Deine Kinder sind Deine Schuld
sollen. Wann ist das eigentlich zur Norm geworden, ein eigenes Auto für den frisch gebackenen Fahrer? Sie sind Ihrem Kind kein eigenes Auto schuldig, bloß weil es jetzt sein eigenes Auto fahren darf. Vielleicht sagt Ihr Sprössling, Sie seien der einzige Vater oder die einzige Mutter, die ihrem Kind kein eigenes Auto schenkt, aber Sie wissen genau wie ich, dass das nicht stimmt. Und selbst wenn es wahr wäre, ist das egal. Wenn Sie das Geld für ein Auto und die Versicherungsbeiträge für Ihr Kind nicht bequem aufbringen können, dann bekommt es eben keines. Punkt. Lassen Sie sich nicht durch unangebrachte Schuldgefühle dazu bringen, sich mehr zu verschulden, als Sie es sich guten Gewissens leisten können.
Ein eigenes Auto ist Luxus, kein Recht, auf das man Anspruch hat. Sie sind es Ihrem Kind nicht schuldig. Wenn Ihr Kind so scharf darauf ist, sein eigenes Auto zu haben, dann soll es eben selbst dafür arbeiten und sparen.
Wenn Sie sich dafür entscheiden, Ihrem Kind ein eigenes Auto zu schenken, machen Sie keine Dummheiten. Denken Sie daran, dass fast jeder Fahranfänger seinen ersten Wagen zu Schrott fährt. Deshalb halte ich es für keine gute Idee, wenn Sie Ihrem Kind einen nagelneuen Range Rover spendieren, auch wenn Sie es sich leisten können. Mein Vorschlag ist, dass Sie ihm gar kein neues Auto kaufen. Kaufen Sie ihm lieber einen sicheren, zuverlässigen Gebrauchtwagen. Ein etwas peinliches, altes, schlichtes gebrauchtes Auto ist gut für den Charakter. Wenn Ihr Kind sich beklagt, sagen Sie ihm, dass das immer noch besser ist als zu Fuß gehen zu müssen. Wenn Ihr Kind das Auto, das Sie ihm gekauft haben, nicht mag, erklären Sie ihm ganz einfach, dass es ihm ja jederzeit freisteht, arbeiten zu gehen, bis es sich das von ihm gewünschte Auto leisten kann.
Mit das Beste an der ganzen leidigen Geschichte mit dem Autofahren ist, dass Sie Ihrem Kind den Autoschlüssel wegnehmen können, wenn es Mist baut. Als Eltern eines Teenagers werden Sie schnell feststellen, dass das Ihr bestes Erziehungsmittel ist, um bei Ihrem Kind eine Verhaltensänderung zu bewirken. Machen Sie Ihrem Kind unmissverständlich klar, dass jeder Verstoß gegen die von Ihnen ausgesprochenen Regeln zur Folge hat, dass es dann eine Zeitlang keinen Autoschlüssel mehr bekommt. Glauben Sie mir, diese Drohung wirkt Wunder!
KAPITEL 16
Ehrlickeit, Anständigkeit und Lügen
Aufrichtigkeit. Dieser Wert ist heutzutage selten geworden. Wir sehen nicht mehr viel davon, wenn wir im Fernsehen die Nachrichten einschalten, stimmt’s? Wir sehen Korruption und Enttäuschung. Wir sehen Typen, die behaupten, ihren Kunden zu Millionen zu verhelfen und in Wirklichkeit Milliarden abzocken. Wir sehen Geschäftsführer und Unternehmensvorstände, die ihr Unternehmen in den Bankrott führen, ihre Aktionäre unter Druck setzen und sich mit millionenschweren Bonuszahlungen aus dem Staub machen. Wir hören, dass unsere Politiker das eine sagen und etwas ganz anderes tun. Und wir sehen, wie clevere Leute ihre Tricksereien mit schönen Worten kaschieren.
Unehrlichkeit und Täuschung sind inzwischen üblicher als Ehrlichkeit und Integrität.
Kürzlich sah ich im Frühstücksfernsehen eine Umfrage über Lügen. Die Forscher meinten, vieles, was gesagt wird, aber nicht stimmt, sei deshalb noch keine Lüge. Es sei lediglich eine geänderte Wahrheit. Was soll der Quatsch? Die Wahrheit braucht man nicht zu ändern, oder? Die Wahrheit ist einfach, wie und was sie ist.
Vor kurzem benutzte ein junger Mann den Namen Larry Winget als User-Namen auf Facebook. Als ich mich an ihn wandte und ihn fragte, warum er meinen Namen verwendet, sagte er, er sei ein großer Fan von mir und wolle damit meine Aufmerksamkeit wecken in der Hoffnung, mal mit mir Abend essen und mir ein paar Ideen „abschauen“ zu können. Ich fragte ihn, warum er mir nicht einfach eine E-Mail mit Fragen geschickt habe, wie es viele andere tun, anstatt sich als mich auszugeben und zu versuchen, mir irgendwelche Informationen zu entlocken. Er sagte, er habe geglaubt, das würde nicht funktionieren. Probiert habe er es allerdings nicht.
Ich wies ihn auf die Probleme hin, die er bekommen würde, wenn er mein geistiges Eigentum stiehlt und einen Namen annimmt, der nicht der seine ist; dann meldete ich das Ganze Facebook, um mein Namensrecht zurückzubekommen. Anschließend erzählte ich die Geschichte in meinem Internet-Blog, den Zehntausende lesen; ich nannte den Typ beim Namen, fügte unsere
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