Deine Kuesse verzaubern mich
passiert wäre, wenn Darius nicht aufgetaucht wäre und sein Leben für sie aufs Spiel gesetzt hätte.
„Und, verrätst du mir, was du hier machst?“ Der Blick, mit dem er sie bedachte, kam ihr beinahe wie eine körperliche Berührung vor.
„Ich habe etwas vergessen, was ich für morgen brauche. Und ich wollte dir noch sagen, dass ich erst nächste Woche wiederkomme, wenn ich mit dem Abrechnungssystem für den Texas Cattleman’s Club beginne.“
„Oh.“ Eigentlich hätte sie sich darüber freuen müssen, ihn nicht auch noch den vierten Tag in Folge zu sehen, aber das war komischerweise nicht der Fall.
„Ich arbeite an einem Fall, um den ich mich kümmern muss“, fügte er hinzu.
Eigentlich wollte sie ihm sagen, dass er ihr keine Erklärung schuldete. „Das klingt ernst“, meinte sie stattdessen.
„Ja, es geht um Brandstiftung. Vor ein paar Wochen stand etwas darüber in der Zeitung. Das Feuer in der Raffinerie von Brody Oil and Gas.“
„Ja, daran erinnere ich mich.“ Sie lehnte sich an den Tisch. „Und du glaubst, dass es Brandstiftung war?“
„Es sieht ganz danach aus. Die Brodys haben mich beauftragt, den Täter zu finden.“
Summer musterte Darius und erinnerte sich daran, wie sehr er seinen Job als Detective gemocht hatte. Ab und zu hatte er von einem Fall erzählt, an dem er gerade gearbeitet hatte. „Hast du denn schon eine Spur?“, erkundigte sie sich.
„Na ja, ich glaube, ich muss mich noch ein wenig dahinterklemmen, deswegen will ich ja morgen noch mal in die Raffinerie.“ Er trat näher an sie heran. „Und wie kann ich dir jetzt helfen?“
„Wobei?“
„Dabei, deinen Kram zusammenzupacken und nach Hause zu gehen, was du schon vor Stunden hättest machen sollen.“
„Ich habe dir doch gesagt, warum ich immer noch hier bin.“
„Das waren aber keine guten Gründe. Eine Überstunde, das würde ja noch gehen, aber verdammt, Summer, es ist gleich elf Uhr, und wahrscheinlich bist du morgen früh die Erste, die hier wieder aufschlägt.“
„Natürlich. Mein Treffen ist um acht.“
„Also, wie kann ich helfen?“, wiederholte er.
Summer gab sich geschlagen. Es war sinnlos, mit ihm zu streiten. Außerdem war sie viel zu müde dafür. „Du kannst die Papiere hier zusammenheften, die ich schon sortiert habe.“
„Okay.“
Als er sich neben sie an den Tisch stellte, berührten sich ihre Arme zufällig. Die Berührung durchfuhr sie wie ein Blitz, und sie holte tief Luft.
Er sah auf. „Alles in Ordnung?“
„Ja, alles bestens. Warum fragst du?“, brachte sie mühsam hervor.
„Einfach so.“
Unwillkürlich musste sie an jene Nacht zurückdenken, die sie einfach nicht vergessen konnte. Die ganzen Jahre hatte sie allein im Bett gelegen und sich nach einem warmen, festen Körper gesehnt, der neben ihr lag. Morgens nach dem Aufwachen wurde sie vom Verlangen danach sogar beinahe überwältigt.
„Warum machst du all diese Handouts für dein Treffen mit Kevin Novak?“, fragte er und riss sie aus ihren Gedanken.
„Die sind für die anderen Mitglieder des Clubs. Ich will, dass sie alle wissen, was wir hier machen, und dass ich durchaus in der Lage bin, alles zu managen.“
Darius berührte ihren Arm. „Du machst dir vollkommen unnötig Gedanken. Wenn die vom Club nicht der Meinung wären, dass du kompetent bist, dann wärst du gar nicht hier.“
„Was aber, wenn …“
„Verdammt, du machst dir viel zu viele Sorgen“, sagte er und trat noch einen Schritt näher.
Sie hätte es ahnen und zurückweichen müssen, aber als sie seine Lippen auf ihren spürte, war sie nicht in der Lage, sich auch nur einen Millimeter zu rühren. Innerlich verging sie regelrecht vor Verlangen, und warum sollte sie dieses Gefühl nicht genießen, solange es währte?
Eins musste man Darius lassen: Küssen konnte er. Auch wenn er eigentlich etwas anderes machen sollte. Schließlich hatte er angeboten, ihr bei der Ablage zu helfen – und nicht, sie zu verführen. Auch wenn Darius der einzige Mann war, der sie dazu brachte, sich in seine Arme zu schmiegen und beinah wie ein Kätzchen zu schnurren …
Wenn nur …
Sie wollte lieber nicht darüber nachdenken, was wäre, wenn. Im Moment zählte nur das Jetzt und nicht, was vor sieben Jahren oder in den Jahren danach geschehen war. Summer wollte sich auch nicht mit der Frage beschäftigen, warum sie sich in seinen Armen so großartig fühlte, als ob sie dort und nirgendwo anders hingehörte. Dieser Kuss war einfach zu wundervoll, um ihn mit
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