Dein Kuss in meiner Nacht
gekommen bist«, erklang eine bekannte Stimme hinter ihm und er schoss herum.
»Verdammt«, murmelte er und ballte die Hände zu Fäusten. Frejan hatte eine Waffe auf ihn gerichtet.
»Nicht doch«, sagte Frejan mit einem Grinsen. »Überleg gar nicht erst, ob du mich überwältigen kannst. Ehe du einen Schlag gelandet hast, haben schon mindestens drei Schüsse dein Herz durchbohrt. Und wie du dir vorstellen kannst, wäre ich sehr wütend darüber, und diese Wut würde ich dann wohl oder übel an deinem Herzchen auslassen müssen. Es würde sicher lange anhalten. Ich würde mir viele Tage Zeit nehmen, sie ganz langsam zu töten. Also sei ein guter Junge und nimm brav die Hände über den Kopf.«
Cole verfluchte sich selbst für seine Unachtsamkeit. Wie hatte es ihm entgehen können, dass Frejan hinter ihm aufgetaucht war?
»Hände über den Kopf«, ermahnte Frejan ihn erneut und er tat, was sein ehemaliger Freund sagte.
Mit einer Hand holte Frejan ein paar Handschellen aus seiner Tasche und trat näher.
»Jetzt dreh dich um und geh bis zur Wand. Gut! Nun nimm die Hände langsam auf den Rücken.«
Nachdem Frejan ihm mit den Handschellen die Hände hinter den Rücken gefesselt hatte, spürte er den Lauf der Waffe in seinem Kreuz.
»Dann wollen wir mal zu deiner Kleinen gehen. Ich bin sicher, sie wird sich freuen, dich zu sehen. Komm schon!«
Cole lief vor Frejan um das Haus herum und sie betraten das alte Gemäuer, in dem sie beide als Kinder jeden Tag gespielt hatten. Es war ihr geheimes Versteck gewesen.
»Weiter! Los!«, motzte Frejan ihn an und piekte ihm mit dem Lauf in den Rücken. »Öffne die verdammte Tür«, forderte er.
Cole trat gegen die Tür und sie schwang auf. Sein Blick traf auf Faith. Sie hatte die Augen weit aufgerissen und starrte ihn schockiert an. Cole zerriss es das Herz. Er hatte versagt. Er hatte sie nicht retten können.
***
Ich starrte Cole in die Augen. Frejan stand mit einer Waffe hinter ihm, doch ich hatte nur Augen für Cole. Wenn er nur nicht gekommen wäre, dann hätte er vielleicht eine Chance gehabt. Ich wollte nicht zusehen müssen, wie dieses Schwein den Jungen tötete, den ich liebte. Doch es schien genau darauf hinauszulaufen. Sobald Cole das Geheimnis verraten hätte, würde Frejan ihn töten.
»Rein mit dir«, befahl Frejan und schob Cole in den Raum. »Stell dich da rüber!«
Doch Cole wandte den Blick nicht von mir ab. Seine Augen schienen mich um Verzeihung zu bitten. Er dachte, er hätte versagt, hätte mich im Stich gelassen.
›Es ist nicht deine Schuld‹, versuchte ich ihm zu senden.
»Oh, natürlich ist es das«, sagte Frejan mit einem fiesen Grinsen. Dieses Schwein hatte meine Nachricht wieder abgefangen.
Cole schüttelte nur bedauernd den Kopf.
Ich war so frustriert und wütend. Das war einfach nicht fair. Das konnte nicht das Ende sein. Doch was sollten wir jetzt noch tun? Wir waren beide gefesselt, Frejan hatte eine Waffe, und weit und breit war niemand, der uns helfen konnte. Es war einfach hoffnungslos.
***
Der Portalbuilder an Bassers Handgelenk spielte eine Melodie von den Beatles. Koveena schaute von ihrem Buch auf und sah ihren Mann an.
Basser drückte auf den Annahmeknopf.
»Ja?«
»Agent Basser?«, erklang eine aufgeregte Stimme. »Hier ist Agent Rawler.«
»Was gibt es, Agent Rawler?«
»Cole ist in Gefahr. Jemand hat ihn vom Haus weggelockt und dann Faith entführt. Wir vermuten, dass es Agent Frejan war, denn wer auch immer Faith hat, muss ein Mentalist sein. Er blockiert alle Kontaktversuche und wie es scheint, hat er einen Hass auf deinen Sohn. Cole ist weggefahren und will Faith retten. Er meint, dass er das allein tun will, und dass er weiß, wo Agent Frejan sich aufhält. Ich dachte, vielleicht ist es besser, wenn ich dich informiere. Ich will mich nicht gegen Coles Anweisung stellen, aber ...«
»Du hast alles richtig gemacht, Agent Rawler. Ich danke dir. Wir kommen sofort. Triff uns in der Lobby.«
»Wir sind schon auf dem Weg zur Zweigstelle. Bis gleich.«
Koveena war aufgesprungen und neben ihren Mann getreten. Sie legte ihm eine Hand auf den Arm.
»Du weißt, wo sie sind?«
Basser nickte grimmig.
»Ich denke, ja«, erwiderte er. »Komm!«
***
»Kannst du damit etwas anfangen?«, fragte Tordjann.
Narjana blickte sich in dem Raum um, indem alle möglichen elektronischen Teile und Geräte in einem wilden Durcheinander lagen.
»Hm. Ich hoffe«, sagte sie nachdenklich. »Ich werde das hier erst einmal gründlich
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