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Dein Kuss in meiner Nacht

Dein Kuss in meiner Nacht

Titel: Dein Kuss in meiner Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy McAllister
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Prophezeiung. Sicher wurde eine Menge von mir erwartet. Würde ich dem gewachsen sein? Immer war ich nur der Außenseiter gewesen. In meinen Büchern waren es immer die toughen Mädchen, die die Welt retteten. Nicht solche Mauerblümchen wie ich.
    »Ich kann nicht glauben, dass ausgerechnet ich ...«
    »Warum nicht du?«, unterbrach mich Cole.
    »Ich bin ein Niemand«, sagte ich und lachte. »Ich bin nicht einmal sportlich. Ich hab nie irgendwo dazugehört, bin nicht eins von diesen coolen Kids.«
    »Du hast nicht dazugehört, weil du anders bist, so wie ich anders bin. Du bist anders im positiven Sinne. Du bist etwas Besonderes.«
    »Du wirst alles lernen«, mischte sich Basser ein. »Bald bist du so gut, dass du alle auf die Matte schicken kannst, selbst die besten an deiner Schule. Dann werden sie Respekt vor dir haben.«
    »Wann fangen wir mit dem Training an?«, fragte ich grinsend und alle lachten, sogar Cherryl.

K
apitel 12
    »Erschrocken?«, fragte der Suhl und zog ironisch eine Augenbraue in die Höhe. »Nicht das, was du erwartet hast?«
    Er setzte sich Narjana gegenüber auf einen Sessel und nippte an seinem Wein.
    »Du könntest sagen, das ist die Untertreibung des Jahrhunderts«, beantwortete Narjana seine Frage mit einem Grinsen. »Der ›Hässliche‹, ja?«
    »Für sie bin ich das«, erwiderte er unbekümmert. »Keine Warzen, nur diese beiden kleinen Hörner hier.« Er tippte sich an die Stirn, wo zwei kleine Hörner aus seiner Haut wuchsen. Abgesehen davon war er der attraktivste Mann, dem Narjana je zuvor begegnet war. Seine dunklen Augen, die langen schwarzen Wimpern und das schwarze Haar unterstrichen seine helle Haut. Seine Nase war geradezu aristokratisch, die Lippen voll und sinnlich geschwungen. Die hoch angesetzten Wangenknochen verliehen ihm etwas Kantiges.
    »Wieso siehst du nicht aus wie sie?«, wollte Narjana wissen.
    »Meine Mutter war ein Mensch. Eine der Unglücklichen, die es in diese Welt verschlagen hat. Mein Vater war neugierig, ob unsere Rassen sexuell kompatibel wären. Das führte zu meiner Existenz.«
    »Wo ist deine Mutter jetzt?«
    »Tot! Mein Vater tötete sie, da war ich sieben.«
    »Und dein Vater?«
    »Auch tot. Ich tötete ihn, da war ich siebzehn«, erwiderte der Suhl grimmig. »Aber genug davon. Du sprachst von einem Angebot. Lass hören.«
    Narjana schenkte ihm ein betörendes Lächeln. Sie sah das Interesse in seinen dunklen Augen und ihr wurde ganz kribbelig. Ihr Schicksal hätte es gar nicht besser mit ihr meinen können. Sie sollte diesem Verräter Frejan dankbar sein. Und diesen alten Säcken. In diesem Halbdämon würde sie vielleicht endlich einen starken Verbündeten finden und wer wusste, vielleicht sogar einen Mann fürs Leben. Ja, dies war ein Mann, der ihr wohl nicht so schnell überdrüssig werden würde. Sie nahm einen Schluck von dem ausgezeichneten Wein und lehnte sich in die weichen Polster zurück.
    »Ich habe das Gefühl, dass wir ein verdammt gutes Team werden könnten«, sagte sie.
    Er zog eine Augenbraue hoch, sagte aber nichts, sondern wartete ab.
    »Ehe ich zum eigentlichen Thema komme. Mein Name ist Narjana.«
    »Tordjann«, antworte er. »Fahr fort. Ich höre.«
    ***
    »Du hörst nicht zu, was ich dir sage«, fuhr Cole mich an und ich ließ das Schwert sinken, um ihn aus zusammengekniffenen Augen anzufunkeln.
    »Was?«, rief ich aufgebracht. »Entschuldige bitte, wenn ich erst gestern erfahren habe, dass ich mal eben in drei Monaten das ganze Programm durchziehen soll, wofür andere zwei Jahre brauchen. Vielleicht suchst du dir eine andere, die du rumkommandieren kannst.«
    »Du hast es in dir«, sagte Cole etwas ruhiger. »Wenn du mir nur endlich zuhören und nicht immer dein eigenes Ding durchziehen würdest.«
    »Was war so falsch an dem, was ich getan habe? Ich hab deinen Schlag doch abgewehrt.«
    »Ja, aber du warst zu offen, deine Handhaltung ungünstig. Wenn ich mich rausgedreht hätte, hätte ich dir direkt in die Seite stechen können, ehe du überhaupt registriert hättest, was ich tue.«
    »Ich brauch eine Pause«, sagte ich und schmiss das Schwert auf den Boden der Trainingshalle. Wütend stapfte ich durch den Saal und schmiss mich auf eine Bank bei den Fitnessgeräten.
    Cole folgte mir und setzte sich schweigend neben mich.
    »Faith«, sagte er und nahm meine Hand.
    Ich schnaubte, doch ich entzog ihm meine Hand nicht, obwohl dies mein erster Impuls gewesen war.
    »Du musst lernen, Training und Privatleben zu trennen. Wenn ich

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