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Dein Kuss verraet mir alles

Dein Kuss verraet mir alles

Titel: Dein Kuss verraet mir alles Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Palmer
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unter ihrem Kinn, ehe er sie zurückzog. Er wirkte härter als je zuvor. “In Kürze kannst du deine alten Aufgaben wieder aufnehmen. Der Himmel bewahre uns davor, dich aus der heimeligen Küche geradewegs ins zwanzigste Jahrhundert zu verschleppen.”
    Das war spöttisch gemeint, und Tess wünschte sich, sie hätte genug Energie, um Cag eine runterzuhauen. Immer wieder machte er sich über sie lustig, hackte auf ihr herum.
    “Wegen der Brötchen haben Sie sich bis jetzt nicht beschwert”, erinnerte sie ihn bissig.
    Cag blickte sie prüfend an. “Du siehst wie eine Zehnjährige aus.” Es klang tadelnd. “Scheinst nur aus diesen großen Augen zu bestehen. Und du läufst immer in diesen verdammten Kleidchen herum oder den schwarzen Jeans und dem rosa T-Shirt. Hast du nichts anderes anzuziehen?”
    Tess traute ihren Ohren nicht. Zuerst hatten die anderen Brüder sich über das Thema ausgelassen, und nun fing er an, darauf herumzureiten! “Sie können mir nicht vorschreiben, was ich tragen soll.”
    “Wenn du heiraten möchtest, wirst du so keinen abbekommen”, zog er sie auf. “Kein Mann schaut auch nur ein zweites Mal hin, wenn eine Frau sich nicht die Mühe macht, ihr Haar zu bürsten!”
    Tess blieb förmlich die Spucke weg. Diesen frontalen Angriff hatte sie nun wahrhaftig nicht erwartet, als er ihr auf dem Flur entgegenkam. “Nun gut, ich entschuldige mich dafür”, fauchte sie ihn an. Wie abwehrend fuhr sie sich mit gespreizten Fingern durch die Locken. “Ich habe keine Zeit gehabt, mir das Haar zu bürsten. Ich war zu beschäftigt damit, aufzulisten, welcher Bulle welches Kalb gezeugt hat!”
    Cag blickte in ihr blasses Gesicht, und seine Augen nahmen einen weichen Glanz an. “Geh zu Bett”, befahl er steif. “Du siehst wie der wandernde Tod aus.”
    “Was für ein nettes Kompliment”, murmelte sie. “Vielen Dank.”

    Tess wollte an ihm vorbei, aber er ergriff sie beim Arm und zog sie zu sich herum. Mit der anderen Hand langte er in seine Jackentasche und holte etwas heraus, das er ihr dann gab.
    Es war ein Schmuckkasten, länglich und mit Samt bezogen.
    Tess sah Cag verständnislos an, und er wies mit dem Kinn auf den Kasten, gab ihr zu verstehen, dass sie ihn öffnen sollte.
    Tess tat es mit zitternden Händen. Es kam so unerwartet, dass Cag ihr irgendetwas gekauft hatte. Sie ließ den Deckel aufschnappen … Auf grauem Satin lag ein wunderschöner Anhänger. Ein in Gold gefasster Saphir, umgeben von winzigen Diamanten an einer dünnen goldenen Kette. Nie zuvor in ihrem ganzen Leben hatte Tess etwas so Schönes gesehen. Es war wie ein in Stein eingefangenes Stückchen Sommerhimmel. Die Steine funkelten sogar in dem trüben Schein der Sicherheitslampen auf dem Korridor.
    “Oh!”, flüsterte sie, war entsetzt und gerührt zugleich über das unerwartete Geschenk. Dann blickte sie argwöhnisch hoch und fragte sich, ob es nicht dreist von ihr sei, einfach zu glauben, dass es ein Geschenk wäre. “Oh, ich verstehe. Sie wollten es mir nur zeigen…”
    Cag schloss ihre Finger um den Schmuckkasten. Seine Hände waren warm und stark, und sie fühlten sich gut an.
    “Es ist für dich”, sagte er und wirkte auf einmal befangen.
    Tess war völlig verwirrt. Sie blickte zuerst auf das hübsche Kästchen in ihrer Hand, dann zu Cag hoch.
    “Verspätetes Geburtstagsgeschenk”, erklärte er ruppig und mied ihren Blick.
    “Aber … mein Geburtstag war am zweiten März”, erwiderte sie, “Und ich habe ihn niemals erwähnt.”
    “Niemals erwähnt”, wiederholte er und schaute forschend in ihr müdes Gesicht. “Niemals eine Torte, niemals ein Geschenk, nicht einmal eine Karte. Das ist verdammt wenig.”
    Seine Worte überraschten Tess.

    Cag konnte ihr nicht sagen, dass er sich wegen ihres Geburtstags schuldig fühlte. Er hatte ihn verstreichen lassen, obwohl er aus ihren Unterlagen wusste, wann sie geboren war.
    Sie hätte eine Geburtstagstorte und ein kleines Geschenk haben können. Aber sie hatte es für sich behalten, weil er sich so schlecht benommen hatte wegen der Torte, die sie für ihn gebacken hatte. Im Grunde genommen hatte er sich genauso verhalten wie seine Mutter. Das Gewissen hatte ihn deswegen ganz schön gequält. Das war auch der Grund, weshalb er in Dallas zu einem Juwelier gegangen war und Tess eine Halskette mit Anhänger gekauft hatte. Er hatte wohl zum ersten Mal in seinem Leben impulsiv gehandelt.
    “Danke”, flüsterte sie. Aber sie sah Cag dabei nicht an.
    Sie hat noch

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