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Dein Wille geschehe - Dein Wille geschehe - Shatter

Titel: Dein Wille geschehe - Dein Wille geschehe - Shatter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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fast zusammen. Eric tritt einen Schritt zurück, um sie vorbeizulassen, bevor er seinen Ellbogen wieder auf die Ladentheke pflanzt.
    »Ich hab Sie im Fernsehen gesehen«, knurrt er. »Ich hätte Ihnen sagen können, dass sie springt. Ich hab es kommen sehen.«
    Ich antworte nicht. Es macht ohnehin keinen Unterschied. Er wird nicht aufhören.
    »Erklären Sie mir mal was. Wenn die Leute Schluss machen wollen, warum sind sie dann nicht so rücksichtsvoll, es irgendwo privat zu machen, wo sie nicht den Verkehr lahmlegen und das Geld des Steuerzahlers verschwenden?«
    »Sie war offensichtlich sehr verstört«, murmle ich.

    »Feige, meinen Sie.«
    »Man braucht viel Mut, um von einer Brücke zu springen.«
    »Mut«, höhnt er.
    Ich sehe Gina an. »Und man braucht sogar noch mehr Mut, um um Hilfe zu bitten.«
    Sie wendet sich ab.
     
    Am späten Vormittag rufe ich die Zentrale der Bristol Police an und frage nach Sergeant Abernathy. Es hat endlich aufgehört zu regnen. Über den Baumkronen sehe ich ein Fleckchen blauen Himmel und einen blassen Regenbogen.
    »Was wollen Sie, Professor?«, fragt eine knurrige, verschleimte Stimme am Telefon.
    »Mich für gestern entschuldigen, weil ich so plötzlich abgehauen bin. Ich habe mich nicht wohl gefühlt.«
    »Muss ansteckend sein.«
    Abernathy mag mich nicht. Er hält mich für unprofessionell oder unfähig. Ich kenne Polizisten wie ihn - Kriegertypen, die glauben, sie wären anders als normale Menschen und stünden über der Gesellschaft.
    »Wir brauchen Ihre Aussage«, sagt er. »Es wird eine Untersuchung geben.«
    »Haben Sie sie identifiziert?«
    »Noch nicht.«
    Pause. Mein Schweigen ärgert ihn.
    »Falls es Ihrer Aufmerksamkeit entgangen sein sollte, Professor, sie trug keine Kleider, was bedeutet, dass sie keinerlei Ausweis bei sich hatte.«
    »Das verstehe ich natürlich. Es ist bloß …«
    »Was?«
    »Ich dachte, dass jemand sie mittlerweile vermisst gemeldet hätte. Sie war so gepflegt, ihr Haar, ihre Augenbrauen, ihre Bikinizone; die Fingernägel sorgfältig manikürt. Sie hat Zeit und Geld in ihr Aussehen investiert. Wahrscheinlich hat sie Freunde, einen Beruf, Menschen, die sich um sie sorgen.«

    Abernathy macht sich offenbar Notizen. Ich höre ihn kritzeln. »Was können Sie mir sonst noch sagen?«
    »Sie hatte eine Kaiserschnittnarbe, muss also Kinder haben. Wenn man ihr Alter bedenkt, gehen die wahrscheinlich zur Schule. In die Grundschule oder eine weiterführende Schule.«
    »Hat sie etwas zu Ihnen gesagt?«
    »Sie hat über Handy mit jemandem gesprochen - ihn angefleht.«
    »Worum angefleht?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Und das ist alles, was sie gesagt hat?«
    »Sie hat noch gesagt, ich würde es nicht verstehen.«
    »Nun, damit hatte sie zumindest recht.«
    Der Fall ärgert Abernathy, weil er nicht klar und eindeutig ist. Solange er keinen Namen hat, kann er die nötigen Aussagen nicht zusammentragen und die Sache dem Coroner übergeben.
    »Wann soll ich kommen?«
    »Heute.«
    »Hat das nicht Zeit?«
    »Wenn ich samstags arbeite, können Sie es auch.«
     
    Die Polizeizentrale von Avon und Somerset liegt in Portishead an der Severn-Mündung, neun Meilen westlich von Bristol. Die Architekten und Planer hatten möglicherweise die irrige Vorstellung, wenn sie eine Polizeizentrale weit entfernt von den verbrechensgeplagten Vierteln der Innenstadt von Bristol bauten, dann würden die Kriminellen ihren Tatort ebenfalls verlagern und den Gesetzeshütern folgen. Wenn wir es gebaut haben, werden sie schon kommen.
    Der Himmel ist aufgerissen, aber die Felder sind immer noch überflutet, und Zaunpfähle ragen aus brackigem Wasser wie die Maste gesunkener Schiffe. Am Stadtrand von Saltford sehe ich an der Bath Road ein Dutzend Kühe, die sich auf einer Insel aus Gras zusammendrängen. Unter ihren Hufen ist ein aufgeplatzter Heuballen verstreut.

    Anderswo stauen sich Schlamm, Wasser und Müll an Zäunen, Bäumen und Brücken auf. Tausende von Nutztieren sind ertrunken, Gerätschaften liegen, in eine Schlammschicht gehüllt, in der Landschaft verstreut wie angelaufene Bronzeskulpturen.
    Abernathy hat eine Sekretärin in Zivil, eine kleine graue Frau, deren Kleider farbenprächtiger sind als ihre Persönlichkeit. Sie erhebt sich widerwillig von ihrem Stuhl und führt mich in sein Büro.
    Der Sergeant, ein großer Mann mit Sommersprossen, sitzt am Schreibtisch. Sein Button-Down-Hemd ist kräftig gestärkt mit einer scharfen Bügelfalte von den Handgelenken bis zu den

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