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Deine Kinder sind Deine Schuld

Deine Kinder sind Deine Schuld

Titel: Deine Kinder sind Deine Schuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Winget
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ich wirklich den Eindruck, das Kind wäre besser dran, wenn sie gehen würden.
    Was halten Sie von dieser Drohung: „Willst Du, dass ich die Polizei rufe? Ich lass Dich von der Polizei abholen, wenn Du Dich nicht anständig benimmst!“ Warum wollen Sie Ihrem Kind Angst vor der Polizei einjagen? Es könnte eines Tages, wenn es allein und in Not ist, auf die Polizei angewiesen sein!
    Oder wie wär’s damit: „Sonst nehm ich Dich mit nach draußen!“ Zugegeben, dieses Mittel ist effektiv. Ihre Kinder wollen wahrscheinlich lieber nicht mit Ihnen nach draußen gehen. Draußen gibt es keine Zeugen!
    Kennen Sie den alten Spruch: „Soll das eine Drohung sein oder ein Versprechen?“ So kommt es mir hier auch vor. Drohen Sie Ihrem Kind nicht, versprechen Sie ihm lieber etwas. Wenn Sie ankündigen, dass etwas passiert, dann sorgen Sie dafür, dass es auch eintritt. Ich weiß noch, wie meine Eltern – ich war damals ungefähr sechs Jahre alt – die ganze Familie auf einen vierzehntägigen Urlaub mitnahmen. Es war etwas ganz Besonderes, wir taten so etwas sonst nicht. Am ersten Urlaubstag benahm ich mich daneben. Ich weiß heute nicht mehr, was es war, aber ich weiß noch genau, was die Strafe dafür war. Am nächsten Tag sagte mein Vater zu mir: „Wenn wir zu Hause sind, bekommst Du eins auf den Hintern.“ Ich weiß noch, wie ich dachte: „Au, toll, das ist ja erst in zwei Wochen. Bis dahin hat er es bestimmt vergessen.“ Die vierzehn Tage Urlaub waren wunderschön. Aber sobald wir wieder zu Hause waren und aus dem Auto ausstiegen, nahm mein Vater mich zur Seite und sagte, ich solle in der Scheune auf ihn warten. Als ich fragte, warum, erinnerte er mich an sein Versprechen. Er habe mir versprochen, mir eins auf den Hintern zu geben, sobald wir wieder daheim seien, und nun sei es soweit. Ist das grausam? Für mich war es das schon. Aber heute, im Rückblick, muss ich sagen, dass es sicher sehr streng, aber auch eine wertvolle Lektion für mich war, nämlich dass man Versprechen, die man seinem Kind gegenüber macht, auch halten soll. Deshalb habe ich später, als ich selbst Vater war, die Versprechen, die ich meinen Jungs gab, immer gehalten. Wenn ich ihnen sagte, ich müsse sie so oder so bestrafen, hielt ich mich an mein Wort. Machen Sie lieber keine Zusagen, wenn Sie sie nicht einhalten wollen!
    Keine Sündenböcke
    Eines Tages, vor vielen Jahren, fuhr ich Auto. Ein paar Freunde saßen hinter mir. Ihre drei Jahre alte Tochter benahm sich wie die Axt im Wald, sie sprang auf und nieder und schrie dabei wie am Spieß. Ich war drauf und dran, die Nerven zu verlieren. Der Vater der Kleinen saß nur da, als wäre nichts. Schließlich sagte die Mutter: „Jessica, führ Dich nicht so auf, sonst wird der arme Larry ganz nervös!“ Ich hielt abrupt an und sagte: „Nein, sie soll sich nicht so aufführen, weil sich das nicht gehört! Es hat nichts mit mir zu tun, sondern mit Erziehung. Erzieht Euer Kind lieber besser!“ Sie waren nicht mehr lange unsere Freunde. Ich vermisse sie auch nicht.
    Neulich hatten wir andere Freunde zum Abendessen bei uns. Sie sagten ihrem kleinen Jungen, er solle essen, weil Larry sonst wütend auf ihn sein würde. Da sagte ich ihnen, sie sollten mich aus der Angelegenheit herauslassen. Ich hätte nichts damit zu tun. Es sei nicht fair mir und ihrem Kind gegenüber.
    Der Vater meinte: „Egal, Hauptsache, er isst!“ Nein, es ist mir nicht egal! Es geht darum, die jeweils richtige Erziehungsmaßnahme zu finden. Eltern, die dem „Hauptsache, es hilft“-Prinzip huldigen, sind einfach nur zu bequem.
    Verwenden Sie nie andere Leute als Vorwand, wenn es um das Verhalten Ihres Kindes geht.
    Larrys Regeln für Strafen
Konsequenz: Wenn etwas heute falsch ist, dann ist es auch morgen falsch. Falsch heißt immer falsch, egal ob Sie müde, frustriert oder gerade sehr im Stress sind. Vielleicht fehlt Ihnen manchmal die Zeit, zum Lebensmittelhändler zu laufen, aber Sie sollten sich immer die Zeit nehmen, sich mit Ihrem Kind auseinanderzusetzen, wenn es sich ungehörig benimmt.
Bestrafen Sie Ihr Kind nicht, wenn Sie gerade wütend sind. Ich weiß, es ist sehr schwierig, aber bemühen Sie sich unbedingt darum, diese Regel einzuhalten! Kinder können einen zur Weißglut treiben und einen so frustrieren, dass man nicht mehr rational denken kann und total aus der Haut fährt. Aber bestrafen Sie Ihr Kind nicht in dieser Stimmung, denn hinterher bedauern Sie es vielleicht. Mein schlimmster Moment als Vater war

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