Deine Kinder sind Deine Schuld
Ihnen zu. Ihr Kind spricht, und Sie hören ihm zu. Das nennt man effektive Kommunikation.
Eine der Möglichkeiten, Kindern beizubringen zuzuhören, ist, ihnen nicht zu erlauben, anderen, die gerade sprechen, ins Wort zu fallen. Das bedeutet wiederum, dass auch Sie nicht dazwischenreden, wenn Ihr Kind etwas sagt. Alles ist eine Frage der Höflichkeit und der gegenseitigen Achtung. Sie müssen nicht achten, was Ihr Kind sagt, aber Sie sollten die Persönlichkeit Ihres Kindes genügend achten, um ihm zuzuhören.
Sie erreichen, dass Ihr abgelenktes Kind Ihnen zuhört, indem Sie es bitten zu wiederholen, was Sie gerade zu ihm gesagt haben. Sagen Sie Ihrem Kind, was es tun soll und bitten Sie es, Ihre Worte zu wiederholen, damit Sie wissen, ob es Ihnen überhaupt zugehört hat. Wenn Sie diese Gewohnheit schon früh annehmen, merkt Ihr Kind, dass Ihre Worte wichtig sind und dass Sie von ihm erwarten, dass es Ihnen zuhört. Auch bei Teenagern ist das ein gutes Mittel, um zu überprüfen, dass sie Ihre Wünsche verstanden haben – ich meine Verständnis, nicht Zustimmung.
Ich kann Ihnen zu dem Thema ein großartiges Buch empfehlen, das Buch So sag ich’s meinem Kind: Wie Kinder Regeln fürs Leben lernen von Adele Faber und Elaine Mazlish.
Reden und zuhören – ich könnte das ganze Buch nur über diese beiden Aspekte der Kindererziehung sprechen. Vielleicht tue ich das ja eines Tages noch. Jetzt möchte ich aber vom „Wie“ der Kommunikation zum „Was“ übergehen. Was sollten Sie Ihrem Kind unbedingt mitteilen? Selbst wenn Sie wissen, dass Sie grammatikalisch eine Niete sind, sich nur schwer verständlich artikulieren können und ein schlechter Zuhörer sind, ist es Ihre Aufgabe als Elternteil, mit den Fähigkeiten, die Sie besitzen, Ihrem Spross die wichtigsten Dinge zu sagen.
Sprechen Sie über Ihre Liebe zu Ihrem Kind
Wollen Sie, dass Ihr Kind sich wohlfühlt? Wollen Sie, dass es mit Selbstbewusstsein handelt? Wollen Sie, dass es freiwillig mit all seinen Problemen, Sorgen und Ängsten zu Ihnen kommt? Dann geben Sie ihm Ihre ganze Liebe mit – egal was passiert, mit deutlicher Betonung auf „egal was passiert“. Ich habe als Vater immer mein Bestes getan, meinen Kindern meine Liebe mitzuteilen, auch wenn ich einmal von ihrem Verhalten enttäuscht war. Meine Zustimmung hing von ihren Handlungen ab, aber meine Liebe zu ihnen war bedingungslos. Das sollten Sie Ihren Kindern ausdrücklich mitteilen und erklären, denn sie sollten verstehen, dass, wenn Sie ihr Verhalten missbilligen, das nicht bedeutet, dass Sie sie nicht mehr lieben. Ich habe Eltern gesehen, die ihren Kindern wegen deren Verhalten mit Liebesentzug drohten. Ich habe Mütter und Väter erlebt, die sich furchtbar über etwas, das ihr Kind getan hatte, aufregten und ihm tatsächlich sagten, sie liebten es nicht mehr, weil sein Fehler so groß sei. Ich hörte eine Mutter sagen, sie wolle ihren Sohn enterben, weil er etwas getan hatte, das sie verrückt vor Wut machte. Es ist traurig, wenn Eltern wegen eines Fehlverhaltens ihrem Kind ihre Liebe, Zuneigung und Aufmerksamkeit versagen. So etwas zu sehen, kann einem das Herz zerreißen. So ein armes Kind versteht nicht, dass ihm seine Eltern wegen eines Fehlverhaltens ihre Liebe entziehen wollen.
LIEBEN SIE IHR KIND SO, WIE ES IST –
BEURTEILEN SIE SEIN VERHALTEN NACH SEINEN
HANDLUNGEN. LERNEN SIE, DEN UNTERSCHIED
ZWISCHEN BEIDEM ZU VERSTEHEN UND
BEIDES KLAR VONEINANDER ZU TRENNEN.
Kinder haben ein unglaublich großes Bedürfnis, akzeptiert zu werden. Kinder schließen sich Gangs, Clubs, Cliquen, Mannschaften, Vereinen und Gruppen aller Art an, weil sie akzeptiert werden wollen. Lassen Sie Ihr Kind wissen, dass es immer auf Ihre Liebe und Ihre Anerkennung zählen kann. Lassen Sie es wissen, dass Sie niemals versuchen wollen, sie ihm zu entziehen oder es mit der Drohung, sie ihm zu entziehen, zu erpressen.
Wenn Sie Ihrem Kind das mitteilen können, gibt Ihnen das eine Grundlage gegenseitigen Vertrauens, auf die Sie aufbauen können und die für immer Bestand hat.
Manche Leute werden mir jetzt antworten: „Meine Kinder wissen doch, dass ich sie liebe.“ Aha. Woher denn? Weil Sie Ihnen schöne Sachen kaufen? Weil Sie ihnen ein Dach über dem Kopf geben und Essen auf den Tisch stellen? Manche Eltern meinen, das reicht schon. Es reicht aber nicht. Sie müssen es ihnen sagen. Sie müssen sie bitten, Ihnen ihre Aufmerksamkeit zu schenken; dann müssen Sie ihnen fest in die Augen sehen und ihnen
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