Deine Kinder sind Deine Schuld

das alles vor mir. Schließlich saß er eines schönen Tages vor mir und schluchzte: „Dad, ich hab Mist gebaut!“ Meine Antwort, nachdem ich mir den ganzen Vorgang angesehen hatte, war: „Ja, da hast Du wirklich Mist gebaut!“ Er versprach mir, sich zu bessern und sein Leben zu ordnen, falls ich ihm aus seiner Misere heraushelfen würde. Er sah für sich keine Perspektive. Gerade war er aus seinem ersten Semester im College herausgeflogen. Er traf die Entscheidung, zur Army zu gehen. Ich fand die Idee gar nicht schlecht, denn wir waren Gott sei Dank gerade in keinem Krieg und er brauchte dringend Führung. Also gab ich ihm Geld, damit er seine Probleme regeln konnte, und ab ging’s ins Rekrutierungsbüro der Army.
    Inzwischen hat mein Sohn sein Leben längst wieder im Griff. Die Zeit in der Armee hat ihm gut getan, und er ist heute einer, der sehr diszipliniert mit seinem Geld wirtschaftet, besser als jeder andere junge Mann, den ich kenne. Er weiß, wie er sein Selbstverdientes am besten anspart, investiert und genießt und wie er seine Prioritäten setzt. Er versteht, wie wichtig eine hohe Kreditwürdigkeit ist und wie viel sie bewirken kann, wenn man sich zum Beispiel einen neuen Lieferwagen kaufen will – und er weiß, wie wichtig es ist, mit 18 Jahren seine Rechnungen zu bezahlen, damit man sich mit 30 Jahren ein Haus leisten kann.
    Ihm aus der Patsche zu helfen, war das Richtige, denn von da an übernahm er selbst die Verantwortung für sein Leben und legte mir einen Plan vor, nach dem er seine Finanzsituation umkrempeln wollte. Hätte er mir diesen Plan nicht vorgelegt, sondern nur gejammert, wie unfair das alles sei, hätte ich ihn die Folgen seiner Dummheit selbst ausbaden lassen.
    Helfen Sie Ihrem Kind aus der Patsche – aber nur einmal. Und sorgen Sie dafür, dass es seine Lektion lernt, für seine Fehler geradesteht und dass es einen Plan hat, wie es künftig solche Fehler vermeiden will.
    Bringen Sie Ihrem Kind das Rechnen bei – und was es mit Geld zu tun hat
    Wenn sie Glück haben, lernen Ihre Kinder die Grundrechenarten in der Schule, aber meistens lernen sie nicht, was diese Fähigkeiten mit der wirklichen Welt um sie herum zu tun haben. Erklären Sie ihnen, was Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren mit Geld zu tun haben.
    Addieren ist wichtig, damit man weiß, wie viel man besitzt und wie viel man anderen schuldet.
    Subtrahieren braucht man, um das, was man anderen schuldet, von dem, was man besitzt, abzuziehen.
    Sie finden das zu einfach? Ich schwöre Ihnen, dass die meisten Erwachsenen die eben erwähnten grundlegenden Rechenoperationen noch nie durchgeführt haben. Bringen Sie es Ihren Kindern bitte bei.
    Prozentrechnen und Multiplizieren
    Kürzlich habe ich von einer Befragung gelesen. Die Frage war: „Wenn etwas 300 Dollar kostet und zum halben Preis verkauft wird, wie viel kostet es dann?“ Weniger als die Hälfte der Befragten konnte den richtigen Betrag von 150 Dollar nennen. Wirklich traurig! Ist es da verwunderlich, dass wir alle so tief im Chaos stecken?
    Meine Eltern arbeiteten beide im Einzelhandel, daher lernte ich schon in jungen Jahren, was Prozente sind und wie man sie errechnet. Wir gingen einkaufen, eine Stimme sagte „30 Prozent Rabatt“ und ich konnte sofort angeben, wie viel das Produkt jetzt noch kostete. Wie ich das machte? Meine Mutter brachte mir bei, dass man bei 30 Prozent Rabatt den Preis nur mal 7 nehmen muss. Deshalb sind Multiplikationstabellen so wichtig. Wenn etwas 20 Dollar kostet und 30 Prozent Rabatt gewährt werden, muss man nicht erst 30 Prozent von 20 Dollar ausrechnen und das Ergebnis dann von 20 Dollar abziehen. Man nimmt einfach die 20 Dollar mal 7 und weiß, dass es 14 Dollar kostet. (Natürlich müssen Sie Ihr Kind darauf hinweisen, dass es das Ganze noch durch 10 teilen, beziehungsweise die Null am Ende streichen muss, aber das wird Ihr Kind recht schnell kapieren, wenn Sie es ein paarmal mit ihm üben.) Diese Übung mag Ihnen vielleicht dumm vorkommen, aber ich wette mit Ihnen, dass nicht einmal jeder Vierte, den Sie fragen (das wären 25 Prozent) diese Abkürzung kennt.
    Man braucht die Prozentrechnung auch, wenn es um Kredite geht. Erläutern Sie Ihrem Kind, was 6 Prozent Zinsen bedeuten. Ach, das wissen Sie nicht? Gehen Sie online, da gibt es viele gute Quellen, die es Ihnen erklären können. Erklären Sie Ihrem Kind, dass, wenn man einen Kredit von 1.000 Dollar zu einem Zins von 18 Prozent hat und nur ganz wenig