, beharrte er und fuhr plötzlich rechts ran und hielt.
    Ich schaute mich um. Es war nichts zu sehen, außer den Bäumen um uns herum.
    »Hier?«, fragte ich erstaunt.
    »Nein. Warte«, sagte er und kramte etwas aus einem Fach. Es war ein schwarzer Schal. Er lehnte sich zu mir herüber und ich schaute ihn skeptisch an.
    »Was wird denn das jetzt?«, fragte ich.
    »Ich verbinde dir die Augen«, sagte er. »Komm. Lass mich mal.«
    Ich ließ zu, dass er mir mit dem Schal die Augen verband. Mein Herz klopfte aufgeregt. Ich fühlte mich wie ein Kind vor der Bescherung.
    Wir fuhren weiter, doch ich konnte nichts sehen, außer dem dunklen Schal vor meinen Augen. Irgendwo bogen wir ab und der Weg wurde kurviger. Nach einer Weile, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, hielten wir wieder an und ich hörte, wie Cole den Wagen verließ. Dann wurde meine Tür geöffnet und Cole half mir beim Aussteigen.
    Er fasste mich am Arm und führte mich. Der Weg unter mir war uneben und ohne Coles festen Griff wäre ich mehrmals gestolpert. Plötzlich hielt er an und ich konnte es vor Erwartung gar nicht mehr aushalten.
    »Sind wir da?«, fragte ich nervös.
    »Ja, das sind wir.«
    »Mach das verdammte Ding ab. Ich will es sehen. Ich will es sehen!«
    Er lachte, doch schließlich hatte er Erbarmen und öffnete den Knoten an meinem Hinterkopf. Der Schal fiel von meinen Augen und ich sah mich einem großen Gebäude gegenüber. Es erinnerte ein wenig an die alten Häuser, die ich einmal in einem Bericht über Deutschland gesehen hatte. Dunkle Balken bildeten das Konstrukt des Hauses, der Rest war weiß gestrichen, auch wenn die Farbe ergraut aussah und dieses Haus anscheinend lange Zeit schon unbewohnt stand. Das Dach war mit Gras gedeckt, an vielen Stellen wies es schon Löcher auf. Es war zwar baufällig, aber ich fand es wunderschön. Doch was machten wir hier?
    »Was ist das für ein Haus?«, fragte ich.
    »Es ist das Haus deiner Mutter. Ich schätze, jetzt ist es dein Haus, da deine Mutter keine anderen Verwandten hat.«
    Ich starrte ihn ungläubig an.
    »Mein Haus? Das ... das Haus meiner Mutter?«
    »Ja. Ich weiß, es ist ein wenig runtergekommen, doch wir könnten es renovieren, wenn wir wieder zurückkommen. Danach wird es schon hübsch werden, du wirst sehen.«
    »Es ... es ist ... wunderbar. Ich liebe es!«, sagte ich und strahlte Cole an. »Können wir reingehen?«
    »Natürlich. Aber Moment noch.«
    »Was ...?«, fragte ich, als Cole mich plötzlich auf seine Arme hob und mit mir auf die Tür zuging. »Was machst du da«, kicherte ich.
    »Ist das nicht so Sitte bei euch?«, raunte Cole grinsend. »Ich trage die Braut über die Schwelle ihres neuen Heims.«
    Cole trat leicht gegen die Tür und sie schwang auf, dann trug er mich über die Schwelle in die Diele, von der eine geschwungene Treppe nach oben führte. Er setzte mich ab und legte die Arme um meine Taille. Wir schauten uns in die Augen, dann küsste er mich. Als er sich wieder von mir löste, lächelte er.
    »Willkommen in deinem Haus, Kerima«, sagte er rau.
    Ich löste mich aus seiner Umarmung und ging durch die Diele, mich neugierig umschauend. Alles war durch die lange Zeit der Verwahrlosung in einem desolaten Zustand, doch ich konnte erkennen, dass es einmal sehr schön gewesen sein musste. Das geschnitzte Geländer der Treppe würde renoviert sicher sehr schön aussehen und wenn die Wände gestrichen waren, die Dielen aufpoliert, dann

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