Dein Kuss in meiner Nacht
meine Süße, hängt ganz von dir ab«, sagte er mit einem widerlichen Grinsen.
»Du kannst mich besser gleich hier umbringen«, knurrte ich entschlossen.
»Nicht doch!«, wehrte er lachend ab. »Das wäre doch so eine Verschwendung. Ich wüsste Besseres mit dir anzufangen. Doch nicht jetzt. Eine schnelle Nummer tut es nicht für mich. Wenn ich mich dir widme, dann mit genügend Zeit. Wo bliebe denn sonst der Spaß, hm?«
»Du bist krank!«
»Sehr richtig«, antwortete er finster. »Und das ist auch genau der Grund, warum ich diese Quelle brauche.«
»Was meinst du damit«, fragte ich. »Hast du eine schlimme Krankheit, oder was?«
»Ja. Ich habe Krebs«, bestätigte er. »Für mich heißt es entweder in irgendeinem Krankenhaus verrecken, oder ewiges Leben. Ich habe mich für Leben entschieden, egal, was es kostet. Und ich bekomme, was ich will, koste es, was es wolle!«
K
apitel 14
Narjana räkelte sich träge in dem breiten Bett und seufzte. Sie fühlte sich so gut, wie schon lange nicht mehr. Tordjann war ein Mann nach ihrem Geschmack. Nicht nur, dass er alle ihre bisherigen Liebhaber in den Schatten stellte, er war auch genauso machtgierig wie sie. Er hatte zugestimmt, ihr zu helfen, die Koordinaten für P77M aus Cole herauszubekommen. Zusammen wollten sie sich die Herrschaft über alle Welten aneignen. Sie würden sowohl das Tribunal, als auch die Umbra vernichten.
»Gut geschlafen?«, ertönte eine tiefe Stimme und sie blickte auf.
»Ja, wie ein Baby«, schnurrte sie und schenkte Tordjann ein zufriedenes Lächeln.
»Ich dachte mir, du könntest hungrig sein«, meinte er und ein Dämon mit einem Tablett in den Händen trat hinter ihm hervor und stellte es auf den Tisch neben dem Bett.
»Verschwinde jetzt!«, scheuchte er den Dämon hinaus, dann setzte er sich auf die Bettkante und strich Narjana eine lange Strähne aus dem Gesicht. Sie erschauerte wohlig.
»Wenn du dich weiterhin so gut benimmst, dann halte ich dich am Ende noch für einen Engel und nicht für einen Dämon«, neckte sie und er lachte.
»Hab ich dir heute Nacht nicht bewiesen, dass ich kein Engel bin?«, raunte er und ein teuflisches Grinsen legte sich auf sein gut aussehendes Gesicht.
»Ja«, stimmte sie mit einem Seufzer zu. »Das hast du.«
Sie setzte sich auf und schielte zu dem Tablett, auf dem einige mit Silberdeckeln verdeckte Teller standen.
»Und was gibt es zum Frühstück?«
Tordjann hob einen Deckel hoch.
»Pfannkuchen mit Sirup. Und hier ...«, er hob einen zweiten Deckel an, »Eier und Speck und als Letztes ...«, er lüftete den dritten und letzten Deckel, »Fruchtsalat mit Joghurt.«
»Essen Dämonen das zum Frühstück?«, fragte sie überrascht.
»Nein«, antwortete er lachend. »Aber ich dachte mir, dass du dies bevorzugen würdest. Das Essen kommt aus einem Replikator. Ich kann dir zaubern, was immer dein kleines Herz begehrt, alles!«
»Wenn ich jetzt noch die Unsterblichkeit erlange, dann bin ich im Paradies«, sagte sie und steckte sich grinsend ein Stück Mango in den Mund.
»Ich habe Dinge zu erledigen«, sagte Tordjann. »Iss und wenn du fertig bist, fühl dich frei, dich hier umzuschauen. Ich habe Anweisungen gegeben, dass man dich mit dem größten Respekt behandelt. Wir sehen uns später.«
Er ließ sie allein und Narjana griff nach dem Besteck, um sich über ihr Frühstück herzumachen. Ja, sie war wirklich bester Laune.
»Danke, Frejan«, murmelte sie leise.
***
Cole schlich durch das hohe Gras auf das Haus zu. Er erblickte den Wagen, der vor dem Haus geparkt stand. Er hatte richtig vermutet. Frejan war hier. Dann musste auch Faith hier sein. Jetzt durfte er keinen Fehler machen, denn das konnte seiner Gefährtin das Leben kosten. Frejan würde jeden mentalen Link zu Faith sofort entdecken und es war nicht leicht, seine Gedanken daran zu hindern, nach ihren Gedanken zu tasten. Es war ein instinktives Verhalten, erst recht, wenn seine Gefährtin in Gefahr war, doch in dieser Situation wäre es fatal. Deshalb zwang er sich mit aller Macht, sich nur auf eine Person zu konzentrieren: Frejan!
Er hatte das Haus erreicht und spähte durch eines der Fenster. Es war keiner zu sehen. Er vermutete die beiden in dem kleinen Schlafzimmer auf der Rückseite. So lautlos wie möglich, schritt er um das Haus herum und schaute durch das Schlafzimmerfenster. Da war sie. Sie saß mit den Händen hinter dem Rücken auf dem Bett. Nur von Frejan war nichts zu sehen. Wo war der Bastard?
»Schön, dass du
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