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Dein Wille geschehe - Dein Wille geschehe - Shatter

Titel: Dein Wille geschehe - Dein Wille geschehe - Shatter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Robotham
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überdenkt und seine Methode ändert.
    Das Telefon klingelt wieder.
    Gideon tobt: »HÖR GUT ZU, DU WICHSER. ICH SCHLITZE SIE AUF. ICH SCHAUE ZU, WIE IHRE EINGEWEIDE DAMP-FEN -«
    Ich lege auf, während Julianne nach dem Telefon hechtet und auf dem Boden landet. Ich bücke mich, um ihr aufzuhelfen. Sie schlägt meine Hand weg und starrt mich an, das Gesicht vor Wut und Angst verzerrt.
    »DAS WARST DU! DU HAST DAS ÜBER UNS GEBRACHT«, kreischt sie und stößt mit dem Finger nach mir. Dann senkt sie die Stimme zu einem Flüstern. »Ich habe dich gewarnt! Ich habe dir gesagt, misch dich nicht ein. Ich wollte nicht, dass du diese Familie mit deinen kranken, verdrehten Patienten, Psychopathen und Sadisten infizierst, mit denen du dich so gut auskennst.«
    »Wir bekommen sie wieder«, sage ich, aber Julianne hört nicht zu.
    »Charlie, die arme Charlie.« Sie lässt sich stöhnend aufs Bett fallen und schluchzt laut. Ihr Kopf hängt über ihren nackten Schenkeln. Es gibt nichts, womit ich sie trösten könnte. Ich kann mich selber nicht trösten.
    Das Telefon klingelt. Ich nehme ab.
    »Hallo, Dad. Ich bin’s.«
    Mir bricht das Herz.
    »Hallo, Schätzchen, geht es dir gut?«
    »Ich hab mir am Bein wehgetan. Mein Fahrrad ist kaputt. Tut mir leid.«
    »Das war nicht deine Schuld.«

    »Ich hab Ang-«
    Sie kann den Satz nicht beenden. Das Wort bleibt unvollendet. Ich höre, wie Klebeband von einer Rolle gerissen wird.
    »Verabschiede dich von ihr, Joe, denn du wirst sie nicht wiedersehen. Glaubst du, du könntest mich verarschen? Du hast ja keine Ahnung, wozu ich fähig bin.«
    »Charlie hat nichts mit all dem zu tun!«
    »Nennen wir sie einen Kollateralschaden.«
    »Warum hast du sie genommen?«
    »Ich will das, was du hast.«
    »Deine Frau und deine Tochter sind tot.«
    »Tatsächlich?«
    »Nimm mich stattdessen.«
    »Dich will ich nicht.«
    Ich höre, wie weiteres Klebeband von der Rolle gerissen wird.
    »Was machst du?«
    »Ich packe mein Geschenk ein.«
    »Lass uns über deine Frau reden.«
    »Warum? Hast du sie gefunden?«
    »Nein.«
    »Na, ich hab ja jetzt eine neue Freundin zum Spielen. Sag Julianne, ich rufe sie später an und schildere ihr alle Details.«
    Bevor ich noch eine Frage stellen kann, ist die Leitung tot. Ich wähle die Nummer, aber Gideon hat das Handy ausgeschaltet.
    Julianne sieht mich nicht an. Ich wickle die Decke um ihre Schultern. Sie weint nicht. Sie schreit mich nicht an. Die einzigen Tränen sind meine eigenen, die in meinem Innern strömen. Nie sind sie so frei geflossen.

56
    Ein Dutzend Detectives und doppelt so viele uniformierte Polizisten haben das Dorf und die Zufahrtsstraßen abgeriegelt. Transporter und LKWs werden durchsucht, Autofahrer befragt.
    Veronica Cray ist mit Safari Roy in der Küche. Sie sehen mich mit einer Mischung aus Respekt und Mitleid an. Ich frage mich, ob ich, konfrontiert mit dem Unglück anderer, genauso wirke.
    Julianne hat zwei Mal geduscht und Jeans und einen Pullover angezogen. Sie hat die Körpersprache eines Vergewaltigungsopfers, die Arme starr vor der Brust verschränkt, als wollte sie verzweifelt etwas festhalten, das zu verlieren sie sich nicht leisten kann. Sie sieht mich nicht an.
    Oliver Rabb hat zwei neue Handys, die er orten kann - meins und das Mobiltelefon, das Gideon benutzt hat, als er Julianne zum ersten Mal angerufen hat. Er sollte in der Lage sein, die Signale zu lokalisieren, die die Telefone bis vor etwa einer Stunde gesendet haben, ehe Gideon den Kontakt abgebrochen hat.
    Zweihundert Meter nordwestlich des Dorfes steht ein zehn Meter hoher Funkmast auf einem Feld. Der nächste Mast befindet sich auf dem Baggridge Hill eine Meile südlich, der zweitnächste am Rand von Peasedown St. John, zwei Meilen westlich.
    »Wichtig ist, dass Tyler wieder anruft«, sagt DI Cray.
    »Das wird er«, sage ich und starre auf Juliannes Handy, das auf dem Küchentisch liegt. Er kannte ihre Nummer. Er kannte unsere Festnetznummer. Er wusste, was sie anhatte und welcher
Lippenstift und welcher Schmuck auf ihrer Schminkkommode lagen.
    Julianne hat mir nicht genau erzählt, was Gideon gesagt hat. Wenn sie eine Patientin in meiner Praxis wäre, würde ich sie auffordern, zu reden, Dinge in einen Zusammenhang zu stellen, das Trauma zu bewältigen. Aber sie ist keine Patientin. Sie ist meine Frau, und ich will die Einzelheiten nicht wissen. Ich will so tun, als wäre nichts passiert.
    Gideon Tyler ist in meinem Haus gewesen. Er hat alles, was wichtig ist, genommen -

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